Rheinpfalz Nur noch der „Kuckuck“ ist da

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Die Falknerei am Biosphärenhaus ist Geschichte. Falkner Torsten LeLeux hat den Betrieb eingestellt, wie er gestern der RHEINPFALZ gegenüber bestätigte. Seine Vögel hat er bereits mitgenommen.

Die Vögel hat der Falkner inzwischen mitgenommen. Der einzige Vogel, der noch vor Ort ist, ist der „Kuckuck“ des Gerichtsvollziehers. Drei Volieren ohne Inhalt werden gepfändet. Er stelle den Betrieb der Falknerei zum 31. August ein, weil sie nicht mehr rentabel sei, begründete LeLeux der RHEINPFALZ gegenüber seinen Schritt. Von einer endgültigen Schließung weiß Ortsbürgermeister Michael Schreiber unterdessen noch nichts. „Ich habe von ihm diesbezüglich keine Nachricht erhalten“, sagte Schreiber gestern Abend. Er habe lediglich am Morgen vom Hausmeister des Biosphärenhauses einen Anruf erhalten, in dem dieser ihn darüber unterrichtete, dass der Falkner dabei sei, die Vögel abzuholen. Der Falkner schuldet der Gemeinde eine Summe von 1500 Euro für nicht gezahlte Nebenkosten. Die Pfändung sei aber nicht von der Gemeinde eingeleitet worden, sagte Schreiber, LeLeux habe nach einer Abmahnung bis zum 31. August eine Frist bekommen, seine Schulden zu begleichen, so der Ortsbürgermeister weiter. Zum Zeitpunkt des Gesprächs am gestrigen Abend konnte der Ortsbürgermeister dies allerdings noch nicht überprüfen. „Zahlt er nicht, werden wir rechtliche Schritte einleiten, wir werden uns das Geld auf jeden Fall holen“, versicherte Schreiber. Man habe dem Falkner auch eine vorzeitige Vertragsauflösung zum 30. September angeboten, denn eigentlich habe er einen Vertrag bis Ende des Jahres zu erfüllen, informiert der Ortschef weiter; auch hierauf habe LeLeux noch keine Antwort gegeben. Ob dem Biosphärenhaus durch die Schließung der Falknerei ein Schaden entstehe, könne man erst anhand der Auswertung der Besucherzahlen nach der Saison erkennen, meinte Schreiber; jedenfalls sei das Haus nun um eine Attraktion ärmer. Schon das ganze Jahr über hat man den Falkner in Fischbach allerdings vergeblich gesucht. Er ließ sich von einem Freund vertreten, der auch die Flugshows und Führungen durch die Falknerei übernommen hatte. Ihn hatte er offenbar um die Vertretung gebeten, während er selbst woanders etwas Neues aufbaute: Den ganzen Sommer über gibt Falkner LeLeux bereits Flugshows an der neuen Geierlay-Hängebrücke im Hunsrück bei Mörsdorf. Der Haussegen zwischen Falkner und Ortsgemeinde, die der Träger des Biosphärenhauses ist, hängt schon seit Herbst 2014 schief. LeLeux fühlte sich damals durch neue Komibtickets des Biosphärenhauses mit anderen Einrichtungen, ohne Falknereieintritt benachteiligt, zog vor Gericht und wollte diese verbieten lassen. Der Streit wurde mit einem Vergleich beigelegt, in dem es dem Falkner gestattet wurde, auch in eigener Regie die Eintrittskarten für Falknerei und Flugshows zu verkaufen. |wü

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