Rheinpfalz Weinpark mit Wohlfühlcharakter

Noch schwer gewerkelt worden ist unter der Woche im neuen Weinpark in Obermoschel.
Noch schwer gewerkelt worden ist unter der Woche im neuen Weinpark in Obermoschel.

Das Weingut Schmidt in Obermoschel wartet mit einem neu gestalteten Areal neben der Produktionsstätte auf: Dort ist jetzt ein „Weinpark mit Wohlfühlcharakter“ entstanden. Ob sich die vom Bauherrn erhoffte Wirkung auch entfaltet, können am Wochenende Besucher bei der traditionellen Jahrgangsprobe testen.

Sogar die ersten Brautpaare brennen bereits darauf, im neuen Weinpark den schönsten Tag des Lebens feierlich zu begehen. Und das ist ganz nach Andreas Schmidts Geschmack: „Wir wollen den Park auch vermieten“, schwebt dem Obermoscheler Winzer vor, die Feststätte nicht nur selbst zu nutzen. Klar aber, dass zunächst das Weingut selbst die Stätte vorstellt: Anlass ist die Jahrgangsverkostung, zu der das Gut alljährlich zu Pfingsten einlädt. Von heute bis Montag, jeweils von 10 bis 18 Uhr, sind wieder alle willkommen, die Wein zu schätzen wissen, die es sich in Gesellschaft mal gut gehen lassen wollen. Auch zum zweiten Fixtermin im Jahreskalender des Guts am Moschelbach behält sich Schmidt die Nutzung selber vor: Wenn Ende August, Anfang September das „Hoffest“ steigt, dann ist eben nicht mehr der Gutshof, sondern das neue Areal direkt daneben Schauplatz des Geschehens. Dort ist gründliche Arbeit geleistet worden – im wahrsten Wortsinn. Denn die Gründung war aufwendig. Gut zweieinhalb Meter Gefälle galt es zu überwinden. Eine Gabionenwand stützt zum Bach hin die Last von zig Tonnen Erde, mittels derer das Areal auf Niveau gebracht worden ist. Auf nun ebenem Grund ist binnen neun Monaten ein Konzept verwirklicht worden, das das Winzerehepaar selbst ausgefeilt hat: Schmidts Ehefrau Tatjana hat dabei ihre Ideen verewigt. Dann waren Architekt und Landschaftsplaner gefordert. Noch ist die Grüngestaltung nicht abgeschlossen. Doch lässt sich leicht erahnen, wie sich der fertige Park mal präsentieren wird. Einstweilen sind aber alle Gebäude fertig – offene Bühne, Toilettenhaus und auf der anderen Seite eine Küche. Die Nutzbauten sind im toskanischen Stil gehalten, verstärken nach Schmidts Vorstellungen die mediterrane Wirkung des gesamten Ensembles. Kernstück ist eine Trägerkonstruktion, die sich zur Halle wandeln lässt. Bewegliche und faltbare Decken- wie Wandelemente erlauben es, den rechteckigen Festpavillon komplett zu schließen. Eine winterfeste Feierstätte, die sich in Windeseile sommers zum Freisitz wahlweise mit Sonnendach oder gar gänzlich luftig umwandeln lässt. Und die sogar ganzen Festgesellschaften Platz bietet. Seit 1753 hat sich die Obermoscheler Familie Schmidt dem Weinbau verschrieben. Der heutige Inhaber Andreas Schmidt, seit 1988 im Unternehmen, verkörpert die siebte Generation. Und die achte steht schon in den Startlöchern: Schmidts Sohn Sebastian widmet sich seinem Weinbau-Studium, ist als künftiger Chef des Guts auserkoren. Seit der Küfer Johann Philipp Schmidt den Grundstein für das Gut gelegt hat, waren die Weinbauern der Linie Schmidt allesamt auch gelernte Fassmacher – bis hin zu Herbert Schmidt, dem Vater des neuen Chefs. Entsprechend hoch sei denn bis heute der Stellenwert von Holzfässern beim Ausbau der Weine im Familienbetrieb. Auf rund 20 Hektar Anbaufläche, verteilt auf sechs Lagen, wachsen zwölf Rebsorten, deren Saft Schmidt sorgfältig veredelt. 47 Sorten werden bei der Verkostung der Weine Jahrgang 2016 angeboten. Dies wüssten viele zu schätzen, sagt Schmidt, der bei seinen jährlichen Pfingst-Festen schon zwischen 400 und 600 Besucher hat willkommen heißen dürfen.

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