Rheinpfalz Nur drei Frauen stellen sich zur Wahl

Der 55-jährige Ortsvorsteher des Kettrichhofs, Manfred Hellmann, führt die Liste des CDU-Gemeindeverbandes Pirmasens-Land für die Verbandsgemeinderatswahlen am 26. Mai an. Um den als sicher geltenden achten Listenplatz gab es in Abweichung des Vorschlags des Vorstands eine Kampfabstimmung, die Nico Faul vom Hochstellerhof gegen Frank Kupper aus Kröppen gewann. Einige der 28 Kandidaten mussten Neinstimmen hinnehmen.

Am Freitagabend hatten sich im Sängerheim des Männergesangvereins „Frohsinn“ Obersimten 36 Mitglieder zur Aufstellung der Kandidatenliste eingefunden. Dazu fanden zeitintensive 31 Einzelabstimmungen statt, nachdem zu den 28 Kandidaten entsprechend der Sitze im Verbandsgemeinderat noch drei Ersatzkandidaten gewählt wurden. In Abänderung der Tagesordnung hatte bereits zu Beginn der Mitgliederversammlung Verbandsbürgermeisterin Silvia Seebach einen Bericht zur Verbandsgemeinde gegeben. Grund war ihre Weiterfahrt nach Vinningen in die Alte Kirche zur Teilnahme an der Abschlussveranstaltung der Vinninger Dorfmoderation mit verbundenem Neujahrsempfang. Bevor es zur Abstimmung über die Vorschlagsliste des Vorstands kam, hatte Hellmann festgestellt: „Wir haben gute Politik gemacht, und das wird honoriert.“ Bedauerlich sei, dass die Bewerberliste nur mit drei Frauen bestückt werden konnte. Der Bogen spannt sich vom jüngsten Kandidaten mit 24 Jahren bis zum Ältesten mit 70 Jahren. Der Altersdurchschnitt liegt bei 51 Jahren. Bis 29 Jahre gibt es einen Kandidaten, bis 39 zwei Kandidaten, bis 49 Jahre neun Bewerber, bis 59 Jahre acht Kandidaten. Mit elf Kandidaten stellen die im Alter zwischen 60 und 70 Jahre die stärkste Gruppe. Hellmann: „Wir haben die Liste so aufgestellt, dass sich auf den ersten zehn Plätzen alle Ortsgemeinden sich wieder finden“, sagte Hellmann. Das stieß bei dem 36-jährige Verwaltungswirt Nico Faul, Trulber Ratsmitglied, auf Widerstand. Er selbst benannte sich für den Listenplatz acht als Gegenkandidat für den früheren ersten Verbandsbeigeordneten, den 55-jährigen pensionierten Verwaltungsbeamten Frank Kupper aus Kröppen. Faul argumentierte, dass der Hochstellerhof mit einer höheren Einwohnerzahl als Hilst und Schweix wieder im Verbandsgemeinderat vertreten sein sollte. Auf dem Hochstellerhof wolle er sich auch als Kandidat der CDU für das Ortsvorsteheramt zur Verfügung stellen. Faul erhielt 19 und Kupper lediglich 15 Stimmen. Der langjährige Kröpper Beigeordnete Gerhard Büchler sagte: „Es ist eigentlich schade, dass man sich nicht an die Vorgaben des Vorstands gehalten hat.“ Kupper verzichtete nach der Niederlage auf jegliche Kandidatur für den Verbandsgemeinderat. Zweiter Verbandsbeigeordneter Klaus Müller konstatierte, dass es sich um eine demokratische Entscheidung handle, die zu akzeptieren sei. Er bedauere, dass man „einen solchen Mann wie Frank Kupper“ künftig nicht mehr in der CDU-Fraktion habe. Auf der Vorstandsvorschlagsliste war Faul auf Rang 19 vorgesehen. Aus der Versammlung heraus wurden für diesen frei gewordenen Platz nun Gerhard Büchler von Platz 28 und Eleonore Huber aus Obersimten auf Platz 30 als Ersatzkandidatin vorgeschlagen. Huber verzichtete jedoch, um Büchler über Platz 19 für Kröppen doch noch ins Rennen schicken zu können. Büchler erhielt in geheimer Abstimmung 100-prozentige Zustimmung. Erster Ersatzkandidat Alexander Kelsch rückte dann von Platz 29 auf den letzten Bewerberplatz 28 der Bewerberliste. Von den Neinstimmen besonders betroffen waren neben Faul Carina Lang aus Hilst und Jürgen Laub aus Vinningen. Der Gegenwind für Jürgen Noll und Patrick Adrian aus Trulben war nicht zu erwarten. Der frühere Gemeindeverbandsvorsitzende Albert Buchmann kassierte ebenfalls fünf Neinstimmen und Helmut Wagner aus Vinningen vier. Vor den Wahlhandlungen hatte Seebach versucht, die Parteimitglieder wach zu rütteln und sich für die Sache der CDU einzusetzen und aktiv zu bleiben. Seebach: „Die Amtszeit des neuen Rates ist identisch mit meiner Restamtszeit.“ Danach sei es nicht selbstverständlich, dass die CDU wieder den Bürgermeister stellt. „Alles was wir vor fünf Jahren versprochen haben, haben wir eingehalten und bewiesen, dass wir verlässlich sind. Wir haben Vertrauen aufgebaut, wobei die FWG in dieser Zeit ein verlässlicher Partner war.“ Sie ging auf die Themen Wasser und Abwasser, Feuerwehr, Schulen, Verwaltung, Tourismus, Bauen und Aufgabenbewältigung durch neue gesetzliche Anforderungen ein. Dies betrafen die neuen Datenschutzbestimmungen, die Ausstattung aller Feuerwehrhäuser mit Abgasabsauganlagen, die neue Holzvermarktung über die Holzvermarktungsgesellschaft Pfalz GmbH bis hin zu den Windrädern Kröppen mit vorhandenen Investoren und der anstehenden Verwaltungsdigitalisierung.

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