Rheinpfalz Schulstreit flammt wieder auf

Vier Jahre sind genug, findet die FWG-Fraktion und schlägt vor, den Unterricht von Merzalben nun an die Grundschule Leimen zu ve
Vier Jahre sind genug, findet die FWG-Fraktion und schlägt vor, den Unterricht von Merzalben nun an die Grundschule Leimen zu verlagern.

«RODALBEN.»Mit ihrem Antrag, den Unterricht nach nun vier Jahren von Merzalben nach Leimen zu verlegen, hat die FWG am Dienstag im Haupt- und Finanzausschuss der Verbandsgemeinde Rodalben den Streit über den Grundschulstandort Merzalben/Leimen wieder aufflammen lassen. Aktuell wird in Leimen nur an einem Tag unterrichtet – in Verbindung mit Sportunterricht. Vor vier Jahren, begründete Peter Pfundstein, der FWG-Fraktionsvorsitzende, den Antrag, sei im Verbandsgemeinderat vereinbart worden, die Standorte zu wechseln. Obwohl dazu kein förmlicher Beschluss vorliegt, hielt er nun die Zeit für gekommen, die Vereinbarung umzusetzen. Vor der Sitzung hatte Pfundstein zum Rechenstift gegriffen, und er trug Zahlen vor, um seinen Antrag zu stützen. Demnach koste die Unterhaltseinheit Schule und Kita in Leimen die VG jährlich 15.000 Euro. Weil die VG aber laut neu ausgehandeltem Vertrag von der Kirchen- und der Ortsgemeinde dafür einen Zuschuss in Höhe von 12.000 Euro bekomme, müsse die Verbandsgemeinde nur noch einen Anteil von 3000 Euro stemmen. Der Standort Merzalben, hatte Pfundstein ermittelt, koste die VG dagegen 10.000 Euro. Diesen Zahlen widersprach Verbandsbürgermeister Wolfgang Denzer (SPD). Würde der Unterricht ganz nach Leimen verlegt, wäre der neue Vertrag mit der Kirchengemeinde nicht haltbar, wandte er ein. Überhaupt ließ Denzer mit seiner Argumentation durchblicken, eher am Standort Merzalben festhalten zu wollen als zu wechseln, auch wenn er betonte, in dem Konflikt „einen neutralen Standpunkt“ einzunehmen. Der „politische Wille“ eines Standortwechsels dürfe nicht zu Lasten der Schüler und der Schulen ausgetragen werden, so Denzer. (Der FWG gehört auch Alexander Frey an, dritter VG-Beigeordneter und Leimens Ortsbürgermeister, Anmerkung der Redaktion). Denzer führte eine Reihe von Aspekten an, die für den Verbleib in Merzalben sprächen. Gegen die jetzige Lösung habe es seither keinerlei Einwände gegeben, weder seitens der Schulen noch der Eltern, merkte er an. Er verwies darauf, dass die Merzalber Schülerzahl im kommenden Schuljahr deutlich höher sei als die von Leimen, und er ließ einfließen, dass die Fahrten zum Schwimmunterricht nach Rodalben bei einem Wechsel nicht nur länger, sondern auch teurer würden. Bereits im März des vorigen Jahres habe der Rat den von der FWG vorgeschlagenen Wechsel nach Leimen abgelehnt, erinnerte Denzer. Nichtsdestotrotz habe die VG die ADD nochmals um einen Stellungnahme in dieser strittigen Angelegenheit gebeten. Wohl bedingt durch die Osterferien liege die Antwort noch nicht vor. Es war Ralf Lehmann (Grüne), der die Wortgefechte nutzte, um die aus seiner Sicht dauerhaft beste Lösung ins Gespräch zu bringen. Die Verbandsgemeinde sollte sich künftig auf die Grundschulstandorte in Rodalben und Münchweiler konzentrieren. Mittels der eingesparten Unterhaltungskosten für die anderen örtlichen Schulgebäude könnten diese beiden Schulen optimal für einen modernen Unterricht ausgestattet werden. Mit dem Bus fahren müssten die Schüler jetzt schon. Daran störten sich Klaus Ankner (SPD) und Benno Schwarz (CDU), Merzalbens Ortsbürgermeister. Eine Grundschule sei für „eine kleine Gemeinde ganz wichtig“, so Schwarz. Sie halte die Schüler im Ort und stifte Identität. Der Ausschuss gab keine Empfehlung für den Verbandsgemeinderat ab. Für diese Sitzung deutete sich eine heftige Schuldebatte an.

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