Rheinpfalz Nicht nur feiern, sondern auch mitgestalten

Gemeinsamkeit ist gefragt beim Hauensteiner Jugendgeselligkeitsverein (JGC), nicht nur beim Maibaumstellen wie hier 1999. Am Sam
Gemeinsamkeit ist gefragt beim Hauensteiner Jugendgeselligkeitsverein (JGC), nicht nur beim Maibaumstellen wie hier 1999. Am Samstag feiert der JGC mit einem Open-Air-Fest Jubiläum.

„Als wir gemeinsam am Feuer saßen, gerade die Grumbeere, Weißer Kees und Lewwerworscht gegessen hatten, beschlossen wir, einen Verein zu gründen. Einen Verein, der unsere Hääschdner Jugend besser zusammenführen soll und die Geselligkeit unter uns fördern und hochhalten soll.“ So beginnt die fein in geprägtes Leder gebundene Chronik des Hauensteiner Jugendgeselligkeitsclubs (JGC), der am Samstag mit einem großen Open-Air-Fest auf dem Johann-Naab-Platz sein 20-jähriges Bestehen feiert.

20 Jahre ist es nämlich her, dass die 21 Gründungsmitglieder als Ziel des JGC formulierten, „stets in froher Runde beisammen zu sitzen und gemeinsam für unseren Verein einzustehen“, und sich als zunächst eher lockere Gemeinschaft formierten. Wichtig war, dass man eine gemeinsame Kasse hatte, aus der die diversen „Feschdelscher“ finanziert werden konnten, wie sich Gründungsvorstand Andreas Wilde erinnert. Als die feierfrohe Runde aber beim Finanzamt angeschwärzt wurde, folgte man einem guten Rat und stellte am 30. Juli 1998 den JGC als eingetragenen Verein beim Amtsgericht Pirmasens auf ein festes Fundament. Aktuell zahlen 52 Mitglieder ihren Jahresbeitrag von 40 Euro. „Sie sind zwischen 18 und 49 Jahren alt“, wie Chronist Keller beim Gespräch mit der RHEINPFALZ mitteilt, an dem die bisherigen Vorsitzenden Andreas Wilde, Michael Seibel, Tobias Scheib sowie die aktuellen JGC-Chefs Jan Spielberger und Ullrich Seibel teilnahmen. Gerade die Mischung zwischen „Jungen und Junggebliebenen“ mache den Reiz des Vereins aus, weil sie Brücken baue zwischen Jugendlichen, jungen Erwachsenen und gestandenen Mannsbildern, die dem „Jugendgeselligkeitsclub“ auch im fortgeschrittenen Alter verbunden bleiben, betonen die JGC-Präsiden. „Von allem Anfang war uns wichtig, dass wir nicht nur die Geselligkeit pflegen wollten“, unterstreichen Michael Seibel und Andreas Wilde. „Wir wollten auch im öffentlichen Leben der Gemeinde präsent sein und das gemeindliche Leben in kultureller Hinsicht mitgestalten, uns bei Festen beteiligen und Traditionen pflegen“, beschreiben sie einen wichtigen Aspekt des Vereinslebens. Und so hat denn die nun 20 Vereinsjahre dokumentierende Chronik des Vereins eine Vielzahl von Höhepunkten aufzeigen: So hat man als Veranstalter großer Konzerte mit „Unicorn“, mit „Hobo“, mit „Boppin’ B“ und der Hauensteiner Kult-Band „Dorfdisco“ hunderte, auch mal über tausend Besucher in Wasgauhalle und Jubo-Ranch gelockt, hat die Tradition des Maibaumstellens wieder belebt, die man seit 1999 mit einem großen Fest verbindet. Der JGC ist immer präsent, wenn sich die Hauensteiner „Strooßefaasnaacht“ ihren Weg durchs Dorf bahnt. Und sie organisierten das Osterturnier, das jugendliche Freizeitkicker zusammenführte, bis eine neue Gebührenordnung der Verbandsgemeinde den Hallenkick, an dem bis zu 20 Teams teilnahmen, stoppte. Bei allem Engagement – wichtig bleibt auch die Geselligkeit untereinander, wie Tobias Scheib unterstreicht. Und so sind die JGCler außer der Tatsache, dass sie regelmäßig zu Ausflügen in die Nähe (mit dem „Schobbebähnel“ in die Wingert) oder in die Ferne (auf der Isar mit dem Floß) aufbrechen, auch Meister im Feiern. Legendär ist die Party in der „Kuhstallbar“ zum Schuhmachermarkt, noch heute erzählt man von der „Beachbar“, an der man 2006 das Sommermärchen feierte, großer Beliebtheit erfreut sich die Nikolausparty beim Weihnachtsmarkt. Wenn bei den Festen etwas über bleibt, dann werde auch mal gespendet: So gab’s fünf Hunderter aus der JGC-Kasse für den Freibadbau, man spendete zum Erhalt der Wegkreuze oder auch für die Kitas, denen man Obstteller für die Kleinen finanzierte.

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