Rheinpfalz Leserbriefe an die lokalredaktion:

Ein Windrad, um Eigenstrom zu erzeugen, hilft der Firma Tehalit auf dem Gelände zwischen Heltersberg und Geiselberg, das bis vor einem Jahr noch bewaldet war ( vom 7. August 2013), nicht viel. Dies ist nur, wie von der Kreisverwaltung richtig erkannt, ein Einstieg für einen Industriepark Pfälzerwald. Nach einer Studie der Firma Juwi benötigt die Firma Tehalit 21 Windräder, um ihren Eigenstrombedarf zu decken ( vom 6. April 2011). Wie naiv müssen die Herren Schmitt und Schwarz sein, einer Politikerin zu glauben, die bei Vorstellung des Windatlas sagte, der Pfälzerwald sei für Windkraft nicht mehr interessant. Jeder Investor ließe sich auf ein wirtschaftliches Risiko ein ( vom 18. Juli 2013). Warum haben sie die Frau Ministerin nicht gefragt, wer für die Verteuerung der Energie verantwortlich ist (Monster EEG-Umlage)? Es werden noch mehr Firmen ins Ausland abwandern; es ist einfacher, mit Abwanderung und Verlust von Arbeitsplätzen zu drohen, als nach anderen Lösungen zu suchen oder auf Vorschläge einzugehen, die ihnen schon im April 2011 angeboten wurden ( vom 6. April 2011). Was werden die Herren Schmitt und Schwarz unternehmen? Die alten Tricks, sie werden eine Unterschriftenliste oder eine Demo vor den Werkstoren organisieren. „Nur Windräder sichern unseren Arbeitsplatz“, Teilnahme natürlich freiwillig – selbstverständlich freiwillig. Das erste grenzüberschreitende Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen war als Modellregion ein Beispiel für andere Länder und fand weltweite Anerkennung. Die Unesco sieht durchaus Chancen, das Biosphärenreservat in die Liste der Weltkultur und Naturerbe aufzunehmen. Und was tun wir? Wir zerstören das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands, unsere Natur und Landschaft. Immerhin können wir dann sagen: Schaut her, das alles haben wir nicht mehr – aber die Energiewende ist gelungen. Toll. Wie der Verfasser des Artikels anmerkt, wäre es sicherlich hilfreich gewesen, zu diesem Termin Günther Wagner oder einen anderen Vertreter des Vereins zur Erhaltung der Westwall-Anlagen (VEWA) einzuladen. Immerhin befassen wir uns seit über zehn Jahren mit der Erforschung des Westwalls, wobei gerade die historischen Aspekte eine große Rolle spielen. Die Forschung, die als Desiderat angemahnt wird, erfolgt also schon seit längerer Zeit. Allerdings scheint sich niemand dafür zu interessieren. Für die von einem nicht näher definierten „Experten“ bei dem Termin aufgestellte Behauptung, dass die „Rechtsextremen den Westwall regelmäßig mit Westwall-Wanderungen für ihre ideologischen Zwecke missbrauchen und sich die Bunkerruinen zu Wallfahrtsstätten der Neonazis entwickeln“, hätte ich gerne Belege. VEWA-Leute machen seit mehr als einem Jahrzehnt „regelmäßige Westwall-Wanderungen“. Neonazi-Trupps sind uns dabei nicht begegnet. Kein Wunder: Für diese Leute wäre der Westwall ein eher unlogisches Ziel, denn letztendlich ist er ein Symbol der Niederlage des Dritten Reiches. Auch an Waffentechnik ist in den Ruinen nichts mehr zu finden. Da bietet die Maginot-Linie viel mehr. Behauptungen solcher zweifelhafter Experten schaden dem Ansehen und dem Anliegen unseres Vereins, dessen Ehrenmitglied der ehemalige Ministerpräsident Kurt Beck ist. Zudem: Seit Jahren arbeitet der VEWA am Projekt „Grüner Wall im Westen“ mit. Es wäre deshalb angebracht, bei solchen Terminen nicht so genannte Experten einzuladen, die Stammtischparolen verbreiten, sondern auf das Fachwissen zurückzugreifen, das in unserem Verein tatsächlich vorhanden ist.

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