Rheinpfalz „Rauerer Ton“ im Stadtrat kritisiert

In der Jahresabschlusssitzung des Stadtrats Lauterecken am Mittwochabend sagten zwar die Fraktionssprecher, man habe die Stadt gut vorangebracht, denn „Lauterecken macht sich“, jedoch wurde der rauere Ton im Rat kritisiert.

Stadtbürgermeister Heinrich Steinhauer sieht die Stadt auf einem guten Weg. Positiv wertet er neben der Sanierung des Schlosses und des Hauses Busch, die nach seiner Meinung „Magnete für den Tourismus“ werden, dass die Baugebiete Richtung Medard geändert werden mussten, da sich die ansässigen Firmen vergrößern wollten. Ebenfalls müsse man sich wegen des möglichen Verkaufs zweier Bauplätze Gedanken über ein weiteres Neubaugebiet machen. Steinhauer blickt optimistisch ins nächste Jahr, „weil vieles 2016 angestoßen wurde, was 2017 fertig werden wird“. Dorothea Siedow (FWG) bemerkte mit Genugtuung, dass die von ihr befürchteten „Nürburgringe“ sich zum Guten gewendet hätten. Beim funktionsunfähigen Nahwärmenetz seien Planungsfehler festgestellt worden, sodass die Stadt wohl keinen Schaden habe, und auch bei der Schlosssanierung wertete sie die Zuschüsse und den schnellen Baubeginn positiv. Mit der Sanierung des Hauses Busch entstehe ein wunderschöner Veldenzplatz. Auch die künftige Sanierung der Bahnhofstraße und die beendeten Planungen der Lautertalstraße wertete sie positiv. Doch der Ton im Stadtrat sei negativ geworden, manche Beiträge seien „unter der Gürtellinie“. Hier solle man doch eine „objektive Diskussionsebene“ finden. Andreas Müller (SPD) sagte, dass man nicht immer einer Meinung sein müsse, und war sich sicher, dass manche Äußerung, die „das soziale Niveau tangierte“, den Emotionen geschuldet sei. Unmutsäußerungen seien in Ordnung, jedoch sollten sie so geäußert werden, dass man sich danach noch in die Augen schauen könne. Die Stadt komme Schritt für Schritt vorwärts, die Attraktivität solle weiterhin gesteigert werden. Hierzu sei es nun mal notwendig, zu investieren und anstelle des Negativen das Positive in den Vordergrund zu rücken. Helmut Steinhauer (CDU) forderte, dass alle Ratsmitglieder einen gleichen Wissens- und Sachstand haben sollten, denn nur so könne Einvernehmen geschaffen werden, was für das Vertrauen der Bürger in den Rat wichtig sei. Mit der Sanierung des Schlosses habe die Stadt eine Mammutaufgabe, und er mahnte, dass die Planungen im Rahmen bleiben sollten, damit die Fertigstellung auch gesichert werden könne. Lauterecken habe, trotz der Verbesserung des Stadtbildes, auch noch viele Aufgaben vor sich. Mit der neuen Eventfirma für das Heimatfest sei ein Schritt getan, jedoch sollten beispielsweise die städtischen Mitarbeiter technisch besser ausgestattet werden. Auch Steinhauer erklärte, dass Meinungsverschiedenheiten in Ordnung seien, Beleidigungen jedoch nicht. Heinrich Schreck (FDP) schloss sich seinen Vorrednern an, gab den Rat, auch mal die Sprechstunde der Stadt zu nutzen, wenn Fragen bestehen. Trotz aller, teils auch härter geführten Diskussionen lobten die Fraktionen die konstruktive Zusammenarbeit und sparten nicht mit gegenseitigem Dank. Die Spende der Kreissparkasse in Höhe von 250 Euro für den Zunftbaum sowie 300 Euro vom Heimat- und Kulturverein und 500 Euro, die vom Stadtplaner Peter Cappel eingegangen waren, wurden einstimmig angenommen. Das Sitzungsgeld wurde der Stadtbücherei gespendet. |sbs

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