Rheinpfalz Wasserpreis wird steigen

Der Wasserpreis in der Verbandsgemeinde (VG) wird steigen. Das betrifft alle Bürger außer denen in der Ortsgemeinde Waldfischbach-Burgalben, die über ein eigenes Wasserwerk versorgt werden. Ob nur die Verbrauchsgebühr steigt oder auch der wiederkehrende Beitrag (Wasserzähler), wird noch entschieden. Der Werksausschuss bat die Verwaltung um Kalkulationsvorschläge.

Der erste Vorschlag, den Werkleiter Andreas Schneider beispielhaft berechnet hatte, sah eine Anhebung der Verbrauchsgebühr um zehn Cent pro Kubikmeter Wasser vor, da 2016 bereits die wiederkehrenden Beiträge angehoben worden waren. Bei einem Drei-Personen-Haushalt, der im Schnitt 150 Kubikmeter Wasser jährlich benötige, bedeute das eine Mehrbelastung von 15 Euro pro Jahr, erläuterte Schneider. Hintergrund für die notwendige Erhöhung sind erhebliche Investitionen in den vergangenen Jahren, darunter die umfassende Sanierung des Wasserwerks Heltersberg, und weitere in den kommenden zwei Jahren. Die zuletzt getätigten Investitionen seien schon nicht mehr über einmalige Beiträge finanziert worden, sondern aus dem laufenden Entgelt heraus. Das bringt ein praktisches Problem mit sich: Die VG ist für die Finanzierung in diesem Fall auf der Einnahmeseite stark vom Wasserverbrauch abhängig. Der geht zurück, was unter anderem dem demografischen Wandel, der sinkenden Einwohnerzahl geschuldet ist. 280.000 Kubikmeter Wasser verkauft die VG im Schnitt. Georg Spieß (Bürgerblock) erinnerte an die Festlegung für die Kalkulationen, dass 40 Prozent der Kosten über wiederkehrende Beiträge gedeckt werden, 60 Prozent über die Gebühren. Von Ausschussseite wurde angeregt, dieses Verhältnis beizubehalten. In diesem Zusammenhang wurde thematisiert, dass sich die wiederkehrenden Beiträge derzeit nach der Größe des Wasserzählers richten. Die Frage, ob es nicht gerechter wäre, die wiederkehrenden Beiträge auf Grundlage der Grundstücksfläche zu berechnen, wird demnächst intensiver diskutiert werden. Finanziert werden müssen über Gebühren und Beiträge in den Jahren 2018/19 auch größere Maßnahmen, unter anderem bedingt durch Straßenausbauten in Hermersberg (Schulstraße) und Heltersberg (Seebergstraße). In Heltersberg möchte die VG eine seit Jahrzehnten problematische Stelle beseitigen. Genau auf der Hauptleitung, die das Wasserwerk Heltersberg mit Geiselberg (und in der Folge Steinalben) verbindet, steht eine Halle der Firma Hager-Tehalit, erläuterte Ingenieur Jochen Könnel von den Werken. Den Werken bereitet das Bauchweh, denn eine Reparatur könnte sehr teuer werden. Deshalb soll im Zuge des Ausbaus der Seebergstraße ein Bypass gelegt werden, der die Wasserversorgung unter der Halle wegholt. Die alte Leistung könnte dann stillgelegt werden. Eine große Investition könnte die Sanierung des Brunnens in Hermersberg werden (die RHEINPFALZ berichtete). Der Genehmigungsantrag liege bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, die Zuschussanträge (268.000 Euro und zinslose Darlehen) seien gestellt, sagte Schneider. Kommen die Zuschüsse nicht, „müssen wir die Finanzierung noch mal besprechen“. 2018 muss kräftig in neue Wasserzähler investiert werden. Über 1000 Stück stehen zum Austausch an, weil die Eichfrist abläuft. Noch sei nicht abzusehen, welche Folgen das noch nicht rechtskräftige Urteil für die Berechnung der Löschwasserreserve habe, sagte Schneider. Wie berichtet, hatte das Verwaltungsgericht Neustadt nach einer Klage der Ehefrau des Wallhalber Bürgermeisters Berthold Martin entschieden, dass die Kosten dafür nicht mehr über die Wassergebühren gedeckt werden dürfen. Auch in Zukunft gilt aber, so Schneider: „Wir bekommen unser Geld, egal von wem.“ Im Abwasserbereich, der das gesamte Verbandsgemeindegebiet betrifft, habe sich kalkulatorisch ergeben, dass der wiederkehrende Beitrag minimal abgesenkt werden könne. Für Schmutzwasser von 35 auf 33 Cent pro Kubikmeter. Das bringe einem Durchschnittsgrundstück von 750 Quadratmeter eine Ersparnis von zehn Euro im Jahr, erläuterte Schneider. Angesichts der Tatsache, dass in den kommenden Jahren auch im Abwasserbereich kräftig investiert werden muss (siehe „Zur Sache“) und die Absenkung nicht lange Bestand hätte, schlägt der Ausschuss vor, an dieser Schraube nicht zu drehen. Mehreinnahmen von 50.000 Euro pro Jahr bedeute das für die VG, überschlug Schneider. Auch im Kanalwerk muss im Zuge von Straßenausbauten kräftig investiert werden. Zudem entsprechen einige Pumpen nicht mehr dem Stand der Technik. Die VG-Werke sind Referenzwerke für ein Projekt der Energieagentur Rheinland-Pfalz, teilte Schneider mit. Die Abwasserbeseitigungsanlagen werden dabei genau auf ihr Energieeinsparpotenzial hin untersucht. Es soll dann aufgezeigt werden, wie sich in den kommenden Jahren erhebliche Energieeinsparungen erzielen lassen.

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