Rheinpfalz Moderne Wassertechnik

50.000 Liter. So viel Wasser braucht es, um die Pflanzen im Japanischen Garten in Kaiserslautern zu wässern. Jeden Tag, mit Ausnahme der Wintermonate. Bisher stammte das Wasser dafür aus den drei Teichen, die sich auf dem Gelände des Gartens verteilen. Sie alle sind durch Wasserläufe miteinander verbunden, wie Stephan Brohl, der Vorsitzende des Vereins Japanischer Garten, berichtet. Immer wieder sei es beim Wässern zu sichtbaren Schwankungen bei den Wasserständen der Teiche gekommen. Gemeinsam mit der natürlichen Verdunstung des Wassers, die bei etwa zehn Prozent pro Tag liege, habe sich die Füllhöhe der Teiche immer wieder verändert, berichtet Brohl. Ab dieser Saison soll das anders werden: Die komplette Wassertechnik im Japanischen Garten wird zurzeit für rund 75.000 Euro erneuert. Davon stammten 30.000 Euro von der Stadt, den Rest stelle der Verein gemeinsam mit Sponsoren, erzählt Brohl. Die Wassertechnik im Garten wird komplett umgestellt: Das kühle Nass zum Bewässern werde künftig nicht mehr aus den Teichen entnommen, sondern aus Zisternen, die gerade im Japanischen Garten eingebaut wurden. Vier Schwertransporter haben die Zisternen, die insgesamt ein Fassungsvermögen von 50 Kubikmetern haben, zum Gelände transportiert, ein Kran habe die monströsen Gefäße im Boden versenkt, wie Brohl erzählt. Die Zisternen sollen künftig dafür sorgen, dass die Wasserstände in den Teichen gleich bleiben: Aus ihnen soll das Wasser zum Gießen stammen, sie sollen den Wasserverlust durch Verdunstung ausgleichen und sie sollen das Wasser, das beim Betrieb der drei Teiche verwendet wird, im Wasserkreislauf des Gartens halten. „Die Zisternen funktionieren wie ein Expansionsbehälter bei der Heizung“, erklärt Brohl. Das Wasser, das beispielsweise im Betrieb über die Teiche fließt, soll dadurch wieder aufgefangen werden. Das helfe dabei, Frischwasser zu sparen und sichere eine gleichbleibende Wasserqualität. So lasse sich das Wasser auch besser behandeln: Das Salz, das gegen Algen eingesetzt werde, könne so länger im Kreislauf bleiben und wirken, bisher habe es nur einen kurzen Effekt gehabt, da das Wasser schnell ausgetauscht worden sei, berichtet Brohl. Am Aussehen des Japanischen Gartens ändere diese Neuerung nichts, versichert Brohl, die Arbeiten finden alle auf der sogenannten Dispositionsfläche statt. Zusätzlich zu den Zisternen werden eine neue Filteranlage sowie drei neue Pumpen eingebaut. Bisher standen die Pumpen in den Teichen selbst, eine Reparatur war aufwendig, dazu habe immer das ganze Wasser abgelassen werden müssen, berichtet Brohl. Die neuen Pumpen werden im Trockenen stehen, es gebe eine Pumpenkammer. Der Wechsel auf die neue Anlage sei im laufenden Betrieb möglich. Das Konzept für die modernere Wassertechnik existiere bereits länger und sei Teil eines Zehnjahresplanes, berichtet Brohl und zählt die Vorteile auf: Die Energie- und Wasserkosten sollen sinken und die Wasserqualität in den Teichen verbessert werden. Im Sommer seien vor allem Fadenalgen ein Problem gewesen. Jeden Tag seien zwei bis drei Mitarbeiter mehrmals damit beschäftigt gewesen, die Algen aus dem Wasser zu fischen. Das soll in Zukunft überflüssig werden. Am Ende der Bauarbeiten, die das städtische Referat Grünflächen beratend begleitet, ist der Japanische Garten mit diesen Maßnahmen aber noch nicht: Als nächstes soll eine Photovoltaikanlage angeschafft werden, die den Energiebedarf der Pumpen decken soll, berichtet Brohl. Und dann steht da noch die Sanierung des großen Teiches an – wie der Verein die Summe dafür, die im sechsstelligen Bereich liegen dürfte, aufbringen soll, weiß Brohl jedoch noch nicht.

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