Rheinpfalz Natursplitt wie im Altmühltal

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Der Waldweg im Wallhalbtal, von der Faustermühle vorbei an der Rosselmühle, der Kneispermühle und der Konradsmühle bis nach Wallhalben, soll nächstes Jahr als Radweg ausgebaut werden. Die Vorarbeiten für die Planung laufen. Das Wirtschaftsministerium in Mainz gewährt einen Zuschuss von 85 Prozent. Das hat ein Gespräch des Verbandsbürgermeisters Thomas Peifer in Mainz ergeben. Derzeit wird mit Kosten von etwa einer Million Euro gerechnet.

Die künftige Radwegverbindung vom Schwarzbachtal nach Wallhalben mit der Möglichkeit, weiter nach Mittelbrunn und Landstuhl zu fahren, gilt touristisch als Fortschritt. Wirft man einen Blick auf die Radkarte der Südwestpfalz-Touristik und der Pfalz, erkennt man den Wert der künftigen Querverbindung. Das acht Kilometer lange Ausbaustück soll die vorhandenen Radwege in der Mitte des Landkreises Südwestpfalz vernetzen. Es ergibt sich eine Anbindung über Thaleischweiler-Fröschen an den Pirminius-Radweg, der von Hornbach bis nach Landau geht. Entlang dieser Tour haben die Radfahrer eine Bahnverbindung bis zum Rhein. Es gibt nach der Rosselmühle auch eine Kreuzung mit dem Sickinger Mühlenradweg, der von dort weiter zur Weihermühle und hinauf nach Weselberg führt. Kürzlich wurde dort der Lückenschluss nach Weselberg asphaltiert, sodass Radfahrer freie Fahrt über die Sickinger Höhe bis nach Landstuhl haben. In Wallhalben wird der künftige Mühlen-Radweg auf die Südwestpfalz-Tour treffen, die von Zweibrücken über Battweiler, Schmitshausen, Saalstadt und Waldfischbach-Burgalben bis nach Johanniskreuz geht. Notwendig war jetzt eine Vermessung der alten Wegeführung durchs Wallhalbtal, was aufmerksamen Radlern und Wanderern an den vielen markierten Holzpfosten aufgefallen ist. Nun sind die Besitzverhältnisse am zu planenden Radweg geklärt, um unter anderem mit Privatleuten und den angrenzenden Gemeinden Maßweiler und Schmitshausen Vereinbarungen für die Wegeführung zu treffen. Auch die Vermessungskosten würden vom Land gefördert, berichtet Verbandsbürgermeister Thomas Peifer. Auf der Grundlage der ermittelten Besitzverhältnisse können nun die bestehenden Pläne überarbeitet und die exakte Ausbaulänge festgestellt werden. Nach derzeitigem Stand betragen die Baukosten rund eine Million Euro. Genaueres soll die Überarbeitung des Zuschussantrags ans Land ergeben. „Wir werden die Planunterlagen und den Zuschussantrag noch in diesem Jahr in Mainz vorlegen, damit wir bei einer zügigen Genehmigung im nächsten Jahr hoffentlich frühzeitig mit den Bauarbeiten beginnen können“, erläutert Peifer. Es sei hilfreich gewesen, sich noch einmal den Weg in der Tallage am Fuß des bewaldeten Berghanges anzusehen. Vor allem werde nun berücksichtigt, dass das Druckwasser am Bergfuß je nach Jahreszeit unterschiedlich abzuführen sei, damit die spätere Fahrbahndecke mit Natursplitt befahrbar bleibt. Asphalt ist auf diesem Weg im Tal als Belag nicht möglich. Das habe unter anderem mit dem Naturschutz zu tun, und das sei in vielen Gegenden Deutschlands nicht anders, so Peifer. Im Radelparadies Altmühltal beispielsweise habe man den gleichen Belag. Beliebt seien diese Wege dennoch. Die Verbandsgemeinde wolle alles tun, dass das lang ersehnte touristische Vorhaben endlich verwirklicht werden kann, sagt Peifer. Er sieht den Bau des Radweges als passendes Projekt fürs Mühlenland und seine Umgebung. Schließlich seien die Radelfreunde und der Wanderspaß auf den vorhandenen Wanderwegen die Eckpfeiler der Tourismusentwicklung in der Verbandsgemeinde. Die Anstrengungen der vergangenen Jahre für Wanderspaß und Erholung mit dem Fahrrad hätten sich ausgezahlt: Die Zahl der Tagesgäste sei gestiegen, auch die Zahl der Übernachtungen in der Verbandsgemeinde. Vor allem gebe es nun einen technischen Fortschritt, der die Radfahrer immer mehr begeistert: Elektrofahrräder. Hügellandschaften seien kein Hindernis mehr für die Erholung auf zwei Rädern, erklärt Thomas Peifer. „Das Elektrofahrrad bringt uns eine ungeahnte touristische Belebung, die schon nicht mehr am Anfang steht, aber noch einen deutlichen Wachstumsschub bringen wird.“ |hac

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