Rheinpfalz Schulstreit und kein Ende

Der Standort für die Grundschule Merzalben/Leimen bietet weiter viel Zündstoff, wie die heftige Diskussion im Verbandsgemeinderat Rodalben am Mittwoch zeigte. Es geht um die Entscheidung, ob Merzalben wie aktuell der hauptsächliche Standort bleibt (nur einmal in der Woche findet Unterricht in Leimen statt) oder, wie vor vier Jahren im Rat einmal vereinbart, im Zwei-Jahres-Rhythmus der Wechsel mit Leimen stattfindet.

Die FWG ließ nicht locker und stellte erneut den Antrag, die Wechsellösung, für die allerdings kein förmlicher Ratsbeschluss vorliegt, nach inzwischen vier Jahren umzusetzen. Mit diesem Antrag war die Fraktion schon vor einem Jahr im Rat gescheitert. Nach dem Motto „Steter Tropfen höhlt den Stein“ trug Peter Pfundstein nun abermals das FWG-Ansinnen vor. Den Antrag stützte er auf den Grundsatz der „Gleichbehandlung aller Ortschaften“ im Verbandsgebiet. Es dürfe keine „Schulkinder zweiter Klasse“ geben. Die Schülerzahlen lieferten nur bei den Prognosen, nicht aber tatsächlich in der Praxis Vorteile für Merzalben. Aus wirtschaftlicher Sicht entstünden der Verbandsgemeinde (VG) keine Nachteile. Denn die VG habe das Schulgebäude in Leimen ohnehin zu unterhalten, schon weil die Turnhalle für den Sportunterricht gebraucht werde. Hermann Löwe (Grüne) unterstützte Pfundstein, sei doch der Tausch einmal abgesprochen gewesen. Auch Alexander Frey, Verbandsbeigeordneter und Ortschef von Leimen, forderte den turnusmäßigen Wechsel. Was die Grundschule Clausen/Donsieders seit Jahren praktiziere, müsse auch bei der Grundschule Merzalben/Leimen gelingen. Schulleiterin Martina Becker warf er vor, „nicht gerne nach Leimen zu fahren“, was sie vom Zuhörerplatz aus mit dem Zwischenruf „Unverschämtheit“ kommentierte. „Es besteht zurzeit kein Bedarf für Veränderung“, betonte Verbandsbürgermeister Wolfgang Denzer. Weder Lehrer noch Eltern hätten diesen Wunsch geäußert. Die VG habe gerade in den Schulhof in Merzalben investiert und einen neuen Kletterturm angeschafft. Der neue Schwimmunterricht im Hallenbad der Rodalber Mozartschule sei aufgrund der kurzen Fahrten unproblematisch zu organisieren. „Wir haben hier ein gut funktionierendes System“, sagte Denzer. Diese Tendenz lasse sich auch aus der Stellungnahme der Schulbehörde (ADD) entnehmen, die die VG angefordert habe. Die ADD habe angeregt, die VG solle sich „Gedanken machen über ihre Grundschul-Situation“. „Gerecht wäre“, so Georg Schäfer (CDU), die Grundschule auf Dauer auf die beiden Orte zu verteilen, was aber zwei Klassen in jeder Grundschule voraussetzte. Der Rede von „Gerechtigkeit und Gleichbehandlung“ (Pfundstein) stellten Leo Littig (CDU) und Petra Busch (SPD) das Prinzip vom „demokratischen Weg“ entgegen. „Es herrscht Ruhe, alle sind zufrieden“, stellte die SPD-Sprecherin (aus Merzalben) fest. Leo Littig unterstellte der FWG „Wahlgetöse“ und empfahl, die strittige Angelegenheit noch einmal im Schulträgerausschuss zu beraten. Für den Antrag Littigs stimmten 15 Ratsmitglieder, sechs dagegen. Der FWG-Antrag fiel mit nur fünf Ja-Stimmen durch. Der Streit über den Schulstandort findet in der nächsten Legislaturperiode seine Fortsetzung.

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