Rheinpfalz Wasser für 1533 Menschen

Die beiden großen Edelstahlbehälter der neuen Wasseraufbereitungsanlage fassen jeweils 300 Kubikmeter Wasser. Sie dienen als Zwi
Die beiden großen Edelstahlbehälter der neuen Wasseraufbereitungsanlage fassen jeweils 300 Kubikmeter Wasser. Sie dienen als Zwischenspeicher.

„Wenn es einmal nicht läuft, weiß man erst, wie wertvoll Wasser für uns alle ist“. Mit dieser ebenso schlichten Feststellung hob Ortsbürgermeisterin Barbara Schenk gestern bei der Einweihung des neuen Tiefzonenbehälters mit Aufbereitungsanlage und Druckerhöhungspumpwerk des Nahrungsmittels Nummer eins treffend hervor. Die 2,3 Millionen Euro teure Anlage wurde jetzt offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Das Land hat 1,59 Millionen Euro beigesteuert.

Für die Pressefotos wurde gestern entsprechend des Anlasses von den Rednern, darunter Thomas Griese, Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Umweltministerium, Verbandsbürgermeister Werner Kölsch, dem zweiten Kreisbeigeordneten, Christof Reichert, und Uwe Rehm vom federführenden Planungsbüro Dilger, statt Sekt Wasser getrunken. Die sprudelnde Variante von Wasser stand, um der Wahrheit die Ehre zu geben, allerdings auch bereit. Die 1533 Einwohner von Hinterweidenthal werden seit Ende 2017 bereits mit Wasser aus dem Zieglertal versorgt, das mittels Rohrleitungen über ein Pumpwerk und eine Entsäuerungsanlage in die neue und modernsten technischen Ansprüchen genügenden Anlage geführt wird. Zwei je 300 Kubikmeter fassende Edelstahlbehälter dienen dabei als Zwischenspeicher. Die notwendige Energie kommt vom Dach der 61 Kilowatt-peak-Photovoltaikanlage. „Wir erreichen ein großes Ziel“, sagte Kölsch in seinem Grußwort und freute sich über die neue Anlage. Er betonte die hervorragende Zusammenarbeit mit allen beteiligten Institutionen, allen voran dem Land, das mit dem 1,59-Millionen-Euro-Zuschuss die Finanzierung maßgeblich förderte. „Umweltschutz hat ihren Preis. Wir sind aber auch nachfolgenden Generationen verpflichtet“, hob Kölsch hervor. Griese betonte die Bedeutung der Nachhaltigkeit bei der Wasserversorgung angesichts des Klimawandels. Es koste mehr, Klimaschutz zu unterlassen als in Klimaschutz zu investieren. Er sprach von „Daseinsvorsorge“. Das Land habe im vergangenen Jahr rund 26 Millionen Euro über Zuschüsse in die Trinkwasserversorgung investiert. Das Projekt sei zukunftsweisend, angesichts einer etwa 22-prozentigen Senkung der Grundwassernachbildung in den vergangenen fünf Jahren. Vor allem mit dem Verbundnetz bei der Trinkwasserversorgung im Verbandsgemeindegebiet sei Vorsorge getroffen, dass bei längeren Trockenperioden die Grundwasserversorgung gewährleistet bleibt. „Der Neubau eines Tiefzonenbehälters mit integriertem Pumpwerk und einer Aufhärtungsanlage zur Entsäuerung des Quell- und Brunnenwassers war nicht nur die energetisch wirtschaftlichste Lösung, sondern auch wasserwirtschaftlich am Nachhaltigsten“, so Griese. Christof Reichert, der seinerzeit als Werkleiter der Verbandsgemeinde den Förderantrag unterschrieben hat, überbrachte die Glückwunsche des Landkreises und stellte dabei fest: „Es ist ein großes Know-how notwendig, aber auch eine Mannschaft, die die Anlage bedienten kann“. All diese Voraussetzungen lägen hier vor. Uwe Rehm vom Planungsbüro Dilger in Dahn bezifferte den durchschnittlichen täglichen Wasserbedarf der Gemeinde mit 230 Kubikmeter, an heißen Tagen steige der Bedarf auf bis zu 500 Kubikmeter an.

x