Eisenberg Pizza kommt am besten an

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„Pellkartoffeln mit Quark stehen an zweiter Stelle, gleich nach der Pizza. Dieses überraschende Ergebnis brachte eine Umfrage unter unseren Eisenberger Grundschülern zu ihren Lieblings-Schulgerichten“, berichtet Rektor Markus Fichter. Essen in der Grundschule Eisenberg, das heißt gesunde Verpflegung, die bei den jungen Feinschmeckern bestens ankommt.

Die Grundschule Eisenberg hat großen Erfolg mit ihrem Ernährungs-Konzept. Wie Rektor Fichter erläutert, ist die Pestalozzi-Schule bislang die einzige Schule in Rheinland-Pfalz, die eine Zertifizierung für „Schule und Essen“ erhalten hat – und diesen hohen Qualitätsstandard nun schon das dritte Jahr in Folge halten kann. Küchenchefin Margarete Will erklärt den Speiseplan: „Jede Woche bieten wir zwei vegetarische Gerichte, einmal Fisch und zweimal Fleisch an. Dazu gibt es täglich verschiedene Sorten Rohkost mit Vollkornbrötchen und als Dessert Obst oder Obstmus, natürlich ohne Zucker.“ Das Eisenberger Küchenteam sorgt für viel Abwechslung. Alle 13 Wochen wiederholt sich die Essensfolge. „Wir haben auch eigene Rezepte erfunden, wie beispielsweise unser beliebter Gemüsegulasch, um immer wieder mal was Neues zu bieten“, verrät die Köchin. Der Speiseplan hängt in der Grundschule aus, daneben ein großer Bildschirm, auf dem das Tagesgericht, heute Rinderhackbraten mit Salzkartoffeln und Rotkraut, abgebildet ist. So können sich die Kinder das Tagesessen besser vorstellen, wichtig auch für die Erstklässler, die noch nicht so gut lesen können. „Der detaillierte Speiseplan, auf dem Inhaltsstoffe und Allergene ausgewiesen sind, steht auch eine Woche im voraus auf unserer Homepage, damit sich die Eltern bereits vorab informieren können“, weist Fichter auf die gute Informationsarbeit der Grundschule hin. Beim Einkauf berücksichtigt das Küchenteam regionale und saisonale Aspekte. So beliefern, soweit möglich, Betriebe aus dem Verbandsgemeindegebiet die Schule. Obst und Gemüse werden der Jahreszeit entsprechend auf den Tisch gebracht. „Erdbeeren beispielsweise gibt es bei uns im Frühsommer aus heimischem Anbau und nicht im Winter importiert aus südlichen Ländern“, führt die Küchenchefin aus. Bei Importfrüchten wie Bananen setzen die Eisenberger auf Fairtrade-Produkte. Auch auf Essensregeln für muslimische Schüler wird geachtet. Schweinefleischgerichte werden in separaten Behältern zubereitet und serviert. Acht Mitarbeiterinnen sind in der Küche beschäftigt. Sie bereiten täglich frisch circa 400 Essen zu. Rund 250 Kinder der Pestalozzi-Schule nutzen das Angebot Ganztagsschule und betreuende Grundschule und essen regelmäßig hier zu Mittag. Die anderen Portionen liefert das Rote Kreuz in die Grundschulen Kerzenheim und Ramsen sowie in die städtische Kindertagesstätte Eisenberg und die Kita Steinborn aus. Claudia Fichter-Kaiser ist zuständig für die Zusammenarbeit von Schule und Schulträger. Sie lobt die großzügige Unterstützung durch Verbandsgemeinde und Bürgermeister Bernd Frey: „Für die zertifizierte gesunde und gut schmeckende Schulverpflegung scheuen die Verantwortlichen weder Mühe noch Kosten. Mit einem Eigenanteil von einem Euro, den die Kinder für das Essen bezahlen, wird nur ungefähr ein Viertel der Herstellungskosten gedeckt.“ Nicht nur die Qualität der Lebensmittel, Speisenplanung und -herstellung, sondern auch die Rahmenbedingungen für das Essen sind wichtige Kriterien der Zertifizierung. Dreizehn Mitarbeiterinnen kümmern sich in Eisenberg darum, dass diese Rahmenbedingungen eingehalten werden. Gegessen wird in vier Esszimmern in immer gleichen Gruppen. Die Erst- und Zweitklässler bekommen um 12 Uhr ihr Mittagessen. Die Kinder der dritten und vierten Klasse lassen es sich um 13 Uhr schmecken. Die Betreuerinnen decken die Tische, sorgen dafür, dass die Kinder ihre Stamm-Plätze einnehmen, teilen das Essen und eventuell den Nachschlag aus. So wird aus dem Schul-Mittagessen eine gemeinsame Mahlzeit, wo eine Gruppe gemütlich zusammen um einen Tisch sitzt, ähnlich wie in einer Familie. Esskultur wird großgeschrieben. Gegessen wird in der Grundschule von Porzellantellern und jedes Kind bekommt seine eigene Serviette. Die Zimmer und Tische sind immer entsprechend der Jahreszeit schön dekoriert und jetzt in der Adventszeit warten kleine Weihnachtsmänner auf ihre Tischgenossen. (kaib)

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