Rheinpfalz Rat von hohen Preisen alarmiert

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Hätte der Verbandsgemeinderat am Mittwoch beschlossen, alle seine Grundschulen mit verkabelten Rauchmeldern und Lautsprecheranlagen, mit Amokalarmierung, Zutrittskontrolle und Video-Gegensprechanlagen auszustatten, zugleich die Elektroinstallationen und die Beleuchtung zu erneuern, wären Kosten von 450.000 Euro zu schultern gewesen. Der Rat handelte jedoch besonnen. Er beschloss vorerst nur grobe Richtlinien und beauftragte das Ingenieurbüro Zerbe (Dahn), nach diesen Vorgaben eine neue Kostenrechnung vorzulegen.

Nicht nur Georg Schäfer (CDU) wunderte sich über die hohen Preise. Ein Rauchmelder koste im Baumarkt doch nur ein paar Euro. Peter Pfundstein (FWG) hielt aus Sparsamkeitsgründen verdrahtete Systeme für verzichtbar. Funkvernetzte Geräte erfüllten ihre Funktion ebenso, ohne Zentrale. Das Ingenieurbüro begründete seine Kostenermittlung mit „Markenqualität“ und mit den kostenintensiveren drahtverbunden Lösungen, die „weniger störanfällig“ seien. Kritisch formulierten Ratsmitglieder Bedenken, auch die kleinen Schulen mit aufwendigen Anlagen zu bestücken. Ob eine kleine Grundschule mit zwei Klassen eine Lautsprecheranlage braucht, fragten zum Beispiel Bettina Groh (CDU) sowie Ralf Lehmann und Hermann Löwe (Grüne). Verbandsbürgermeister Werner Becker schlug schließlich eine „Brandschutzbegehung“ vor. Zuvor solle der Rat darüber befinden, was grundsätzlich unstrittig sei. So verständigte sich der Rat darauf, die Mozartschule in Rodalben als „große Schule mit Ganztagsangebot“ und die Schillerschule in Münchweiler als „mittelgroße Grundschule“ mit der zu ermittelnden Anzahl von Rauchmeldern, mit Lautsprecheranlage und Hausalarm auszustatten. Das Ingenieurbüro soll die Kosten für eine drahtverbundene Lösung und eine Funkanlage gegenüberstellen. Für die kleinen Grundschulen in Clausen/ Donsieders und Leimen/Merzalben sollen nur Funkrauchmelder ausgeschrieben werden. Zuvor soll mit der Kreisverwaltung geklärt werden, ob die gewünschte Lösung die Sicherheitsstandards gewährleistet. Der Rat befürwortete auch, die Elektroinstallationen in den Schulen zu erneuern. In den Sälen würden Leuchten blinken, Steckdosen funktionierten nicht. Die Beleuchtung stamme zum Teil noch aus den 50er Jahren, berichtete Becker. Es sei daher sicherlich „kein Hochmut, sie nach über 60 Jahren“ zu erneuern. Eine Sachspende über 4600 Euro will der Förderverein der Grundschule Clausen/Donsieders stiften. Die Schule soll sechs Tablets und zwei Notebooks, Kopfbügelmikrofone und Taschensender sowie eine Funk-Soundbox bekommen. Der Rat nahm das Angebot gerne an. (ns)

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