Rheinpfalz Mit dem Flug-Virus infiziert

Hatte viel Spaß, obwohl das Fliegen noch nicht so gut klappte: Luisa Schattner mit „Fluglehrer“ Jörg Hajda kurz vor dem Start.
Hatte viel Spaß, obwohl das Fliegen noch nicht so gut klappte: Luisa Schattner mit »Fluglehrer« Jörg Hajda kurz vor dem Start.

18 Kinder und Jugendliche konnten gestern im Rahmen des Ferienprogramms der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan in die Welt der Modellflieger eintauchen. Mitglieder des Modellsportclubs Glantal begleiteten die Teilnehmer beim Bau eines eigenen Wurfseglers, beim Üben am Flugsimulator und dem Fliegen von Elektro- und Benzinmodellflugzeugen.

„Die Kinder sind wirklich sehr diszipliniert bei der Sache und sie zeigen großes Interesse an unseren Modellen“, erklärte der Geschäftsführer des Vereins, Tage Neufang. An einer ersten Station durften die Kinder ihre eigenen Wurfgleiter aus Balsaholz bauen, dessen aerodynamische Eigenschaften auf der Bedesbacher Höhe dann auch gleich ausgetestet wurden: „Der Bau ist gar nicht so einfach, man muss alles im richtigen Winkel ausrichten und das Leitwerk exakt parallel zum Hauptflügel bauen, sonst fliegt es nicht.“ Auch den Schwerpunkt des Gleiters genau zu justieren ist gar nicht so einfach, betonte der Vorsitzende. Bereits beim Modellbau hatte der zwölfjährige Finn Mayer großen Spaß: „Es gefällt mir sehr gut, ich hab’ sowas noch nie gemacht.“ Zwar habe ihn der Modellbau vor kleinere Probleme gestellt, am Ende habe es aber sehr gut geklappt, berichtet er. Auch dass das Flugzeug so gut durch die Lüfte schwebe, machte den Jungflieger glücklich. Nun freue er sich aber vor allem auf das Fliegen der Modelle. Bevor es dann an das Fliegen der echten Modelle ging, übten sich die Teilnehmer erstmal an einem der drei Flugsimulatoren, bei denen sie vor allem Starts und Landungen, aber auch Flugkurven und Loopings ausprobieren konnten: „Der Vorteil am Flugsimulator ist, dass man direkt wieder neu starten kann und es nicht so teuer ist, wie wenn man mit einem echten abstürzt“, fügte Neufang hinzu. „Mir gefällt es saugut, ich freue mich schon darauf, es später selbst auszuprobieren“, sagte der elfjährige Benjamin, als am Simulator sein Flugzeug gerade krachend zu Boden gestürzt war. Flugzeuge faszinierten ihn schon immer, weshalb er auch schon viermal hier gewesen sei und sich auch vorstellen könnte, einmal Mitglied des Vereins zu werden, erzählte er der RHEINPFALZ. An der dritten Station durfte dann auch richtig geflogen werden. Drei Modelle, eines mit Verbrennungsmotor, zwei weitere elektrisch betrieben, standen den kleinen Fliegern zur Verfügung. In die Luft sowie wieder auf den Boden brachten die bis zu drei Kilogramm schweren Modelle allerdings die Vereinsmitglieder, den rund fünf- bis zehnminütigen Flug durften die Teilnehmer aber selbst absolvieren: „Die Flugzeuge sind einfach zu teuer und es ist auch für einen Anfänger zu schwer, beim ersten Mal gleich ein Flugzeug zu landen“, erklärte der Vereinsvorsitzende Manfred Baas. Nach dem Abheben sausten die Flugzeuge dann bis zu 30 Meter hoch in die Lüfte. Den Jungfliegern machte die Aktion sichtlich Spaß: „Ich bin ganz viele Loopings geflogen, es war wirklich ein Riesen-Spaß“, sagte der neunjährige Maxim aus Kusel. Er habe sowas noch nie gemacht, deshalb sei er vom Fliegen sehr beeindruckt. Er bedauerte, dass er Start und Landung nicht selbst machen durfte, auch das wäre ihm sicher geglückt, war er überzeugt. Auch Maxim könnte sich vorstellen, in den Modellsportclub einzutreten. Beim Verein hängengeblieben ist nach der Ferienaktion vor vier Jahren Luca Simon (18) aus Erdesbach: „Ich fliege seitdem aus Leidenschaft, es ist einfach eine ganz tolle Sache. Der Nervenkitzel bei den Starts und Landungen ist einfach einmalig.“ Viel Spaß hatte auch Luisa Schattner (13) aus Rockenhausen, die mit ihrer Leistung allerdings etwas haderte: „Es war wirklich sehr schwer, außer Kurven habe ich nichts auf die Reihe gebracht.“ Aber der Spaß sei ja das Wichtigste, betonte Schattner gelassen. Der Vereinsvorsitzende freute sich über den Zuspruch, den die Veranstaltung erfuhr, die mit 18 Personen eigentlich übervoll war: „Es ist sehr wichtig, dass man den Jugendlichen ein sinnvolles Freizeitangebot bietet und um zu zeigen, dass es auch andere Dinge als Fußball gibt.“ Außerdem lernten die Kinder und Jugendlichen verschiedene Baustoffe kennen und könnten ihre Fingerfertigkeiten verfeinern: „Natürlich hoffen wir auch, mit dieser Aktion den ein oder anderen Neuzugang gewinnen zu können.“

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