Rheinpfalz Sachs warnt vor ruinösem Wettbewerb

Erreicht eine Auslastung von 70 Prozent: das Saks-Hotel am Stiftsplatz.
Erreicht eine Auslastung von 70 Prozent: das Saks-Hotel am Stiftsplatz.

Der Kaiserslauterer Hotelier und Eigentümer des Saks-Hotels am Stiftsplatz hat vor wirtschaftlichen Konsequenzen für die Hotellandschaft in Kaiserslautern gewarnt, für den Fall, dass weitere, derzeit im Bau befindliche Hotels in Kaiserslautern eröffnet würden.

Der Hotelier erklärte im RHEINPFALZ-Gespräch, dass sich das Saks-Hotel auf stabilem Niveau bewege. Die Auslastung bezifferte er auf rund 70 Prozent. Die erhöhte Nachfrage nach Hotelzimmern in Kaiserslautern zur Zeit des Baus der Shopping-Mall und Ikea aus dem Jahr 2015 sei vorbei. Nach dem Rückgang der Gästeübernachtungen im Jahr 2016 um etwa zwölf Prozent sei die Zahl der Übernachtungen 2017 und 2018 mehr oder weniger auf diesem Niveau konstant geblieben. Einen „harten bis ruinösen Wettbewerb“ für die Hotels in Kaiserslautern erwartet Sachs, sollten die beiden angekündigten Hotels am Messeplatz mit 140 Zimmern (Hampton by Hilton) und im PRE-Park mit 144 Zimmern (Holiday Inn Express) eröffnen. Beide Hotels benötigten rund 68.000 Übernachtungen, damit eine Auslastung von rund 65 Prozent erreicht werde. Bei im Schnitt rund 140.000 Übernachtungen in Hotels (ohne Garni und Ferienwohnungen) in Kaiserslautern im Jahr werde man dem hiesigen Markt 50 Prozent an Umsatz entnehmen. Ohne die kleinen Hotelbetreiber zu berücksichtigen, hätten der Barbarossahof, das B&B, das Best Western und das Saks-Hotel rund 450 Zimmer. Das seien dann mit den beiden neuen Hotels insgesamt 734 Zimmer bei rund 140.000 Übernachtungen. Daraus folge eine Auslastung von etwa 52 Prozent für die vier Hotels. Unter Berücksichtigung der kleineren Hotels werde demnach die Auslastung insgesamt in Kaiserslautern auf weniger als 50 Prozent fallen. Für alle Betreiber würde dies ein Minusgeschäft bedeuten und wirtschaftliche Konsequenzen für die Hotellandschaft in Kaiserslautern haben. Nach herrschender Meinung funktionierten Hotels wirtschaftlich erst ab einer Auslastung von 60 bis 65 Prozent. Eine solche Entwicklung würde zu einer Strukturveränderung führen, von besonderen, von den Inhabern mit Seele geführten Hotels zu systemisch geführten seelenlosen Kettenhotels. „Am Ende partizipiert der Gast zwar an niedrigeren Preisen“, erklärte Sachs gegenüber der RHEINPFALZ, „jedoch wird diese gesichtslose Mitte in Bezug auf das künftige maßgebliche Hotelangebot in Kaiserslautern nicht dazu beitragen, den angestrebten High-Tech-Standort in der internationalen Künstlichen-Intelligenz-Forschung und -Anwendung glaubhaft zu kommunizieren.“ Damit stünde Kaiserslautern vor einem Downgrade in der Hotellandschaft von Vier Sterne beziehungsweise Vier Sterne superior hin zu zwei bis drei Sternen. Für das Saks-Hotel am Stiftsplatz (92 Zimmer, Vier Sterne superior) kündigte Sachs die Wiederbelebung der seit längerem leer stehenden Gastronomie im Erdgeschoss an. Unter dem Namen „11A“ werden am 1. März Thomas Frisch mit seiner Frau Naima und Martial Husser ihr neues Lokal offiziell eröffnen. Frisch und Husser prägten bis vor kurzem das „1A“ in der Pirmasenser Straße. Der Inhaber hatte es vor kurzem aufgegeben, die Immobilie hat ein Nachbar gekauft. Zufrieden äußerte sich Sachs mit der Entwicklung seines zweiten Saks-Hotels im Frankfurter Westend (Vier Sterne superior, 39 Zimmer, 18 Appartements). Die Auslastung liege bei rund 80 Prozent.

Hans Sachs
Hans Sachs
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