Rheinpfalz Legionellenproblem: Seibel gegen Seibel

„Überhaupt nicht einverstanden“ ist Peter Seibel, Mitglied der Hauensteiner Feuerwehr und Heizungsfachmann, mit den Ausführungen des grünen Kommunalpolitikers Manfred Seibel zur Heizungs- und inzwischen behobenen Legionellenproblematik im Hauensteiner Feuerwehrhaus. Darin wehrte sich Manfred Seibel dagegen, zum „Schuldigen gestempelt“ worden sein (die RHEINPFALZ vom 25. Juni .

Zunächst stellt Peter Seibel fest, dass sein grüner Namensvetter versuche, die Diskussion abzulenken von der kritisierten zentralen Warmwasserversorgung hin zur grundsätzlichen Frage nach dem Energieträger. „Das spielte in unserer Diskussion überhaupt keine Rolle. Dass das Feuerwehrgebäude mit Holzhackschnitzeln beheizt wurde, dagegen hatte in der Wehr niemand etwas.“ „Bei der Kritik aus der Wehr ging es ausschließlich um die Warmwasseraufbereitung. Und da haben wir aus verschiedenen Gründen eben eine dezentrale Aufbereitung über elektrische Energie favorisiert, die die Verbandsgemeinde ja über mehrere Photovoltaikanlagen produziert.“ Seibel konzentriere sich nur auf Gas betriebene Durchlauferhitzer. Gas habe aber für die Wehr in der Diskussion über die sinnvollste Wasseraufbereitung keine Rolle gespielt, weil man in diesem Fall Abgasvorrichtungen benötigt hätte, sagt Peter Seibel. Dass Manfred Seibel behauptet, er habe „beim Warmwasser keine Beteiligung gehabt“, weist Peter Seibel zurück. Er könne sich genau an Diskussionen erinnern, bei denen sich der damalige Grünen-Sprecher sehr deutlich für eine zentrale Warmwasserversorgung eingesetzt habe, im Rat ebenso wie im Gespräch mit Vertretern der Firma. Dabei lägen die Vorteile der dezentralen Warmwasserbereitung für ein Gebäude wie die Feuerwache, wo warmes Wasser unregelmäßig und in unterschiedlichen Mengen benötigt werde, auf der Hand: „Bei diesem System, bei dem Kaltwasser bis zur Entnahmestelle geführt und dort ausschließlich bei Bedarf erwärmt wird, ist die Legionellenproblematik ausgeschlossen. Und in Monaten mit hohen Temperaturen kann die Heizung auf Sommerbetrieb, also auf ,Null’ laufen, damit also ohne Emissionen und ohne Verbrauch von Ressourcen.“ Bei der eingebauten zentralen Warmwasseraufbereitung müsse die Holzhackschnitzelheizung dagegen ständig warmes Wasser aufbereiten, „ob es gebraucht wird oder nicht“. Das bedeute, dass auch im heißen Sommer Holzhackschnitzel verbrannt werden müssen. Und weil sich Legionellen besonders im warmen Wasser vermehrten, sei vorgeschrieben, „die gesamte Wassermenge aus den Leitungen des Warmwassersystems in sieben Tagen mindestens dreimal zu erneuern.“ Dass der Grünen-Politiker die Legionellen-Problematik auf ein „Wartungsversäumnis“ bei der Zirkulationspumpe zurückführt, auch das will Peter Seibel „so nicht stehen lassen“: Eine Wartung sei immer eine Momentaufnahme. „Die Wartung kann jetzt erfolgen, wenig später kann ein Fehler auftreten wie der hier ursächliche Defekt einer Pumpe.“ Seibel wiederholt: „Mit einer dezentralen Warmwasseranlage hätte es dieses Problem ebenso wenig gegeben wie die Notwendigkeit ständiger Spülungen.“ Dass man mit den Vorschlägen nicht falsch gelegen habe, das beweise, dass im neuen THW-Gebäude die Warmwasserversorgung über dezentrale, elektrisch betriebene Durchlauferhitzer erfolgen werde, „genauso, wie es für das Feuerwehrhaus sinnvoll gewesen wäre.“ Er wendet sich auch gegen die Aussage, dass nur „ein Feuerwehrmann und nicht ,die Wehr’ die Kritik vorgetragen habe. „Die Kritik wird von vielen Feuerwehrkameraden geteilt“, sagt er.

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