Rheinpfalz Weiteren Luitpoldturmverein aus der Taufe gehoben

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Ein zweiter „Luitpoldturmförderverein Hermersbergerhof“ wurde am Mittwoch aus der Taufe gehoben. An der Spitze steht Franz Mayer. 16 Gründungsmitglieder beschlossen die vorgelegte Satzung einstimmig.

Eigens zur Gründung des neuen Vereins hatte Mayer den Landgasthof Hermersbergerhof angemietet, weshalb er denn auch Hausherr war. Nachdem sich bereits zu Beginn und danach immer wieder ein Versammlungsbesucher störend verhielt und nicht auf wiederholte Bitten abzuwarten, bis ihm das Wort zugeteilt werde, reagierte, verwies Mayer ihn schließlich des Raums. Versammlungsleiter Jürgen Brödel, der Wilgartswieser Ortschef, begründete die Gründung eines zweiten Fördervereins damit, dass es ja auch zum Beispiel mehrere FCK-Fanclubs gebe. Er betonte, dass der Turm ein Aushängeschild des Hermersbergerhofs sei. Leider gebe es aber „gravierende touristische Defizite“. Die zu beheben liege Franz Mayer sehr am Herzen, und er selbst sehe sich in der Fürsorgepflicht, erklärte Brödel. Seit 1962 habe sich zwischen ihm und „diesem Kleinod im Pfälzerwald“ eine „besondere Beziehung aufgebaut“, sagte Mayer. Er habe den Turm mindestens 3000-mal bestiegen. Im Jahr 2001, als Vorstandsvorsitzender der Wasgau AG, habe er sich aktiv an der Spendenaktion und nach der Renovierung an der Einweihungsfeier beteiligt. Dazu zitierte Mayer aus der RHEINPFALZ, worin stand, dass er Kontakt zu Prinz Luitpold von Bayern knüpfte, ihn zur Unterstützung für den Turm animierte. Bereits 2001 und in der Folge noch öfters habe er beim Besuch des Prinzen die Wichtigkeit eines Fördervereins hervorgehoben. 2007 kam es zur Gründung des Vereins, in dem Mayer bis zu seinem Ausscheiden am 20. März 2017 als stellvertretender Vorsitzender engagiert war. Er habe d bei Vereinsgründung mit einer 10.000-Euro-Spende eine finanzielle Basis gelegt. Der ehemalige Wasgau-Vorstand Alois Kettern bestätigte, dass Mayer für den Turm „alles getan hat, was er tun konnte“. So verkaufe die Wasgau AG die von Mayer initiierte „Luitpoldturmwurst“, von deren Verkauf pro Kilogramm 50 Cent an den Verein fließen. Er sei selbst auch Mitglied im bisherigen Luitpoldturmverein gewesen, habe gekündigt und werde hier Neumitglied werden, verkündete Kettern. Das spätere Gründungsmitglied Helmut Wilhelm aus Clausen (auch Mitglied im ersten Verein) bekräftigte: „Ohne Mayer gäbe es keinen Verein, wäre der Turm nicht so, wie er ist. Das ist sein Verdienst.“ Mayer betonte, dass er die Leistung anderer Vereinsmitglieder, die tatkräftig mitgearbeitet hätten, immer anerkannt habe. Er selbst habe auch mit Kontakten zur Daniel-Theysohn-Stiftung oder zu Banken dazu beigetragen, dass weitere Spenden flossen. Zur Begründung, weshalb er einen zweiten Verein gründen wollte, listete er auf: Die touristischer Vermarktung werde vernachlässigt, die Webseite sei seit drei Jahren unverändert, Öffentlichkeitsarbeit finde nicht statt, er stelle „mangelnde Reinigungsaktivitäten“ fest. Der Verein haben deutlich an Attraktivität verloren, was der Mitgliederschwund zeige. Der Auslöser für die Neugründung sei dann das Zumailen eines Gestattungsvertrags mit dem Forst gewesen: „Das war nicht rechtens, weil dieser in einer Mitgliederversammlung hätte beschlossen werden müssen.“ Dieser Gestattungsvertrag (die RHEINPFALZ berichtete am 6. April) sei der Gemeinde Merzalben, auf deren Annexe der Turm steht, zuvor von der Kreisverwaltung aus Haftungsgründen untersagt worden, so Mayer. Der PWV-Hauptverein habe dem Vertrag aus denselben Gründen nicht zugestimmt. „Trotz massiver Bedenken über zwei Jahre und trotz gegenteiliger Vorstands- und Mitgliederbeschlüsse wurde ein Vertrag im Umlaufverfahren durchgepeitscht“, kritisierte Mayer. Wilhelm schloss sich dem an. Viele Mitglieder glaubten, es ginge um einen Vertrag zwischen ihnen und Rechtsanwalt Stefan Neuberger vom Erstverein, „aber es geht um einen Vertrag zwischen dem Land und dem Luitpoldturmverein“. Und: „Wenn ein Rechtsanwalt so etwas verfasst, dann muss er Argumente haben, oder er ist für diesen Vertrag nicht qualifiziert.“ Werner Grill vom Forstamt Hinterweidenthal, das das Land vertritt, informierte, dass man gemeinsam und einvernehmlich den Vertrag erarbeitet und mit dem Verein abgestimmt habe. Er verwahrte sich „gegen Spitzklickerei, denn es besteht überhaupt kein Anlass zu Mistrauen“. Er sei verwundert gewesen, dass der Vertrag sogar allen Mitgliedern zugegangen sei. Dem hielt Mayer entgegen, dass man zehn Jahre keinen Vertrag gebraucht habe. Die 16 Gründungsmitglieder nahmen die Satzung einstimmig an. Beschlossen wurde, einen Jahresbeitrag von 25 Euro zu erheben. Weitere 15 Personen hätten Beitrittsinteresse bekundet, so Mayer. Für die Betreuung der Webseite wurde Hennig Wischer aus Kaiserslautern verpflichtet. Nun soll um weitere Mitglieder geworben, mit dem PWV ebenso kooperiert werden wie mit Land und Forstamt. „Wir haben nichts dagegen, den alten Verein einzubinden, wenn es sinnvoll erscheint“, zeigte sich Mayer zugänglich. Der Vorstand —Vorsitzender: Franz Mayer (Hermersbergerhof) —Stellvertreter: Dirk Zimmerle (Wilgartswiesen) —Schriftführer: Udo Lang (Hermersbergerhof) —Schatzmeister: Manfred Steiner (Speyer) —Kassenprüfer Helmut Wilhelm, Clausen. |mt

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