Rheinpfalz Von Pilgern und Jakobsmuscheln

... an der Protestantische Kirche in Ernstweiler, ...
... an der Protestantische Kirche in Ernstweiler, ...

Zweibrücken ist mit vier Wegemarkierungen an das europäische Modellprojekt „Sternenweg/Chemin des étoiles“ angeschlossen. Am Sonntag stellte Michael Lupp, Kulturreferent des Regionalverbands Saarbrücken, die Kulturgeschichte der Jakobspilgerschaft und das Projekt vor.

„Mit der Idee des Sternenweges möchten wir Menschen, Regionen und Kulturen in einem europäischen Kontext verweben“, sagte der in Zweibrücken geborene Lupp, der das Projekt 2006 aus der Taufe gehoben hat. Dieses Jahr hat die Europäische Kommission die Idee als beispielgebendes Modell ausgewählt. Entlang der wiederentdeckten Wege der Jakobspilger zwischen den alten Bischofssitzen Mainz, Worms, Speyer, Straßburg und Metz wurden bis heute mehr als 350 Zeugnisse mittelalterlicher Baukultur in das Projekt aufgenommen. Insgesamt gibt es 16 verschiedene Routen mit einer Länge von rund 1600 Kilometern. „Durch die Aufnahme der Punkte wollen wir die Wege in Teilen von Rheinland-Pfalz, des Saarlandes, Lothringens und des Elsass aufwerten und den Menschen, die hier pilgern und wandern, Anlaufpunkte von historischer Bedeutung liefern“, ergänzte Lupp. Vier der Wegemarkierungen befinden sich in Zweibrücken – etwas abseits der Nordroute, die nach Hornbach führt. Vor einiger Zeit wurde bereits die steinerne Jakobsmuschel, das Symbol des Sternenwegs, vor der Alexanderskirche eingelassen und ein Hinweisschild aufgestellt. Auf dem Schild wird die Architektur des Gebäudes beschrieben und auf die noch existierenden Zeugnisse des ursprünglichen Baus hingewiesen: die Vorhalle des Nordportals sowie Grabmäler des 16. bis 18. Jahrhunderts. Am Sonntag fand die offizielle Einweihung des Schildes statt – in Verbindung mit Lupps Vortrag und einem Gottesdienst. Für die drei anderen Wegemarkierungen übergab Lupp die Informationstafeln. Dabei handelt es sich um die Zwinglikirche in Niederauerbach, von deren Turm Teile aus dem 12. Jahrhundert stammen; die protestantische Kirche in Ernstweiler, deren Chorturm wohl im 13. Jahrhundert errichtet wurde, und um die Reste der Burg „Ehrwoog“ in Niederauerbach. „Menschen, die als Jakobspilger auf dem ’Sternenweg’ unsere Stadt besuchen, können spannende Aspekte der europäischen Kulturgeschichte entdecken“, formulierte die Leiterin des Stadtmuseums, Charlotte Glück, in einer Mitteilung. Im Stadtmuseum wird unter anderem eine alte Ofenkachel ausgestellt, die aus der Burg „Ehrwoog“ stammt. Damit die Wegepunkte nach dem Aufstellen der Tafeln nicht in Vergessenheit geraten, haben sich Stadt und die St.-Jakobus-Gesellschaft Rheinland-Pfalz-Saarland etwas ausgedacht. Die Stadt hat für Pilger den Sternenweg auf die Internetseite eingepflegt und gibt mit der „Zweibrücker Muschelsteinschleife“ eine Wanderempfehlung. Die St.-Jakobus-Gesellschaft wird am Tag des offenen Denkmals am 9. September eine historische Wanderung anbieten. „Wir laufen von Muschel zu Muschel und bieten Infos zu den Baudenkmälern“, sagte Heinz Burkhardt, Sprecher der Regionalgruppe Pirminiusland Südwestpfalz, auf Nachfrage.

Das Symbol des Sternenwegs ist in der Stadt zu finden ...
Das Symbol des Sternenwegs ist in der Stadt zu finden ...
... der Burg „Ehrwoog“ in Niederauerbach, ...
... der Burg »Ehrwoog« in Niederauerbach, ...
... der Zwinglikirche ebenfalls in Niederauerbach ...
... der Zwinglikirche ebenfalls in Niederauerbach ...
... sowie vor der Alexanderskirche.
... sowie vor der Alexanderskirche.
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