Rheinpfalz Mit „Landgräfin Silvia“ zum Pirmasenser Mordloch

Die Teilnehmer des Wandertages wurden unterwegs von den Südwestpfalz-Gästeführern unterhalten.
Die Teilnehmer des Wandertages wurden unterwegs von den Südwestpfalz-Gästeführern unterhalten.

So recht trauten die Veranstalter des fünften Wandertages der Verbandsgemeinde Pirmasens-Land in Lemberg dem Wetter nicht. Deshalb wurde die Tour auf dem Rothenberg-Weg verkürzt. Die Sorge war jedoch unbegründet. Tolle Aussichten, Brunnenwasser und nette Anekdoten warteten schließlich auf die 34 Wanderer, die sich auf den Weg machten, begleitet von einer (fast) echten „Landgräfin“.

Ehe es los ging, nutzte Verbandsbürgermeisterin Silvia Seebach die Gelegenheit, sich bei den Menschen zu bedanken, die die Lemberger Premiumwege, den Graf-Heinrich-Weg und den Rothenberg-Weg, vor zehn Jahren angelegt hatten. Schließlich war der VG-Wandertag eingebettet in ein Wanderwochenende, mit dem der Lemberger Verkehrsverein und der Sportverein den zehnten Geburtstag der Premiumtouren feierten. Die Lemberger Premiumwanderwege hätten nicht nur den Tourismus in der Ortsgemeinde beflügelt, sondern in der gesamten Region, sagte Seebach. Was viele Wanderer aus dem In- und Ausland in den vergangenen zehn Jahren dank des Einsatzes Engagierter beim Wandern gesehen und erlebt hätten, sei Grund genug, den Verbandsgemeindewandertag zum Jubiläum in Lemberg zu begehen. Ehe es vom Wanderparkplatz beim Gelände des Sportvereins hoch zum Rothenfels ging, versuchte Südwestpfalz-Gästeführerin Gabi Martin, den Wanderern mit Blick auf das unsichere Wetter Mut zu machen: eine Abkürzung war angedacht. Im Verlauf der dreistündigen Tour zeigte sich jedoch, dass es die gar nicht gebraucht hätte, denn das Wetter besserte sich von Stunde zu Stunde. Am Rothenfels konnten die Wanderer den roten Sandstein, die Felsformationen und die Verwitterungen bewundern. Immer wieder boten sich den Teilnehmern bei der waldreichen Tour Ansichten von teils schmalen Pfädchen bis hin zu breiteren Wegen. Am vom Forstamt neu errichteten Keimskreuz erzählte Südwestpfalz-Gästeführer Karl Kling dessen Geschichte. Zur ersten Stärkung für die Wanderer hatte er „Lemberger Brunnenwasser“ dabei. Bei der Geschichte des Kreuzes durfte natürlich auch die jüngst hinzugekommene Episode nicht fehlen: War für des marode Kreuz doch doppelter Ersatz besorgt worden (siehe oben: „Rätsel um Keimskreuz gelöst“). Das vom PWV Lemberg angeschaffte Holzkreuz, das nicht montiert werden konnte, weil der Forst bereits für Ersatz gesorgt hatte, könnte man auf dem Hummel errichten, regte „Landgräfin Silvia“ an. Seebach spielte in dem Stück ebenso eine Rolle wie Lembergs Ortschef Heinrich Hoffmeister. Vom Kreuz ging es direkt hinab ins Rodalbtal mit seinem bedeutenden Quellgebiet. Hier berichtete Martin über das Pirmasenser Mordloch. Den breiten Fahrweg verlassend, ging es den Berg hinauf zur Gottfriedsruhe auf 420 Metern Höhe. Nachdem das Wetter sich gebessert hatte, hatte man von hier einen tollen Blick in den Wasgau bis hin zu den Dahner Burgen und dem Trifels. Nach einem weiteren Schluck Brunnenwasser ging es auf dem direkten Weg ins Lemberger Sportheim, wo Kling eine weitere lustige Geschichte beisteuerte. Die Gästeführer hatten die Wanderung durch die grünen Wälder zu einem Erlebnis gemacht. Die Mitglieder der Pfälzerwald-Vereine aus der VG ließen es sich nicht nehmen, der Bürgermeisterin zusammen mit den Sportheimsängern zu gratulieren, hatte Seebach doch drei Tage zuvor Geburtstag gefeiert. Wetter hat nicht mitgespielt Seebach war bereits tags zuvor mit Alwin Schumacher unterwegs, als es bei der Lemberger Wanderwoche über den Grafenfels, Fleckstein, Melkerplätzel Weiher, Friedrichshäusen, Storrbachtal und die Langmühle zurück nach Lemberg ging. Zehn Wanderer hatten sich auf den Weg gemacht. Noch schwächer war am Freitag die Auftaktwanderung mit Schumacher zur Langmühler Aussicht, den Maiblumenfels, Klosterbrunnen, Salzwooger Teufelstisch, die Aspen Dell und Langmühle besucht. Das unbeständige Wetter hatten dann wohl doch viele Tourengänger abgeschreckt.

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