Rheinpfalz Unfallkommission: Neues Plakat mahnt „Helikopter-Eltern“

Deutliche Warnung: Peter Jung von der Firma Wall hängt an einer Haltestelle das neue Plakat der Kinderunfallkommission auf.
Deutliche Warnung: Peter Jung von der Firma Wall hängt an einer Haltestelle das neue Plakat der Kinderunfallkommission auf.

«KAISERSLAUTERN.» „Eltern machen vor nichts halt“, so lautet der Slogan eines neuen Plakats, mit dem die Kinderunfallkommission Kaiserslautern (KUK) auf die Verkehrssituation vor Grundschulen im Stadtgebiet aufmerksam macht.

Das von dem Kaiserslauterer Fotografen Thomas Brenner inszenierte Plakat stellt ein Auto dar, in dem Eltern ihre Kinder bis fast ins Klassenzimmer chauffieren. Die Verkehrssituation vor vielen Schulen sei jeden Morgen und nachmittags kritisch, weil sogenannte Helikopter-Eltern ihrem Nachwuchs den Schulweg nicht mehr allein zutrauen und die Kinder bis fast ins Klassenzimmer fahren, dort wieder abholen und dabei nicht selten direkt vor den Schulen ein Chaos anrichteten, so der Geschäftsführer der Unfallkommission, der ehemalige Polizist Willibald Weigel. Aus Sorge um das eigene Kind verhielten sich viele Eltern als Autofahrer rücksichtslos gegenüber anderen Kindern, die als Fußgänger oder Radfahrer im Straßenverkehr unterwegs sind. „Sie parken im Halteverbot, direkt auf dem Zebrastreifen oder in zweiter Reihe auf der Straße“, schilderte Weigel die Situation. So werde es für alle Kinder direkt vor der Schule oftmals richtig gefährlich. Hinzu komme, dass die Kinder zur Unselbstständigkeit erzogen würden, weil sie sich nur mit Hilfe im Straßenverkehr bewegten. Während es über Aktionen und Projekte relativ leicht gelinge, Kinder zu verkehrsgerechtem Verhalten zu erziehen, sei es bei Erwachsenen um ein Vielfaches schwieriger. Ein Grund für die Kinderunfallkommission, im Jahr 2008 mit dem Kaiserslauterer Fotokünstler Thomas Brenner eine Plakataktion zu starten. Die Plakatmotive, bisher sieben an der Zahl, sollen Autofahrer dazu anregen, über ihr eigenes Verhalten nachzudenken und mehr Rücksicht auf Kinder zu nehmen. Mittlerweile haben die Kaiserslauterer Plakate bundesweit Beachtung gefunden und wurden, wie die Kommission mitteilt, von vielen Organisationen und Schulen bestellt.

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