Eisenberg Nie mehr im Kalten zielen müssen

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Kalte Füße, kalte Hände im Winter, da machte Sportschießen oft keinen Spaß. Dieses Problem hat der Schützenverein Ramsen schon länger erkannt. Jetzt wurde gehandelt: Unter anderem wegen der ständig steigende Zahl der aktiven Mitglieder in der Bogensportabteilung hat sich die Notwendigkeit ergeben, in der großen Luftdruckhalle, am südlichen Ende des Ramser Schützenhauses, aktiv zu werden.

Selbst am Silvestermorgen kümmerten sich Freiwillige aus allen Abteilungen des Vereins darum, das Dach des Luftdruckstandes zu isolieren. Die Arbeiten liefen bis zum Jahresende auf Hochtouren und sind mittlerweile bis auf Kleinigkeiten weitgehend abgeschlossen. Eine Installation einer Heizung für die richtig kalten Tage ist ebenfalls geplant. „Zurzeit erleben wir im Bogensportbereich einen sehr guten Zuspruch, den wir so bislang nicht erwartet hatten. In den Vorjahren haben die Schützen der Bogenabteilung eine Halle außerhalb Ramsens genutzt, die seit diesem Jahr nicht mehr für den SV Ramsen zur Verfügung steht“, erklärt der SV-Vorsitzende Tobias Müller. Letztlich sei die Unterbringung der Ramser Bogenschützen im eigenen Vereinsheim auch eine finanzielle Frage, außerdem hebe das Training in den eigenen vier Wänden die Geselligkeit im Verein – auch abteilungsübergreifend. „Es geht bei dieser Maßnahme vorrangig darum, eine geeignete Lösung für die Bogenschützen und den Verein zu finden.“ Es sei nicht einfach, eine brauchbare Halle zu finden, die ausreichende Voraussetzungen für den Bogensport bietet, also eine 18-Meter-Bahn und Pfeilfang zulässt. Auch deshalb sei die Entscheidung getroffen worden, im vorhandenen Gebäude aktiv zu werden und es den heutigen Anforderungen anzupassen. Als die große Luftdruckhalle gebaut wurde, war es das Ziel, in den Sommermonaten vor allem für den Luftdruck-Jugendbereich eine ausreichende Wettkampfstätte für Landesmeisterschaften zur Verfügung zu stellen. Damals gab es bis zu zehn Mannschaften im SV Ramsen, die mit Luftpistole oder Gewehr trainierten. „Deshalb bekommt die Halle jetzt ein neues Nutzungskonzept, das sowohl den Luftdruck-Schützen als auch den Bogenschützen Raum auf dem eigenen Sportgelände bietet.“ „Zwölf Luftdruckstände sind derzeit im Betrieb, die übrigen wurden für die Bogenschützen abgebaut, so dass diese auf der 18-Meter-Distanz in den Wintermonaten indoor auch im Ramser Schützenhaus trainieren können“, erklärt Müller sein erstes großes Projekt seit der Übernahme des Vorsitzes vom langjährigen Vereinschef Walter Dech. „Die Isolierung des Daches bewältigen wir in Eigenleistung, nur die Materialkosten belasten die Vereinskasse“, sagt Müller. Der zweite Schritt werde nach dem im März stattfindenden Ostereierschießen der Einbau einer eigenen Heizung für die Schießstände sein. Vorgesehen sei der Einbau einer gasbetriebenen Anlage mit so genannten Dunkelstrahlern. „Das funktioniert über Infrarot, macht nur die Bereich warm, in denen sich tatsächlich Schützen bewegen. Es muss darum gehen, das gesamte Konzept so zu gestalten, dass uns die Heizkosten auch in der Zukunft nicht vor unlösbare finanzielle Anforderungen stellen“, so der Vorsitzende. „Schon jetzt, nachdem die Dachabdichtung bewältigt, die Isolierung zwischen den Sparren eingebaut ist, spüren die Schützen die deutlich angenehmeren Temperaturen in der Halle. Das höre ich aus den ersten Rückmeldungen beim Training.“ Froh ist Müller über den intensiven freiwilligen Einsatz der Helfer, der dem Verein einige tausend Euro einspart. Bis zum Jahresende konnte die Isolierung der Halle weitgehend abgeschlossen werden, damit die Bogenschützen und die Luftgewehrschützen mit dem Jahresbeginn deutlich angenehmere Trainingsbedingungen vorfinden. Auch beim Ostereierschießen werde sich der Einstieg in die Sanierung bereits auszahlen. „Wir sind jetzt endgültig vom Wetter unabhängig, unsere Gäste können in jedem Fall im Warmen schießen“, freut sich Müller. (jös)

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