Rheinpfalz Seebach setzt auf Frauen-Power

Steffen Schwarz, am 1. März 2018 durch den Ortsgemeinderat gewählt, erhielt bei der Wahl am 26. Mai als parteiloser Einzelbewerber 90 Prozent der Stimmen. In der konstituierenden Sitzung am Donnerstagabend in Anwesenheit von Altbürgermeister Willi Lehmann im katholischen Pfarrheim ernannte die seitherige zweite Ortsbeigeordnete Elli Strassel Schwarz zum Ortsbürgermeister, händigte ihm die Ernennungsurkunde aus und wünschte eine gute Zusammenarbeit.

Damit war Strassel, die bei der Mehrheitswahl die meisten Stimmen bekommen hatte, den Ereignissen allerdings einen Schritt voraus. Denn vor der guten Zusammenarbeit mit dem Ortsbürgermeister stand zunächst ihre Wahl zur ersten Ortsbeigeordneten. Für das Amt des zweiten Beigeordneten schlug der Ortsbürgermeister Hagen Bratzel vor, der die zweitmeisten Stimmen bekommen hatte. „Elli arbeitet im Vordergrund, Hagen im Hintergrund“, sagte Schwarz. Von den zwölf gewählten Ratsmitgliedern, darunter vier Frauen, fehlte lediglich Christian Neu. Strassel wurde bei einer Stimmenthaltung gewählt, während Bratzel alle elf Stimmen auf sich vereinigen konnten. Schwarz ernannte und vereidigte beide und führte sie in ihr Amt ein. Seit dem 1. Januar 2018 war nur Strassel Beigeordnete in Kröppen. Zuvor hatte Steffen Schwarz darauf verwiesen, dass der neue Rat sehr breit aufgestellt sei. Er hatte sich sogar vor der formellen Verpflichtung der neuen Räte die Zeit genommen, jedes einzelne Mitglied mit seinen Fähigkeiten und Stärken vorzustellen. Zusammen mit Strassel hatte Schwarz zuvor den ausgeschiedenen Ratsmitgliedern Romy Martz, Werner Lantz und Gerhard Starck für zehn beziehungsweise 15-jährige Ratszugehörigkeit gedankt und ihnen Urkunden und Präsente überreicht. Bürgermeisterin Silvia Seebach lobte die gute Zusammensetzung des Rates, in dem die vier Frauen mit pragmatischen Ideen mit Sicherheit einen wertvollen Beitrag leisten könnten. Dabei gehe es keineswegs nur um Geselligkeit wie im Vorjahr bei den Feierlichkeiten zum 750. Dorfjubiläum, sondern um die Bewältigung von Arbeiten, um den Ort voranzubringen. Seebach bestätigte Schwarz, dass er sich in gut einem Jahr in die Aufgaben eines Ortsbürgermeisters hineingearbeitet habe und bei der Verwaltung ein gern gesehener Ortsbürgermeister sei. Bis es zum Abendmenü im Gasthaus Knerr ging, hatte sich der Rat zuvor einstimmig zur Bildung eines Umlegungsausschusses und eines Rechnungsprüfungsausschusses entschieden und dafür die Personen gewählt. Als Marktsonntage legte man den 7. Juli zur Feier des Blätzelfestes und den 1. September für das traditionelle Erntedankfest fest. Letztlich entschied sich der Rat einstimmig zur Begleichung von Wildschäden nach der Jagdgenossenschaftsversammlung vom 18. Februar 2019 und einer weiteren Besprechung des Jagdvor-standes vom 5. Juni 2019. Bislang beteiligte sich die Ortsgemeinde als Verpächter an den jährlichen Wildschäden mit 1000 Euro und die Jagdpächter mit 5000 Euro. Die Aufwendungen im Jahre 2018 überstiegen jedoch diese Beträge. Nunmehr fließt die gemeindliche Jagdpachteinnahme von 4600 Euro nach Abzug von 20 Prozent als Verwaltungskosten in die Regulierung von Wildschäden.

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