Eisenberg „Wir waren nicht geschlossen“

Hofft auf einen erfolgreicheren Wahlkampf 2019: der FWG-Vorsitzende Peter Funck, der im kommenden Jahr Stadtbürgermeister in Eis
Hofft auf einen erfolgreicheren Wahlkampf 2019: der FWG-Vorsitzende Peter Funck, der im kommenden Jahr Stadtbürgermeister in Eisenberg werden möchte.

Keine Frage: Die Wahlniederlage ihres Bürgermeisterkandidaten Markus Fichter hat die FWG getroffen. „Wir hatten uns natürlich ein besseres Ergebnis erhofft, das ist klar“, so der FWG-Vorsitzende Peter Funck gestern im RHEINPFALZ-Gespräch. Und dabei meint Funck das nicht nur im Sinne der Ergebniskosmetik: Fichter hatte 26,2 Prozent der Stimmen erreicht, sein Kontrahent Bernd Frey 73,8 Prozent. Es ging der FWG nicht um ein paar mehr Prozentpunkte, nein, sie hat sich durchaus ausgerechnet, dass ihr Kandidat den Sozialdemokraten Frey ablösen kann. „Wenn man nicht ernsthaft mit dieser Chance rechnet, dann müsste man ja gar nicht erst antreten“, so Funck, der aber auch einräumt, dass es von Markus Fichter sicher eine mutige Entscheidung gewesen sei, gegen den alteingesessenen Bernd Frey zu kandidieren. Warum es letztlich nicht zu der von der FWG gewünschten Wachablösung kam, darüber müsse man jetzt erstmal nachdenken. Die tiefgehende Analyse steht intern noch aus. „Wir müssen uns sammeln“, sagt Funck. Dennoch sei man sich des einen oder anderen Fehlers bewusst. „Wir haben es am Ende nicht geschafft, uns klar abzugrenzen und Themen zu besetzen. So konnten wir den Wählern nicht klarmachen, warum wir den besseren Kandidaten für sie hatten“, sagt Funck. Bernd Frey habe zudem ja seine Arbeit als Bürgermeister in den vergangenen Jahren auch gut gemacht. „Die Leute hatten sozusagen schon ein gutes Pferd im Stall und wollten uns das bessere nicht abkaufen, sie waren sich unsicher. Diese Risikobereitschaft war am Ende nicht da.“ Offenbar hat sie auch intern gefehlt. „Wir waren nicht geschlossen“, gibt Funck zu. Schon bei der Verkündung der Fichter-Kandidatur zu Beginn des Jahres hatte sich abgezeichnet, dass es intern in dieser Frage unterschiedliche Meinungen und Strömungen gibt. Rückschlüsse auf die Stadtbürgermeisterwahl 2019, bei der er selbst gegen Bernd Frey antreten will, könne man aufgrund der Wahlergebnisse vom Sonntag allerdings nicht ziehen. „Da haben wir dann ja eine völlig neue Ausgangssituation: eine vakante Stelle, weil Adolf Kauth aufhört, der seine Sache ja in den letzten 22 Jahren sehr gut gemacht hat. Hier haben wir dann also zwei neue Bewerber und nicht die Situation Amtsinhaber gegen Herausforderer.“ Funck hofft dabei, dass der Wahlkampf ähnlich fair verlaufe wie der zwischen Frey und Fichter. „Es gab keine öffentlichen, persönlichen Attacken und das ist auch gut so. Es muss nicht unter die Gürtellinie gehen, das wäre auch nicht mein Stil“, so Funck. Die Verkündung seiner eigenen Kandidatur für das Stadtbürgermeisteramt inmitten von Fichters VG-Wahlkampf habe seiner Meinung nach keine negativen Auswirkungen auf dessen Wahlkampf gehabt. „Es ging hier einzig darum, Klarheit zu schaffen. Offenbar gab es doch so einige, die sich nicht sicher waren, ob Markus Fichter für beide Ämter antritt. Wohl auch bei uns intern. Da wollten wir aufklären, das ist uns auch gelungen, denke ich.“ Die nebulöse Aussage des CDU-Gemeindeverbandsvorsitzenden Georg Grünewald nach der Wahl, „zur weiteren Entwicklung“ keine Aussage treffen zu wollen (wir berichteten), wollte Peter Funck gestern nicht bewerten. Die CDU hatte die SPD im Bürgermeisterwahlkampf unterstützt, bisher ging man davon aus, dass das auch bei der Stadtbürgermeisterwahl der Fall sein wird. „Ich kann nur für die FWG sprechen, nicht für die CDU“, so Funck. Er sei aber prinzipiell zum Gespräch bereit und an einem persönlich guten Verhältnis zu den politischen Mitbewerbern interessiert. „Ich will, dass man sich ohne Weiteres die Hand schütteln kann. Sonst macht Kommunalpolitik irgendwann keinen Spaß mehr, sonst würde ich mich nicht wohl damit fühlen. Wir wollen letztlich doch alle das Beste für Eisenberg, auch wenn wir vielleicht die Dinge manchmal unterschiedlich angehen würden.“

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