Leinsweiler Musikwochen im Herbst mit neun Konzerten in der Martinskirche

Die historische Martinskirche von Leinsweiler.
Die historische Martinskirche von Leinsweiler.

Die Kirchengemeinde Leinsweiler lädt im Herbst zur 44. Auflage der Leinsweiler Musikwochen, die einst für den Kauf der Klais-Orgel ins Leben gerufen wurden. Obwohl das Instrument schon 1982 eingebaut wurde, hatte die Konzertreihe Bestand.

Los geht es am Samstag, 21. September, mit einem Auftritt des Ensembles L'Essenza, das sich der Musik des frühen 17. Jahrhunderts verschrieben hat, vor allem Komponisten, die nicht den üblichen Pfaden folgten, sondern sich experimentierfreudig auf Abenteuer einließen. Das Programm reicht von den kühnen Freiheiten Merulas bis zu den einzigartigen Sonaten von Biber, der die Möglichkeiten der Violine durch mehrstimmiges Spiel auf einem Instrument, Skordatur und hohes Lagenspiel höchst kreativ ausschöpft. Am Sonntag, 22. September, spielt der Pianist und an der Musikschule Haßloch lehrende Klavierpädagoge Andreas Reichel mit sieben jugendlichen und erwachsenen Schülern.

Das Duo Tasai mit der aus Dierbach stammenden Kontrabassistin Heike Schäfer und dem Pianisten Stefan Kägi ist am Samstag, 28. September, zu Gast in Leinsweiler. Franziska Hauptmann (Sopran), Alyssa Knoll (Violine) und Wolfram Müller (Klavier) stellen am Sonntag, 29. September, Händels neun deutschen Arien (HWV 202-210) für Singstimme, ein Melodieinstrument und Basso continuo vor. Der Komponist hat darin die Gedichte aus der Sammlung „Irdisches Vergnügen in Gott“ des Hamburger Dichters Barthold Heinrich Brockes über die Schönheiten der Natur vertont.

Wundermädel und Waldgeister

Die drei Wundermädel Barbara Unseld (Sopran), Kirstin Dell (Mezzosopran), Eva Braunste (Alt) und ihr Pianist Hans Jochen Braunstein widmen sich am Freitag, 4. Oktober, einem bunten geistlichen Programm mit Werken unterschiedlicher Besetzung (Solo, Duett, Terzett) von Bach bis Chilcott.

Am 12. Oktober lassen Achim Silbernagel (Tenor) und Andreas Reichel (Klavier) Schumann und Schubert aufeinandertreffen. Beide haben sich intensiv mit Texten von Heinrich Heine auseinandergesetzt: Schumann mit dem Lieder-Zyklus „Dichterliebe“, entstanden 1840 kurz vor seiner Heirat mit Clara Wieck, Schubert 1829 in seinem letzten Werk, das als Schwanengesang bezeichnet wird.

Unter dem Titel „Barock und Wege zur Klassik“ kommen beim Konzert von Barbara Obert und Susanne Roth-Schmidt (Oboen) mit Martin Schreiner (Orgel) am 18. Oktober wenig bekannte Trio-Sonaten von Johann Friedrich Fasch, Georg Friedrich Händel und Jan Dismas Zelenka zu Gehör. Orgelwerke von Carl Philipp Emanuel Bach, Wilhelm Friedemann Bach und Ludwig van Beethoven öffnen das Programm zur Klassik.

Die Faszination der romantischen Dichter und Komponisten für den Wald und seine realen und fiktiven Bewohner wie Feen, Waldgeister und Kobolde rücken Ilse und Christoph Berner am 19. Oktober in ihrem Programm „Waldszenen“ in den Blickpunkt. Lieder von Franz Schubert, Clara Schumann und Robert Schumann, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Johannes Brahms, die die vielfältigen Natureindrücke beim Aufenthalt im Wald schildern, werden mit Robert Schumanns Klavierzyklus „Waldszenen“ (op.82) verknüpft.

Rudolf Peter spielt zum Abschluss am 20. Oktober auf der Klais-Orgel unter dem Titel „Ah, vous dirai-je, maman“ Werke von Georg Muffat, Christian Heinrich Rinck, Justin Heinrich Knecht, Josef Gabriel Rheinberger und Niels Wilhelm Gade. Namensgeber des Konzertes ist eine Variation von Christian Heinrich Rinck über ein französisches Liebeslied, das heute in Deutschland unter einem weihnachtlichen Titel bekannt ist.

Alle Konzerte beginnen um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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