Rheinpfalz Mit Schwung in die neue Kampagne

Peter Schwiewager gratuliert dem Dreigestirn Jungfrau Nathalie, Prinzessin Bianca II. und Bäuerin Melanie (von links) zu ihrer I
Peter Schwiewager gratuliert dem Dreigestirn Jungfrau Nathalie, Prinzessin Bianca II. und Bäuerin Melanie (von links) zu ihrer Inthronisierung.

Gleich zweimal Grund zum Feiern hatte der Carnevalverein der Exen am Freitag zur Eröffnung seiner Kampagne im FKC-Clubheim. Es galt, das erste närrische Jubiläum, einmal elf Jahre, zu begehen. Premiere gab es dann obendrein mit der Inthronisierung eines Dreigestirns: Prinzessin, Jungfrau und Bäuerin. Die wiedergekürte Prinzessin ist Bianca, nun die II. Als Bäuerin steht ihr die Ex-Prinzessin Melanie I. und als Jungfrau Nathalie zur Seite. So komfortabel ausgestattet, kann die fünfte Jahreszeit für die Exen beginnen.

Proppenvoll besetzt war der Saal. Abordnungen, teils mit ihren toll gekleideten Prinzessinnen von Faschingsvereinen aus der ganzen Region, machten den Exen zum Jubiläum ihre Aufwartung. Die ganze Chose verzögerte sich jedoch, weil man anlässlich des Jubiläums noch ein Büfett für die Gäste angerichtet hatte. Nach einer knappen Begrüßung mit „ex-lau“ und dem eineinhalb stündigen Gang zum Büfett wurde das Licht gedämmt und es fiel der Startschuss für die Garde „Peppermints“ aus Rammelsbach zum offiziellen närrischen Showteil. Eine tolle Choreographie zeigte, dass Gardetanz auch modern sein kann. Wie von Exen-Präsidentin Christine Stuppy zu erfahren war, führt der Verein mittlerweile 50 Mitglieder. „Wir sind elf Jahre jung und haben noch immer Schwung“, versicherte sie den Jecken. Das war dann auch bei der Sitzung festzustellen. Zu diesem ersten närrischen Jubiläum war der Bezirksvorsitzende der Westpfalz, Peter Schwiewager aus Kaiserslautern, gleichzeitig Mitglied des Präsidiums der Vereinigung badisch-pfälzer Karnevalvereine, angereist. Er überbrachte für beide seine herzlichen Glückwünsche. Weil Verbandsbürgermeister Wolfgang Denzer in Urlaub und seine Vertretung Peter Spitzer erkrankt war, „zauberte“ man den anwesenden „Verbandsbürgermeister außer Dienst“, wie Stuppy sagte, aus dem närrischen Hut. Werner Becker erinnerte in seiner kurzen Ansprache an die Auftritte der Exen in Rodalben. Durch das Programm führte Sascha Ritz-Stock, ein waschechter Saarländer. „Ich mach’ Entwicklungshilfe in de Palz“, sagte er, was natürlich bei den fast professionellen pfälzischen Jecken nicht so gut ankam. Die Ex-Tollität Melanie Becker und Tochter Vanessa beackerten dann als erste die Bütt, teils hart an der Grenze des guten Geschmacks, im großen Feld der Urlaubserlebnisse. So genau wollte es dann doch nicht jeder wissen, wie sich die Mama in der Sauna präsentierte. Nach dem Aufmarsch der ehemaligen Faschingsprinzessinnen, Prinzenpaare und Prinzen der Exen informierte die ehemalige Tollität Alex I. (Alexandra Haas) über die Gründung des Carnevalvereins der Exen. Aus einer Partylaune heraus entstand der Verein mit Sitz in Pirmasens im Jahr 2007. Bei der Entthronisierung des Prinzenpaares Bianca und Andy wurden ein paar Tränchen verdrückt. Aber es sollte sich, wie im Märchen, für die nun entthronte Faschingsprinzessin zum Guten wenden. Denn plötzlich wurde sie von einer Gastdame aus Fischbach aus ihrer Umkleidekabine in den Saal geschleppt. „Das geht doch net, kä Prinzessin“, meinte die resolute Fischbacherin. Im Schlepptau Ex-Prinzessin Bianca. „Ich habe keine Schuhe an und mein Kleid ist auf“, zeigte sich die Tollität völlig überrascht von dem „Angriff“. Dem Malheur war schnell abgeholfen: Schuhe wurden ihr auf die Bühne gereicht, Vizepräsidenten Marita Alt schnürte das Korsett fester, das Narrenzepter überreichte CV-Chefin Christine Stuppy – und schon präsentierte der Carnevalverein der Exen seine neue alte Prinzessin Bianca I., nun Bianca II. Damit sich die in blauem Tüllkleid schön ausstaffierte Exen-Prinzessin nicht so alleine fühlte, installierten die CV-Führungsdamen kurzerhand ein Dreigestirn. So ernannte man Ex-Prinzessin Melanie I. zur „Bäuerin“ und Nathalie (Alt) zur „Jungfrau“. Es folgte eine farbenprächtige Gratulationscour der geladenen Vereine. Nun oblag es der Schautanzgruppe des Karnevalvereins Waldfischbach, wieder Schwung in die Jeckenschar zu bringen. Mit ihrem klasse Showtanz begeisterten sie derart, dass sie eine Zugabe liefern musste. Dabei sollte es aber nicht bleiben, denn die „Neuhard Mädels“ von den Heggeschlubber aus Fischbach gaben bei ihrer speziellen Büttenrede Einblicke in ganz persönliche Damenbefindlichkeiten. Klaus Aichholz, bekannt aus der früheren TV-Serie „Big Brother“, hatte noch seinen Playback-Auftritt im närrischen Reigen. Heinrich Schäfer, bekannt durch die TV-Serie „Bauer sucht Frau“, war nicht auf Suche, sondern lieferte Stimmungsschlager ab. Und nicht zu vergessen das Männerballett aus Horbach. Ein durchaus gelungener, mit Überraschung gespickter Kampagnenstart des Carnevalverein der Exen.

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