Rheinpfalz Mahnung zum Klimaschutz

Auf der „Rumbacher Höhe“ direkt am Fahrradweg hat die Ortsgemeinde Rumbach eine Klimalinde gepflanzt. Gestiftet wurde der Baum vom Haus der Nachhaltigkeit (HDN) in Johanniskreuz.

Das Haus der Nachhaltigkeit verschenke in jedem Jahr eine Winterlinde an nachhaltig handelnde Gemeinden, sagte Michael Leschnig, der Leiter des Hauses, der zu diesem Anlass nach Rumbach gekommen war. Finanziert werde der Baum durch Spenden, die bei der jährlichen Pflanzenbörse des HDN eingingen. Der Grund, warum man Rumbach ausgewählt habe, sei, dass sich die Gemeinde erfolgreich bemühe, ökologisch und nachhaltig zu handeln und als Wegbereiter anderen Beispiel und Orientierung gebe, sagte Leschnig. Die Linde solle eine kleine Anerkennung für dieses Engagement sein. Die Linde wurde an exponierter Stelle gepflanzt, um als Erinnerung an den Klimawandel zu fungieren. Sie ist mit einem Schild versehen, das darauf hinweist, dass jeder mit seinem ganz persönlichen Einsatz etwas zugunsten der Umwelt bewegen könne, sagte Ortsbürgermeister Ralf Weber. Leschnig führte in seiner Ansprache die Eckdaten des Klimawandels eindrucksvoll vor Augen. „Die mittlere Jahrestemperatur ist seit Beginn der systematischen Aufzeichnungen im Jahr 1881 um durchschnittlich 1,5 Grad Celsius angestiegen. Die Temperatur im Naturraum Haardtgebirge/Pfälzerwald sogar um 1,7 Grad und damit stärker als in Rheinland-Pfalz (1,5 Grad) und auch stärker als im Mittel für Deutschland (1,4 Grad)“, sagte Leschnig. Die Anzahl von Sommertagen über 25 Grad sei um 20 gestiegen. Hitzewellen mit Temperaturen über 30 Grad kommen häufiger vor. „Unser Bundesland zählt innerhalb Deutschlands zu den am stärksten von den direkten klimatischen Auswirkungen betroffenen Regionen“, so Leschnig. Forstamtsleiter Ralf Neuheisel, Verbandsbürgermeister Michael Zwick und der Landtagsabgeordnete Alexander Fuhr wiesen auf die konkreten Herausforderungen und Klimaereignisse des vergangenen Jahres in der Verbandsgemeinde hin und auf die allgemeinen Kosten, die der Klimawandel verursache. Weber informierte, dass man aus diesen Gründen auch im Rumbacher Forst dazu übergegangen sei, mit der Baumhasel und Weißtannen in Bäume zu investieren, die als besonders geeignet gelten, dem Klimawandel zu trotzen. Historiker Albert Nagel informierte über den besonderen Standort der Linde. „Hier auf der ,Rumbacher Höhe’ grenzen zwei interessante Fluren aneinander, die ,Rechtshalde’ und die ,Galgendell’“, so Nagel. Der Name sei wahrscheinlich die alte Überlieferung dafür, dass an dieser Stelle früher der Galgen gestanden habe. Man finde diese Orte immer in unmittelbarer Nähe von Straßen oder belebten Stellen. Das habe den einfachen Hintergrund, dass die Sühne einer Tat bewusst zur Schau gestellt und eine abschreckende Wirkung erzielt werden sollte. Die Ortsbezeichnungen haben sich bis in die heutige Zeit erhalten, so Nagel.

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