Rheinpfalz leserbriefe:

Ihr Reporter vergleicht das Triwo Projekt am Flughafen Mendig mit dem nun von dieser Firma erworbenen Flughafen Zweibrücken. Dieser Vergleich hinkt aber, denn die Vorzeichen dieser beiden Flugplätze könnten unterschiedlicher nicht sein. Mendig, ein ehemaliger Hubschrauber-Stützpunkt der Bundeswehr mit einer nur 1600 Meter langen Startbahn, konnte in ein Gewerbegebiet mit Sonderlandeplatz umgewandelt werden, es entstanden tatsächlich neue Arbeitsplätze. Zweibrücken hingegen war ein Internationaler Verkehrsflughafen, mit zuletzt rund 200 Angestellten und über 220.000 Passagieren. Der Flughafen schrieb 2013 nur noch 2,6 Millionen Euro Jahresverlust, 2014 geht man von 2,2 Millionen aus. Laut Geschäftsführung hätte man in 3-4 Jahren die „schwarze Null“ erreicht, eher früher, da u.a. die Tuifly aufgrund sehr guter Auslastung neue Verbindungen ab 2015 plante. Hahn erwirtschaftete 18 Millionen minus, Saarbrücken neun Millionen. Nun „wählte“ man ausgerechnet die Firma Triwo aus Trier, der einzige aller Interessenten, der aus dem Flughafen ein Gewerbegebiet machen will. Man muss hierzu wissen, dass direkt neben dem Flughafen bereits ein Gewerbegebiet existiert mit noch sehr viel Platz für Neuansiedlungen. Es wird gesagt, andere Investoren böten auch mehr Geld für die Übernahme, was ein neuer Skandal wäre. Die Firma Triwo ist aus Trier, der OB von Trier ist der Ehemann der Frau Malu Dreyer. Der Vorstand der Firma, Herr Adrian, steht wohl in Verbindung zum Flughafen Hahn, an dem man wegen nur 18 Millionen Euro minus im letzten Jahr Freudesprünge macht und den man gerade um 120 Millionen (!) entschuldete, um ihn fit für Investoren zu machen. Und siehe da, plötzlich muss auch der neue Besitzer des Flughafens Zweibrücken die 47 Millionen nicht mehr zurückzahlen. Ein Schelm, der hier Böses denkt. Es gibt in Deutschland nur sechs Flughäfen, die überhaupt Gewinn erwirtschaften, da hätte man in Zweibrücken sehr stolz sein können, dies auch erreichen zu können. So sind aber die 47 Millionen endgültig für den Steuerzahler verloren, eine Chance auf langsame Rückzahlung durch Erreichen der Gewinnzone vergeben, und natürlich wird auch die Umwandlung des Flughafens wieder Steuergelder kosten. Der Bürger bezahlt also doppelt, für welchen Preis? Ein Flughafen mit der weit und breit besten „Hardware“, unter anderem einer 3600 Meter langen Landebahn, wurde aufgrund eines Politikums geschlossen. Über 200 Menschen verloren ihre Arbeit und die Westpfalz wurde erneut einer großen Chance für die Zukunft beraubt. Ensheim rechnet mit mehr Passagieraufkommen. Da fällt uns wieder die Äußerung ein, die der damalige Saarminister und heute Bundesjustizminister Heiko Maas kundtat: Bevor ich von Zweibrücken abfliege, fahre ich lieber mit dem Auto. Dann ab Saarbrücken, fahren wir lieber mit dem Auto...

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