Kultur Südpfalz Troika an der Spitze des Festivals

Das Pfälzische Vokal-Ensemble in der aktuellen Besetzung bei der Probenphase in St.-Peter-Ording. Vorne in der Mitte der Leiter
Das Pfälzische Vokal-Ensemble in der aktuellen Besetzung bei der Probenphase in St.-Peter-Ording. Vorne in der Mitte der Leiter Maurice Antoine Croissant.

Die 38. Musikwochen Leinsweiler in der Martinskirche starten am 9. September – erstmals hat ein Dreiergremium vor Ort das Programm mit acht Veranstaltungen konzipiert

Vor nahezu vier Jahrzehnten hatte der damaligen Landeskirchenmusikdirektor Heinz Markus Göttsche die Musikwochen Leinsweiler ins Leben gerufen, über 30 Jahren geleitet und schließlich in die Hände des jungen Landauer Bezirkskantors Stefan Viegelahn gelegt. Nach dessen Wechsel an die Frankfurter Musikhochschule wurden die Musikwochen – es sind mittlerweile die 38. – in diesem Jahr erstmals durch ein dreiköpfiges Organisationsteam vor Ort auf den Weg gebracht. Es sind dies Dorothea Hafer und Beate Dittmann, die Mitte 2016 die Leitung des Gemischten Chors des Gesangsvereins Leinsweiler 1876 von Achim Silbernagel übernommen hat. Er ist der dritte Mitstreiter im ehrenamtlichen Team. Dass die erfolgreiche Konzertreihe an der Weinstraße mitten im touristenstarken Frühherbst auch nach Viegelahns Weggang weitergeführt werden solle, darüber waren sich alle Beteiligten, Protestantische Kirchengemeinde, Ortsgemeinde, Helfer und Ausführende einig. Den Reigen der insgesamt acht Veranstaltungen eröffnet am Samstag, 9. September, das „Pfälzische Vokal Ensemble“ unter Leitung von Maurice Antoine Croissant, das traditionell das Programm seiner Sommertournee an die Nordsee nochmals vor heimischem Publikum präsentiert. Diesmal beinhaltet es „Lauter Lieblingsstücke“ seines verstorbenen Leiters Göttsche: zwei Motetten von Heinrich Schütz, „Verleih uns Frieden“ und „Das ist je gewisslich wahr“, sind dabei, die Bach-Motette „Fürchte Dich nicht“, Mendelssohns „Denn er hat seinen Engeln befohlen“, von Hugo Distler die Motette „Wachet auf, ruft und die Stimme“ und schließlich das (kleine) Magnificat aus der Marienvesper von Claudio Monteverdi. Am Sonntag, 10. September, musiziert das „Ensemble Baroque“ mit Veronika Wiedekind, Sopran, Andrea Vilz, Oboe, Christian Schmidt, Fagott und Elisabeth Ramirez, Klavier, Werke von Henry Purcell, Carl Philipp Emanuel Bach und Georg Friedrich Händel. „Klassisch – galant – opernhaft“ präsentiert am Samstag, 16. September, Rudolf Peter Werke bekannter und unbekannter Meister auf der Klais-Orgel. Weiter geht es am Samstag, 23. September, mit „Evergreens der Klassik“ zwischen Bach und Massenet, die die ukrainische Pianistin Tamara Shpiljuk spielt. Der anschließende Sonntag gehört dem traditionellen Musikgottesdienst, der unter dem Motto „Verleih uns Frieden gnädiglich“ Martin Luthers Text und Melodie in verschiedenen Bearbeitungen thematisiert. Ausführende sind der Gemischte Chor des Gesangvereins mit Beate Dittmann am Pult und Pfarrer Traugott Oerther, Liturgie. Am Sonntag, 1. Oktober, trifft Musik der Luther-Zeit auf Monteverdis Arianna, vorgestellt von den „Pfälzer Madrigalisten“ mit Josefa Kreimes, Sopran, Beate Reiser, Mezzosopran, Christine Schneider, Alt, Ingo Wackenhut, Tenor, und Emmerich Pilz, Bass: A-Cappella-Musik vom Feinsten. Beim Nachtkonzert am Freitag, 6. Oktober, präsentieren Achim Silbernagel, Tenor, und Beate Dittmann, Theorbe, Kantaten des Barock der als die „drei Großen S“ subsumierten Komponisten Samuel Scheidt, Johann Hermann Schein und Heinrich Schütz. Den „Liturgischen Abendsegen“ spricht Pfarrer Traugott Oerther. Ein Klavier-Abend schließlich setzt am Samstag, 7. Oktober, den Schlusspunkt unter die 38. Musikwochen: Andreas Reichel interpretiert russische Klaviermusik, unter anderem mit Werken von Rachmaninoff, Tschaikowski, Skrjabin und Chatschaturjan. Beginn in der Martinskirche ist jeweils um 18 Uhr mit Ausnahme von Musikgottesdienst (10 Uhr) und Nachtkonzert (21 Uhr). Der Eintritt ist frei, verbunden mit der Bitte um Spenden.

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