Rheinpfalz Wald der Hoffnung wächst weiter

Picknick am Beilstein mit musikalischer Begleitung: Grünes Tafeln war angesagt, nachdem Oberbürgermeister Klaus Weichel (vorn re
Picknick am Beilstein mit musikalischer Begleitung: Grünes Tafeln war angesagt, nachdem Oberbürgermeister Klaus Weichel (vorn rechts) den Baum gepflanzt hatte. Ihm gegenüber Madeleine Giese, stehend Klaus Platz.

Ein Meilenstein ist gesetzt – auch wenn’s noch ein schönes Stück Weges zu ebnen gilt: Im „Wald der Hoffnung“ wächst seit Samstag das 250. Bäumchen an. Am Rande der grünen Tafel – Höhepunkt einer Wanderung mit Förster Klaus Platz – hat Kaiserslauterns Oberbürgermeister Klaus Weichel nahe der Burgruine Beilstein das Jubiläums-Symbol gesetzt, das wie seine Allee-Nachbarn sinnbildlich für ein Kriminalitätsopfer steht.

„Weg und Wald der Hoffnung“: Damit hat Anton Müller im Herbst 2016 ein bundesweit einmaliges Projekt begründet. Müller leitet die Kaiserslauterer Außenstelle des Weißen Rings. Die bundesweit agierende Opferschutzorganisation hatte vor zwei Jahren ihr 40-jähriges Bestehen gefeiert, die Außenstelle für Stadt und Kreis Kaiserslautern auf ein indes wenig erfreuliches „Jubiläum“ blicken können: Die ehrenamtlichen Mitstreiter hatten das 1000. Opfer einer kriminellen Tat betreut. Immerhin ist ein Viertel des Weges nun geschafft, auch wenn das Vorhaben ein bisschen hinter dem Zeitplan her hinkt. Nicht schlimm, findet der Initiator. Müller freut sich vielmehr, dass ihm so viel Unterstützung zuteil wird – in erster Linie aus den Reihen seiner einstigen Kollegen. Die Forstverwaltung spiele da vorbildlich mit, so der ehemalige Revierleiter. „Das ist eine Win-win-Situation“, ist Müller überzeugt. Einige Bäumchen haben die Hitze nicht überdauert. Auch das ist nicht so wild, habe doch das Forstamt bereits signalisiert, die Ausfälle zu ersetzen. Mehr als 30 Wanderer schauten am Samstag zu, als Oberbürgermeister Klaus Weichel Schippe und Gießkanne schwang, um dem Baum Wuchshilfe angedeihen zu lassen. Fachkundige Hilfestellung leistete Christoph Skala, der stellvertretende Leiter des Forstamts. Die Wandergruppe hatte sich Revierleiter Klaus Platz angeschlossen, der für Samstag einmal mehr zur Überraschungswanderung mit krönendem Diner im Grünen geladen hatte. Förster Platz führt seine naturinteressierten Gäste nur zu gerne an reizvolle Plätzchen im Wald. Ein Spaziergang ins Blaue, an dessen Ende die Mitwanderer an einem langen grün gedeckten Tisch Platz nehmen dürfen. Die Tafel stand am Samstagmittag im Schatten des hoch emporragenden Beilstein-Mauerrests. Klänge der Parforcehorn-Bläsergruppe Pfälzerwald empfingen die Wandersleut’ zum Picknick. Der Tisch war mit ansehnlichen Wursttürmchen und reichlich Käse beladen, mit Hirsch-Schinken und Träubchen aus des Försters Vorratstruhe garniert, die Getränke hatte dem freudigen Anlass gemäß der Weiße Ring spendiert. Mit an der grünen Tafel saß auch Madeleine Giese. Die Autorin hatte während der Wanderung zur Unterhaltung der Gäste beigetragen.

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