Rheinpfalz »SHERLOCK – DIE SECHS THATCHERS«: Falsche Fährten

Ungleiches Ermittler-Duo: Sherlock Holmes (Benedict Cumberbatch, links) und Dr. Watson (Martin Freeman).
Ungleiches Ermittler-Duo: Sherlock Holmes (Benedict Cumberbatch, links) und Dr. Watson (Martin Freeman).

Nur gut, dass der Brexit keine Auswirkungen auf den Festland-export britischer Serienware hat. Nicht auszudenken, wie die deutschen „Sherlock“-Fans reagieren würden, wenn die Abenteuer des von der BBC in die Jetztzeit gebeamten Conan-Doyle-Detektivs nicht hierzulande ankämen. Doch auch ohne den langwierigen EU-Austritt muss sich das Publikum nach der vierten Staffel von 2017 auf eine lange Pause einstellen. Zur Beruhigung wiederholt 3sat dazwischen die bislang letzten Fälle des soziopathischen Turbodenkers und seines leidgeprüften Adlatus in drei 90-Minütern zum Jahresbeginn, am 7., 8. und 9. Januar, jeweils um 22.25 Uhr. Es ist anspruchsvoll nachzuvollziehen und beinahe unmöglich nachzuerzählen, was in den drei lose an Originalmotiven orientierten Geschichten auf den Zuschauer einprasselt. Vor- und Rückblenden, surreale Visionen, Explosionen, und ständig kehrt irgendein Totgeglaubter auf die Bildfläche zurück. In imposanten Fantasiekulissen erlebt man Holmes meistens im Rausch und seinen Partner Watson (Martin Freeman) als gramgebeugten, sorgenvollen Familienmenschen. In „Sherlock – Die sechs Thatchers“, der achterbahngleichen Auftaktfolge der vierten Serienstaffel, steht Watsons junges Familienglück auf dem Spiel. Während sich Holmes in den kuriosen Fall einer Serie zertrümmerter Margaret-Thatcher-Statuetten verbeißt, wird Watsons Gattin, die Ex-Agentin und frischgebackene Mutter Mary (Amanda Abbington), von ihrer gefahrvollen Vergangenheit eingeholt ...

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