Rheinpfalz Nicht nur „alde Leit“

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Das Fest Mariä Lichtmess ist ein besonderer Feiertag am Wallfahrtsort Maria Rosenberg. Das Licht, hier die Kerzen, symbolisiert Christus. In der Gnadenkapelle waren vor dem Altar symbolisch angeordnet die zu weihenden Kerzen arrangiert. Viele Besucher des Festgottesdienstes mit Prozession stellten ihre eigenen Kerzen zur Segnung dazu. Ein alter Brauch; die geweihten Kerzen werden wieder mit genommen.

Dass es am Donnerstag ein besonderer Gottesdienst war, zeigte sich auch daran, dass Wallfahrtspfarrer und Direktor Volker Sehy eine Predigt hielt. Sein Thema: „Wenne sieht mer heit noch in de Kerch: lauder alde Leit. Heute Abend nicht so ganz, am Lichtmess-Abend,“ ließ die sehr zahlreichen Besucher aufhorchen. „Lauder alde Leit. Die Jüngeren sagen, die Kirche soll die Alten betüteln, mich mit meinen Problemen erreichen sie sowieso nicht mehr“, stellte der Seelsorger in den Raum. Und: „Gut, dass es auf dem Rosenberg anders ist.“ Er fragte, ob die Erfahrungen der Älteren, der „alde Leit“, noch interessierten. Papst Franziskus habe resümiert, Junge und Alte gälten nichts mehr. Nun schlug Pfarrer Sehy den Bogen zum Tag „Mariä Lichtmess“ oder „Tag des geweihten Lebens“. Auch damals am Tag der „Darstellung des Herrn“ seien „alde Leit“, im Mittelpunkt gestanden, Simeon und Hannah. Diese zwei Senioren seien im Zentrum des Geschehens gewesen, hätten das Kind Jesus, den Messias gesehen, hätten mehr gesehen aus ihrer Lebenserfahrung heraus. Es sei wichtig, die älteren Menschen miteinzubeziehen in das gesellschaftliche Leben, so der Prediger. Ein altes nigerianisches Sprichwort besage: „Was die Alten im Sitzen sehen, das entdecken die Jungen im Stehen nicht.“ Das Fest wurde mit einer Kerzenweihe in der Gnadenkapelle eingeleitet. Danach folgte eine Lichterprozession zur Wallfahrtskirche, wo der Gottesdienst stattfand. Nach den Fürbitten übergaben die Besucher ihre Kerzen an Pfarrer Volker Sehy und Diakon Karlheinz Schwarz. Danach wurde der Blasiussegen erteilt. |mt

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