Rheinpfalz Sorgen um die Rucksackschule

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Speyer. 18 Jahre lang hat die Waldpädagogik des Forstamts Pfälzer Rheinauen von Speyer aus Führungen für Schulklassen und Kindergartengruppen organisiert und vielen Kindern aus Speyer und Umgebung Pflanzen und Tiere in den Wäldern näher gebracht. Sie soll erhalten bleiben, aber ihr hiesiger Standort steht vor dem Aus.

„Es wäre ein großer Verlust für die Kinder in Kindertagesstätten, Schulen und die Stadt Speyer, wenn die waldpädagogischen Konzepte wegfallen würden“, sagt Stadträtin Maria Montero-Muth (CDU). Dazu soll es nicht kommen, betont Marco Sergi von der Zentralstelle der Forstverwaltung: Am waldpädagogischen Angebot solle sich nichts ändern. Förster Volker Westermann, Leiter der Rucksackschule in Speyer, ist in dieser Hinsicht aber skeptisch. Hintergrund der Diskussionen ist, dass die Rucksackschule ihre seit dem Jahr 2004 angemieteten Räume im Pädagogischen Landesinstitut in der Butenschönstraße verlassen muss. Diese sollen im Sommer renoviert werden, den Forstleuten wurde nun zum 30. Juni wegen Eigenbedarfs gekündigt. „Wir brauchen unbedingt wieder Räume in Speyer“, sagt Förster Westermann, der die Rucksackschule seit 2008 leitet. Er findet, sie solle dort bleiben, wo die Menschen sind. Mit ihm arbeiten noch zwei Halbtagskräfte in Speyer. Doch es gehörten noch acht zertifizierte Waldpädagogen aus dem Raum Speyer als freie Mitarbeiter zum Team. Gerade die bräuchten die Räume in Speyer als Anlaufstelle, um Material für die jeweiligen Führung zu holen und zu bringen und sich im Team zu besprechen, betont Westermann. „Wir brauchen eine Zentrale“, sagt er. Stattdessen solle eine Containerlösung für das Material gefunden werden. Die Mitarbeiter sollten von zu Hause oder vom Forstamt in Bellheim aus zuarbeiten. Förster Westermann fürchtet nun, dass ein Teil der Mitarbeiter aufhören wollte und so die Vielfalt der Angebote leiden würde. Monika Bub, Leiterin des Forstamts Pfälzer Rheinauen in Bellheim, wollte sich auf Anfrage dazu nicht äußern und verwies auf die übergeordnete Stelle in Neustadt. Dort betont Sergi: „Es wird mindestens genauso viel gemacht, wie bisher.“ In Zukunft werde Speyer einer von fünf Schwerpunkten für Waldpädagogik im Land sein. Die Kündigung der Räume sei vom Institut gekommen und nicht vom Forstamt geplant. Nun müsse man schnell eine sinnvolle und wirtschaftliche Lösung finden. „Auf jeden Fall suchen wir einen Standort für Material und wenn möglich einen Anlaufpunkt für unsere Kooperationspartner.“ Diese Stelle müsse nicht in Speyer sein, es sei eventuell sinnvoller, wenn das näher am Einsatzort, also am Wald, sei. Zentrale Büroräume sind laut Sergi nicht nötig. Verwaltungsarbeit könne von einem anderen Standort aus erledigt werden, und es sei fraglich, ob es wirtschaftlich sei, Büros für drei Leute anzumieten. Eine weitere personelle Schwächung der Rucksackschule konnte er nicht ausschließen. In den vergangenen vier Jahren waren die Stellen bereits von vier auf zwei halbiert worden. (krx)

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