Rheinpfalz „Wie ein einziger großer Garten“

Bürgermeister, Ratsmitglieder, Gäste und Rumbacher Bürger begleiteten die Landeskommission auf ihrem Rundgang durch die Gemeinde
Bürgermeister, Ratsmitglieder, Gäste und Rumbacher Bürger begleiteten die Landeskommission auf ihrem Rundgang durch die Gemeinde.

Gestern Morgen war die Landeskommission des Wettbewerbes „Unser Dorf hat Zukunft“ in Rumbach zu Gast. Und wie schon beim Besuch der Gebietskommission im Juni zogen die Rumbacher in den zwei Stunden, die der Besuch dauerte, wieder alle Register, um ihren Ort erneut möglichst professionell zu präsentieren.

Im Alten Schulhaus hatten fleißige Helfer den Gästen einen würdigen Empfang bereitet, unter anderem mit dem berühmten Rumbacher Rahmkuchen und liebevoller Dekoration mit Gartenblumen. Nach einer kurzen Einführung durch den Bürgermeister machte sich die Gruppe auf den Weg durch den Ort, bei dem das Dorf in den Kategorien Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen, bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten, Baugestaltung und -entwicklung und Grüngestaltung/„Das Dorf in der Landschaft “ bewertet wurden. Mitglieder des Gemeinderates, Bürgermeister Ralf Weber und Altbürgermeisterin Heidelinde Koslowski standen der Kommission Rede und Antwort. Mit von der Partie waren auch Rumbacher Bürger, Verbandsbürgermeister Michael Zwick, die künftige Landrätin Susanne Ganster, Pfarrer Philipp Walter, Mitarbeiter der Kreisverwaltung und Touristikerin Anette Lang von der Touristinfo Dahner Felsenland. Försterin Bettina Weber war unterdessen mit Jurymitglied Jürgen Köstel vom Landesamt für Umwelt, zuständig für die Kategorie „Das Dorf in der Landschaft“, in den Außenbereichen und den Wälder rund um Rumbach unterwegs. „In einer rasanten Fahrt hat sie mir die beeindruckende Vielfalt der Landschaft und den Ideenreichtum bei der Gestaltung gezeigt. Mir fiel nichts ein, was man hätte verbessern könnte.“ Franz Kattler, Leiter der Jury und Referatsleiter der Dorferneuerung im Innenministerium, zeigte sich in seiner Rückmeldung ebenfalls beeindruckt. Er sei schon oft in Rumbach gewesen, habe aber jedes Mal erneut den Eindruck, er habe noch nicht alle Ecken gesehen. Rumbach befinde sich auf einem guten Weg und die Entwicklung schreite in einer positiven Weise voran, er sei absolut zuversichtlich, was die Zukunft betreffe, sagte er. Besonders hob er hervor, dass sich am Dorferneuerungsprozess auch die Einwohner beteiligen. Das sei wünschenswert, denn es gebe nicht nur für das Dorf, sondern auch für Privatleute Beratung und finanzielle Unterstützung im Zuge der Dorferneuerung. Er legte dem Gemeinderat ans Herz, sich mit der Versorgungssituation des Dorfes in der Zukunft zu befassen, vor allem angesichts des fortgeschrittenen Alters des Bäckers. „In der Dorferneuerung gibt es Konzepte für die Wiederbelebung von Dorfläden in den Gemeinden, damit man nicht nur eine Nutzung hat, sondern eine echte Versorgung.“ Dies sei für den Ort mit seinen beachtlichen 13.000 Übernachtungen pro Jahr wichtig. Auch Thomas Weyrich, Jurymitglied für Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen, sagte, er sei tief beeindruckt. Altbürgermeisterin Koslowski habe ihn beim Rundgang begleitet und „sie hatte auf alle meine Fragen eine Antwort und profunde Kenntnisse“, lobte er. In Rumbach habe man schon früh mit einem Leitbild begonnen, das man in allen Bereichen konsequent verfolgt habe, ob Dorferneuerung, Bebauungsplan, Tourismus oder Infrastruktur, sagte Weyrich. Er hob die Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde besonders im Tourismus hervor. Das Dahner Felsenland sei in der Bundesrepublik ein Begriff, davon können die Orte nur profitieren. „Bei mir habt ihr echt gepunktet“, war sein Fazit. Jurymitglied Isabell Steinhauer-Theis hob das große ehrenamtliche Engagement hervor und die Tatsache, dass man bei allen Einrichtungen die Barrierefreiheit im Blick habe. Sie regte an, dass man die Jugend noch stärker am Dorfgeschehen beteiligen könnte, und schlug vor, einen Jugendstammtisch oder ein Jugendparlament einzurichten, um die Ideen der jungen Leute anzuhören. Dies könne nur förderlich sein. Jurymitglied Julia Kaiser hob die Satzung hervor, die sich Rumbach gegeben hat, eine solche erfordere Weitblick und Konsequenz. Diese sei die Voraussetzung dafür, das harmonische Ortsbild, zu dem alle beigetragen haben, zu erhalten und zukunftsfähig zu machen. „Das Dorf mache auf sie den Eindruck eines einzigen großen Gartens“, sagte Jurymitglied Sabine Günther. Als Gärtnerin habe ihr Herz beim Rundgang geradezu gelacht.

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