Rheinpfalz Schloss-Sanierung startet

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Die Sanierungsarbeiten am Veldenz-Schloss in Lauterecken nehmen Fahrt auf. Am Donnerstagabend vergab der Stadtrat in nichtöffentlicher Sitzung Aufträge für Erd-, Maurer-, Entwässerungs- und Betonarbeiten sowie den Einbau eines Aufzugs. Die Entscheidungen seien jeweils einstimmig gefallen, sagte Stadtbürgermeister Heinrich Steinhauer auf RHEINPFALZ-Nachfrage.

Zurzeit laufen die Abrissarbeiten eines Gebäudes zwischen Schloss und Veldenz-Turm, die in Kürze beendet sein werden. Daran schließen sich vorbereitende Erdarbeiten zum Bau der sogenannten zentralen Erschließungsanlage, also dem künftigen Eingangsbereich des historischen Komplexes, an. Dieser Eingangsbereich erhält auch einen Aufzug. Wie der Leiter der Bauabteilung bei der Verwaltung, Helmut Dahlmanns, auf Anfrage mitteilte, hat ein Unternehmen aus Idar-Oberstein für eine Angebotssumme von knapp 300.000 Euro den Zuschlag für die Erd-, Maurer- und Betonarbeiten erhalten. Das teuerste Angebot habe bei mehr als dem Doppelten gelegen, sagte Dahlmanns. Von drei Unternehmen hätten Angebote vorgelegen. Der Auftrag für die Installation eines Aufzugs ging zum Preis von 45.000 Euro an eine Fachfirma. In diesem Preis ist laut Dahlmanns allerdings auch ein Wartungsauftrag für fünf Jahre enthalten. Für Heinrich Steinhauer ist momentan eine „Aufbruchstimmung im Stadtrat spürbar“, nachdem Zuschüsse von 80 Prozent der geschätzten Kosten für die Sanierung zugesichert worden sind. „So wie es aussieht, kommen wir mit dem Geld auch hin“, meinte der Stadtbürgermeister, wenngleich er einräumte: „Bei historischen Bauten weiß man ja nie...“. Wann die Firma aus Idar-Oberstein mit ihren Arbeiten beginnt, konnte Steinhauer nicht exakt sagen. Das werde zwischen Firma und Architekt abgestimmt, zunächst aber müssten die Abbrucharbeiten beendet werden. Helmut Dahlmanns geht davon aus, dass es Anfang Juni losgeht. Vor der Sitzung trafen sich die Ratsmitglieder zum Ortstermin im Schloss, wo Architekt Peter Cappel bei einem Rundgang Details der Sanierung erläuterte. So soll beispielsweise der Wappensaal im Erdgeschoss in seinem momentanen Zuschnitt erhalten bleiben, eventuell mit einem Steinboden ausgekleidet werden. Ebenfalls im Erdgeschoss soll das Jobcenter einziehen. Im ersten Obergeschoss wird ein dem Veldenz-Turm zugewandter Raum zu einem großen Saal erweitert, indem Wände durchbrochen werden. Alte Substanz, wie gut erhaltene Anstriche oder Putz, sollen laut Cappel möglichst erhalten bleiben. Die ins Obergeschoss führende Treppe, die momentan mit Terazzoplatten belegt ist, soll wieder in den Urzustand zurückgebaut werden, indem die Platten entfernt und die darunterliegenden Sandsteinstufen aufgearbeitet werden. Im Obergeschoss soll die Musikschule Kuseler Musikantenland einen Raum erhalten, sollen alle Böden mit Holzdielen beplankt werden. Heinrich Steinhauer rechnet mit einer Umbauzeit von etwa zwei Jahren. Dass die Planung für den Ausbau der Lautertalstraße demnächst dem Stadtrat vorgestellt werde, kündigte Stadtbürgermeister Steinhauer noch am Ende des öffentlichen Sitzungsteils an. In diesem Zusammenhang monierte FWG-Stadträtin Dorothea Siedow, dass der Landesbetrieb Mobilität mit dem Ausbau der Cronenberger Straße im Bereich Wälderbusch beginne. Sinnvoller wäre es, den Ausbau unten an der Einmündung zur Lautertalstraße zu beginnen, da der wesentlich reparaturbedürftiger sei. Siedow sprach auch den unschönen Anblick des Hauses Bergstraße 1 an, an dessen einer Front die Farbe abblättere. Ursache sei „Salzeintrag im Mauerwerk“, sagte Cappel. Das sei das Problem bei Sandstein. Entweder müsse ständig neu gestrichen werden oder darauf verzichten. Wenn nicht mehr gestrichen werde, sande der Stein weiter ab. „Man bekommt es nie in den Griff“, sagte Cappel. Eventuell verzichte man aufs Streichen, meinte Steinhauer Das Heimatfest wird in diesem Jahr einige Änderungen erfahren. Die Eventagentur, die für die Stadt das Fest ausrichtet, habe das Konzept überarbeitet, teilte Steinhauer mit. Beispielsweise werde das Angebot an Verpflegungsmöglichkeiten erweitert. (dgg)

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