Rheinpfalz „Was wir spielen, ist geradeaus und genau auf den Punkt“

Vier bis fünf Songs pro Jahr herausbringen auf allen gängigen Kanälen: Lars Lunova von Sin City,
Vier bis fünf Songs pro Jahr herausbringen auf allen gängigen Kanälen: Lars Lunova von Sin City,

„Straighter Rock, immer geradeaus“: Das haben sich die Rockmeister von AC/DC vor rund 45 Jahren auf die Fahne geschrieben. Es ist auch die Devise der Zweibrücker Tribute-Band Sin/City. 2018 feiert die Band ihr 25-jähriges Bestehen mit einer Ganz-Jahres-Tour. Am Samstag, 20 Uhr, führt sie der Weg ins Kaiserslauterer Irish House – zum 14. Mal in 25 Jahren. Die RHEINPFALZ sprach mit Schlagzeuger Lars Lunova.

Worin liegt das Geheimnis, so viele Jahre Rock’n’Roll heil zu überstehen?

Das Geheimnis ist, dass wir alle von jung an Kumpels sind. Und natürlich unsere Liebe für AC/DC. Jürgen Gegner (Rhythmusgitarre) und ich haben die Band 1993 gegründet. In diesem Jahr kam Bassist Patrik Apel dazu. Wir drei sind der harte Kern. Schon bevor wir die Band gegründet haben, hatten wir einen internen Wettbewerb, wer AC/DC live am häufigsten gesehen hat. Ich habe sie 45-mal gesehen. Jürgen 50-mal. Das wurde so schlimm, dass wir der Band auf ihren Europatourneen hinterhergefahren sind. Irgendwann haben wir aufgehört zu zählen. Angus Young ist der Gitarrist, der mich durch meine Jugend gebracht hat. Phil Rudd hat mich als Schlagzeuger am meisten geprägt. Wir wollten AC/DC einen Tribut zollen. Aber wir hätten niemals gedacht, dass es so lange gehen würde. Warum hat es euch AC/DC so angetan? AC/DC spielen straighten Rock. Das mögen und wollen wir auch. Wir sind alle keine Supertechniker, aber was wir spielen, ist genau auf den Punkt. Das ist das Fundament. Ihr habt den Sound so verinnerlicht, dass selbst die Eigenwerke, die ihr schon sehr früh ins Cover-Programm eingebaut habt, als AC/DC-Songs durchgehen könnten. Imitiert ihr absichtlich den AC/DC-Sound oder könnt ihr gar nicht mehr anders klingen? Wir können und wollen nicht anders! Wir wollen nicht Motörhead spielen oder wie Motörhead klingen. Wir wollen nicht Iron Maiden spielen oder wie Iron Maiden klingen. Wir wollen AC/DC spielen, und wir können auch nur so klingen. Das geht so weit, dass wir unsere eigenen Songs spielen und die Leute fragen: „Boah, auf welchem AC/DC-Album ist denn das drauf?“ Das ist für uns natürlich ein großes Lob, weil es bedeutet, dass es gar nicht auffällt, dass Songs wie „Rock the Nations“ gar nicht von AC/DC, sondern von uns sind. Als reine Coverband zu existieren, hätte euch aber nicht glücklich gemacht? Nein, wir wollten nie nur covern, weil unsere eigene Kreativität in uns drin steckt und raus will. Das macht es für uns selbst auch spannend, eigene Ideen zu entwickeln. Zu eurem 20-Jährigen gab es 2013 direkt ein neues Sin/City-Studioalbum. Darauf habt ihr nun verzichtet, weil – Zitat Jürgen Gegner – „wir nicht mehr so romantisch sind zu glauben, dass wir heute noch ein ganzes Album verkaufen könnten“. Wieso nicht? Wir glauben, dass es mit den Alben und CDs irgendwann rückläufig wird. Der Prozess ist durch das Download-Verfahren schon eingetreten. Aber mit dem Songschreiben und -produzieren wollen wir deshalb natürlich nicht aufhören. Wir möchten lieber vier bis fünf Songs übers Jahr verteilt auf den gängigen Kanälen als „Album-Ersatz“ herausbringen. Wir arbeiten zum Beispiel gerade an unserem neuesten Song „Rock’n’Roll Hijack“. Dazu wird es im Lauf des Jahres auch ein Video geben. Auf eine große Rockparty mit internationalen Gastbands, wie zum 20-Jährigen in Zweibrücken, wurde diesmal verzichtet und stattdessen eine ganzjährige Geburtstags-Tournee organisiert. Wieso das? Das hat ein bisschen was mit dem Betreiber der Festhalle in Zweibrücken zu tun. Dort haben wir das Festival 2013 organisiert. Das Ding war ausverkauft, mit etwa 2500 Leuten. Da wollten wir zum 25-Jährigen eigentlich nicht zurückstecken. Aber wir kamen mit dem Betreiber auf keinen gemeinsamen Nenner. Deshalb haben wir die Tour organisiert. Dazu haben wir teilweise befreundete Gastbands eingeladen. Es wird zwei Highlights geben: Erstens eine größere Veranstaltung am 6. Oktober in der Festhalle in Blieskastel. Zweitens spielen wir in diesem Jahr wieder auf dem Stadtfest in Zweibrücken, auf dem wir alle zwei Jahre auftreten. Ebenfalls mit befreundeten Bands aus dem Ausland! Aber erst mal rocken wir das Irish House in Kaiserslautern. Karten —Karten kosten an der Abendkasse elf Euro. Reservierung: Telefon 06301/796455, E-Mail: info@kunstgriff-event.de.

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