Rheinpfalz Unmut zwischen Wehren und Wehrleiter

Seit 2012 verfügt die Heltersberger Feuerwehr über ein Fahrzeug mit einer Drehleiter. Genauso lange wird über seinen Einsatz dis
Seit 2012 verfügt die Heltersberger Feuerwehr über ein Fahrzeug mit einer Drehleiter. Genauso lange wird über seinen Einsatz diskutiert.

Die in Heltersberg stationierte Drehleiter und die Frage, wann sie für Einsätze angefordert wird, ist seit einiger Zeit ein Reizthema (wir berichteten mehrfach). Der Verbandsgemeinderat Waldfischbach-Burgalben beschäftigte sich in seiner Sitzung in der vergangenen Woche intensiv mit den Spannungen innerhalb der Feuerwehr.

Die Firma Hager-Tehalit hatte die Drehleiter gekauft, um den zweiten Rettungsweg auf ihrem Betriebsgelände sicherzustellen. Das Unternehmen hat die Leiter für Feuerwehreinsätze in Heltersberg, Geiselberg und Schmalenberg freigegeben. Ein Tragehilfeeinsatz bei einem medizinischen Notfall in Schmalenberg im Juli, zu dem die Drehleiter aus Waldfischbach-Burgalben angefordert worden war, hatte zur Folge, dass sich die Spannungen zwischen den Wehren aus den Holzlandgemeinden Heltersberg und Schmalenberg sowie Wehrleiter Arno Bohl zuspitzten. Bohl erläuterte, dass die Leitstelle in Landau damals unter dem Einsatzstichwort „Tragehilfe Rettungsdienst“ die Alarmierung ausgelöst habe. Alarmiert wurden, wie festgelegt, die Besatzung der Drehleiter in Waldfischbach-Burgalben und die zuständige Wehr Schmalenberg. Durch einen bis dahin nicht erkannten Fehler in der Software sei die örtliche Wehr erst mit sechs Minuten Verspätung alarmiert worden. Dieser Fehler sei erkannt und noch in derselben Nacht beseitigt worden. Aktuell sei durch die (noch probeweise) Umstellung auf digitale Alarmierung immer wieder ein Nachjustieren notwendig. Dass es Softwareprobleme gegeben hatte, sei dem Schmalenberger Wehrführer im Nachgang erklärt worden. Die Alarmierungsfolge – Drehleiter plus örtliche Wehr – sei in allen Orten der VG, auch in Heltersberg, gleich. Die Drehleiter aus Waldfischbach-Burgalben rücke bei Bedarf aus. Beim Stichwort „Tragehilfe Rettungsdienst“ werde die Feuerwehr als Dienstleister für den Rettungsdienst alarmiert. „Aus diesem Grund ist für diese Einsätze auch die Alarmierung ohne Zeitvorgabe anzuwenden“, so Bohl. Den medizinischen Helfern vor Ort sei klar, dass die Anforderung einer Drehleiter Zeit in Anspruch nehme. Als der Patient in Schmalenberg transportfähig war, sei die Drehleiter auch einsatzbereit gewesen. 2014 habe es zwei Einsätze gegeben, die fast schief gegangen wären. In einem Fall war die Heltersberger Drehleiter beteiligt. Deshalb wurde eine Dienstanweisung für den Drehleitereinsatz erlassen, die aktuell gilt. Wenn aufgezählt wird, welche Einsätze missglückten, müsse der Wehrleiter auch sagen, wie viele Einsätze für Patientenhilfe in Heltersberg gut verlaufen seien. Es habe zwei Einsätze gegeben, „und einer ging schief“, sagte Bohl. Problem sei unter anderem die auf maximal 180 Kilo festgelegte Belastbarkeit des Drehleiterkorbes in Heltersberg. Was die Zusage der Firma Tehalit nach einem Gespräch im April betrifft – das Unternehmen hatte einem verbandsgemeindeweiten Einsatz der Drehleiter zugestimmt –, so sei dieses Konzept noch nicht umgesetzt, weil es ungeklärte rechtliche Fragen gebe. Die Drehleiter auch im Ort Heltersberg als zweiten Rettungsweg anzuerkennen, hatte zum Beispiel die Bauaufsicht beim Kreis abgelehnt. Im August solle ein weiteres Treffen stattfinden, man liege also im Plan, sagte Bohl. Das wüssten auch diejenigen, die öffentliche Vorwürfe erhoben, da sie zum Teil selbst beim Gespräch im April dabei gewesen seien. Durch die Vorwürfe seien übergeordnete Behörden auf den Fall aufmerksam geworden, und Schadensbegrenzung sei erforderlich.

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