Rheinpfalz Laut, bunt und rhythmisch muss es sein

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Hauensteins Vereinsfamilie hat durch Zuzug Zuwachs bekommen. Neu unter den zahlreichen Vereinen ist der „Crazy Gugge Hauenstein“, der sich, wie der Name unschwer erraten lässt, der schrägen Guggemusik widmet. 2004 war die Gugge-Combo in Pleisweiler-Oberhofen gegründet worden. Sie hat jetzt aber ihren Sitz nach Hauenstein verlegt, wo sie eh seit Jahren gern gesehene Gäste bei der Strooßefaasnaacht sind.

„Unstimmigkeiten“ hatten dazu geführt, dass es die Musiker von der Weinstraße in den Wasgau gezogen hat, wo eh ein halbes Dutzend der rund 25 Guggemusikanten leben, berichtet Ulli Litzler, der musikalische Leiter der Truppe. Weitere Mitglieder sind unter anderem in Lug und Wilgartswiesen, in Arzheim, Weyher und Gleishorbach zuhause. Das jüngste Mitglied zählt zarte sieben Lenze, die Älteste steht kurz vor dem Sechzigsten. Geübt wird donnerstags von 19 bis 21 Uhr in der Turnhalle in Annweiler-Sarnstall. Und dort begrüßt man gerne auch neue Gugge-Freunde. Die „Crazy Gugge“ sind beileibe nicht nur rund um die Fasnacht zugange. Natürlich: Gerne werden sie zu Prunksitzungen, wie unlängst von den Hauensteiner „Needingsterzern“ oder von den Rinnthaler „Häädsturre“, eingeladen. Bei Fasnachtsumzügen setzen sie mit farbenfrohem Outfit, mitreißenden Klängen und fetzigen Rhythmen als Stimmungsmacher Akzente. „Wir spielen aber auch bei Weinfesten, bei Hochzeiten oder Geburtstagen“, zeigt Ulli Litzler das Auftrittsspektrum auf. Weil man also ganzjährig auftritt und folglich auch ganzjährig probt, ist das Programm der „Crazy Gugge“ nicht nur auf Stimmungsmusik beschränkt: „Natürlich haben wir in unserem Repertoire Stimmungsmedleys mit Krachern wie ,Die Hände zum Himmel’ oder ,Hey, was geht ab?’. Aber es zählen auch Gugge-Versionen von dezenteren Titeln wie ,Only you’, ,Stand by me’ oder ,Ring of Fire’ zu unserem Programm“, beschreibt Litzler die „bunte Mischung“. „Guggemusik, das bedeutet für uns Musik mit Pep und Schwung und mit einem starken Gewicht auf dem Schlagwerk, das den treibenden Rhythmus vorgibt“, umschreibt er die Charakteristika der aus dem alemannischen Raum stammenden Guggemusik. Neben Trompeten und Posaunen besteht die Besetzung vor allem aus Rhythmus-Instrumenten, Pauken, Schlagwägen, Granitblöcken und Rasseln. Wie die Instrumente, so zählt auch das farbenfrohe Outfit unabdingbar zu einer Gugge-Gruppe. Die Crazy-Gugge sind unterwegs mit aufwendiger blau-rot-goldener Fantasie-Kleidung, der Kopf wird geschmückt von einer in den gleichen Farben gehaltenen Vogelmaske. Die „Uniform“ ist nicht ganz billig. Litzler: „Rund 300 Euro kosten alleine die Näharbeiten, hinzu kommen noch die Kosten für den Stoff.“ Aber was tut man nicht alles für sein Hobby …

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