Rheinpfalz Spannende Wahl zu erwarten

Der Stadtrat wählt am morgigen Mittwoch einen neuen ersten Beigeordneten. In Folge seiner Wahl zum Verbandsbürgermeister hatte Wolfgang Denzer dieses Amt, das er acht Jahre lang ausübte, zur Verfügung gestellt.

Für die SPD tritt Torsten Striehl (46) an. Dies bestätigte er am Wochenende im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Der gelernte Bankkaufmann arbeitet als Firmen-Kundenberater bei der Sparkasse. Seit seiner Wahl in den Stadtrat im Jahre 2009 gehört Striehl der SPD an. Auf Anhieb wurde er stellvertretender Fraktionschef, seit vier Jahren führt er den Vorsitz der SPD-Stadtratsfraktion. Striehl sieht sich in Rodalben „fest geerdet“. Seine kommunalpolitische Tätigkeit verrichtet er nach eigenem Bekunden mit dem Ziel, „für Rodalben etwas zu erreichen“. Sein Geschäftsbereich wäre wohl der Bauhof, der auch das Aufgabengebiet Denzers war. Nach halbjähriger Krankheit fühlt sich Striehl gesundheitlich wieder wohlauf. „Es gibt keine gesundheitlichen Bedenken“, erklärte er. Bedenken hegt er hinsichtlich seines Wahlerfolgs. Striehl setzt auf den Zusammenhalt der Mehrheitsfraktionen von SPD, Wir, FWG und Grünen. Sie bringen es im Rat zusammen auf 13 Sitze (SPD sechs, FWG drei, Grüne einen, Wir drei), auf die CDU entfallen neun. Allerdings hat sich längst der Eindruck verfestigt, dass die Koalition der Mehrheitsfraktionen Risse bekommen hat, seit langem schon. Bände sprach zuletzt der Dialog zwischen dem FWG-Fraktionsvorsitzenden Peter Pfundstein und der dritten Beigeordneten Ulrike Kahl-Jordan (Wir). In feindseliger Manier richtete Pfundstein seine Fragen über die Erneuerung der Elektroleitungen in den städtischen Häusern an Bürgermeister Wilhelm Matheis und erteilte Informationen durch die Beigeordnete, die diesen Geschäftsbereich verwaltet, zunächst strikt eine Abfuhr. Daraus nährt sich die Hoffnung für einen Kandidaten der CDU. Es erwies sich allerdings als schwierig, über Namen Auskunft zu erhalten. Der CDU Ortsverbands- und Fraktionsvorsitzende Stephan Matheis stellte sich zunächst stur. Den Namen des Kandidaten wollte er gegenüber der RHEINPFALZ-nicht nennen, sondern erst morgen in der Stadtratssitzung bekanntgeben. Wie die RHEINPFALZ dennoch erfuhr, standen bei den Christdemokraten drei Personen zur Debatte. Dazu zählte wohl der Vorsitzende selbst sowie Willi Widmaier – eine Idealbesetzung (weil vom Fach) für den Bauhof, aber schon über 70 Jahre alt. Und die Dritte im Bunde war Diana Matheis, zu deren Gunsten dem Vernehmen nach die Entscheidung fiel. Anton Matheis (70), ehedem 13 Jahre lang im Beigeordnetenamt tätig gewesen, sprach sich für den Wechsel an Jüngere aus. Erst gestern Nachmittag meldete sich Stephan Matheis dann doch zu Wort und gab eine Erklärung ab, in der er die Kandidatur von Diana Matheis (43), bestätigte. „Die CDU als größte Fraktion im Stadtrat will Verantwortung übernehmen. Deswegen schicken wir eine junge Kandidatin für die CDU zur Wahl des ersten Beigeordneten ins Rennen.“ Diana Matheis ist seit 2009 im Stadtrat und seit 2014 im Verbandsgemeinderat. Sie habe sowohl zum Stadtbürgermeister als auch zu den Beigeordneten und zum neuen Verbandsbürgermeister ein sehr gutes Verhältnis, was eine gute Zusammenarbeit möglich mache. Sie habe großes Interesse am Thema Tourismus, würde gerne die laufenden Aufgaben bearbeiten und „versuchen, Rodalben optisch attraktiver und etwas moderner zu gestalten“. Diana Matheis setze sich für „das Miteinander“ ein, die CDU hoffe auch auf Stimmen der Mehrheitskoalition. Die CDU-Kandidatin unterrichtet an der Grundschule Rodalben. Nicht bekannt ist, ob sie über das technische Verständnis für den Geschäftsbereich, der den Bauhof beinhaltet, verfügt. Die FWG stellt keinen Kandidaten. Als „verlässlicher Partner“ will sie sich „an die Absprachen halten, die zu Beginn der Legislatur in der Koalition getroffen wurden“, erklärte Peter Pfundstein gegenüber der RHEINPFALZ. Sie werde demzufolge den Kandidaten der SPD unterstützen. Die Mehrheitsverhältnisse sowie die aktuellen Stimmungen lassen eine spannende – und richtungsweisende – Wahl im Stadtrat erwarten.

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