Rheinpfalz Wo die Narren durch die Straßen ziehen

Einzigartig in der Region ist der Nachtumzug in Merzalben, hier eine Szene von 2018.
Einzigartig in der Region ist der Nachtumzug in Merzalben, hier eine Szene von 2018.
Samstag: Engel trifft Teufel bei Straßenfasnacht in Waldfischbach

Die Straßenfasnacht steht in diesem Jahr unter dem Motto „Engel und Teufel“. Ein Motto, dass sich der neue Ausrichter, die Spielgemeinschaft Waldfischbach-Burgalben, angesichts der eigenen Geschichte überlegt hat. Dass die Fußballklubs aus den beiden Ortsteilen mal vereint spielen und Feste ausrichten würden, war lange undenkbar gewesen. Aber jetzt haben sich Himmel (Engel) und Hölle (Teufel) vereint und daraus wird etwas ganz besonderes, versprechen die Veranstalter: „Im Kreisel sollen Engel und Teufel toben, komm und feier bis es kracht, die Vereinigung ist vollbracht.“ Um 11.11 Uhr beginnt die närrische Straßenparty. Reichlich Getränke, Essen – inklusive Worschtgrumbeere – und Guggemusik sind am Start. Um 13.11 Uhr wird Bürgermeisterin Anna Silvia Henne das Spektakel offiziell eröffnen. Ab 13.33 Uhr tanzt die Polonaise der kostümierten Narren rund um den Kreisel. Für Musik sorgen die „Altlossema Rhoigeischda“ und die „Gugge Glucke“. Ab 15.33 Uhr werden am Kreisel die besten Masken prämiert. Um 16.33 Uhr verlagert sich die Kostümparty in die SGW-Halle. Zwischen Kreisel und Halle verkehrt ein kostenloser Shuttle. Samstag: Mit den Merzalber „Neecher“ durch die Nacht Es ist der sechste Nachtumzug der „Närrischen Neecher Merzalben“, und es wird „mächtig krachen, wenn das Wetter hält“, so Mitorganisator Michael Cisler. Start ist am Samstag, wenn es dämmert, ab 19.11 Uhr. Der Narrenzug stellt sich in der Hauptstraße ab Anwesen Omnibus-Nußbaum/Fuchs auf. Schon bis Mittwoch hätten sich 40 Gruppen angemeldet, um diesen in der Südwestpfalz einmaligen Nachtumzug mitzugestalten. Teilnehmer kommen unter anderem aus Hauenstein, Dahn, Rinnthal, Leimen, Pirmasens, Münchweiler und Rodalben. Vier Musikkapellen, darunter Guggenmusik, sorgen für Tamtam auf der Umzugsstrecke. Cisler rechnet mit einem Drittel bunter, origineller Motivwagen und zwei Dritteln Fußgruppen. Anschließen ist zu einer After-Zug-Party auf den Kerweplatz im Unterdorf mit den DJs Chris Butz und Heiko eingeladen. Hierher führen auch die Fußgruppen und lösen sich auf. Die Motivwagen setzen ihre Strecke in der Hauptstraße fort und parken auf der rechten Seite. Auch im FCM-Sportheim findet eine After-Zug-Party mit Live-Musik von Montana statt. Entlang der Zugstrecke durch die Hauptstraße sind diverse Stände für die Gäste aufgebaut. Ebenso stehen sanitäre Einrichtungen an der Strecke und am Kerweplatz. Parkmöglichkeiten sind im Neubaugebiet, im Bereich Zimmerberg, am FCM-Sportheim, an der Kirche und in den Nebenstraßen zu finden. „Am schönsten wäre es, wenn alle vermoddelt kämen“, wirbt Michael Cisler. Es werden wieder kostenlos Fackeln für die Zuschauer verteilt, um das Nachtflair zu verstärken. Die Hauptstraße wird ab 18 Uhr gesperrt. Sonntag: Genug Wurfmaterial für Umzug in Rodalben Der Rodalber Carnevalverein 1983 (RCV) zieht am Sonntag ab 14.11 Uhr mit gut 20 bunten Fußgruppen und Motivwagen durch die Zweibrücker-/Hauptstraße bis hin zum Spiegelbrunnen, kündigt der zweite Vorsitzende Thomas Schaaff an. Treffpunkt ist Ecke Lidl/Zweibrücker Straße, wo es dann in Richtung Hauptstraße, Spiegelbrunnen, Bahnhofstraße bis zur Auflösung am Kreisel geht. Teilnehmer kommen unter anderen aus Pirmasens, Hauenstein, Niedersimten, Münchweiler und Donsieders. Mitmachen und feiern werden beispielsweise das Seniorenzentrum Haus Edelberg, der Musik- und Fanfarenzug aus Niedersimten, verschiedene RCV-Gruppen, der Karnevalverein der Exen und die Grünesputsche-Frauen. Man habe genügend Wurfmaterial, um die Jecken am Straßenrand zu versorgen, wirbt Schaaff. Alle Jecken treffen sich am Kreisel, wo sich der Zug rund um diverse Stände auflöst. Sonntag: Im Dahner Tritschestall wird’s mit 60 Zugnummern voll Der Karnevalverein Elwetritsche (KVE) organisiert den Umzug in Dahn am Sonntag. Ab 13.30 Uhr bewegt sich der Gaudiwurm durch die Straßen, beginnend in der Geschwister-Scholl-Straße über die Schlossstraße, Schulstraße, Marktstraße und Tannstraße, gemäß dem Kampagnenmotto „Knusper, knusper Karneval, Märchenstund im Tritschestall“. An den Zugangsstraßen zur Zugstrecke gibt es Zahlstellen, an denen die Eintrittsplakette für drei Euro erworben werden kann. Die Einnahmen werden für die Kosten des Umzugs verwendet. Sowohl Sachkosten für Umzugsmaterial als auch für das Sicherheitskonzept seien enorm gestiegen. Rund 60 Zugnummern werden unterwegs sein. Gruppen aus Annweiler, Bad Bergzabern, Herxheim und Vinningen sind beispielsweise dabei. Schon traditionell sorgen die Guggemusiker aus der Schweiz für den guten Ton und den richtigen Rhythmus. Die Dahner sind mit dem Wagen der Prinzessin Jessica I. und dem Wagen des Kinderprinzenpaares vertreten. Erstmals hat auch die Minigarde ihren eigenen Wagen, während die Garde zu Fuß unterwegs ist. Auf die Pfalzhexen und Brunnenhexen darf man sich genau so freuen, wie auf Spielmannszüge aus Bad Bergzabern und Annweiler. Auch die Stadtpolitik von Querspange bis Umgehung wird ihr Fett abbekommen. Wenn alle Zugnummern durch sind, geht die Straßenfasnacht im Zentrum weiter, der Moderationswagen steht am Busbahnhof, wo Frank Baumann und Christian Burkhart den Narren einheizen. Von 12 bis 21 Uhr ist die Ortsdurchfahrt für den Verkehr komplett gesperrt. Nur für den Verkehr in Richtung Büttelwoog, zum Schwimmbad und zu den Hotels gibt es eine Umleitungsstrecke mit Ampel. Eine Anreise mit dem Zug ist ratsam. Sonntag: Mit den Piraten der Karibik durch Leimen Das Motto des traditionellen Fasnachtsumzugs des Karnevalvereins „Lämer Narre“ ist das gleiche wie bei der Prunksitzung: „Die Läm-Air bei den Piraten in der Karibik“. Die Straßenfasnacht beginnt am Sonntag um 13.30 Uhr. Chef-Narr Stefan Sutor geht von etwa 14 Zugnummern aus, darunter die Litschis, zwei Garden, der Präsidenwagen und die Fußgruppe der „Merzalwer Neecher“. Treffpunkt ist Ecke Ringelsberg/Waldfischbacher Straße (13.30 Uhr). Der Gaudiwurm zieht bis zur Sängerhalle, wo Remmidemmi angesagt ist. Die Band „BB Kusch“ spielt. Für Aktive und Helfer ist der Eintritt frei; ansonsten kostet er drei Euro. Montag: Ex-Tollitäten verleihen Umzug in Horbach Glanz Am Rosenmontag ist Horbach wieder fest in Narrenhand. Köln, Mainz, Düsseldorf – das brauchen die Horbacher und ihre Freunde nicht. Der Karnevalverein Horbach (KVH) lädt zum Umzug ein. Die Zugstrecke führt durch die lange Hauptstraße, die gesperrt ist. Der närrische Zug setzt sich um 14.11 Uhr in Bewegung. Start ist am Windhof, also am Ortseingang von Steinalben kommend. Natürlich gibt es Kamelle, aber entlang der Strecke auch handfestes an Essen und Trinken für die Narren, wofür die Einwohner sorgen. Jede Menge frühere Prinzessinnen – in Karnevalskreisen besser als „Exe“ bekannt – und der Fanfarenzug Queidersbach werden mit von der närrischen Partie sein. Der Zug endet am Dorfplatz. Anschließend wird in der Gaststätte „Bazi“ weitergefeiert. Beim „Bazi“ treffen sich am Dienstag die jüngsten Narren zum Kinderfasching. Beginn ist um 14.11 Uhr. Montag: Erst Umzug, dann Straßenfasnacht in Bundenthal Am Rosenmontag zieht das Narrenvolk durch Bundenthal. Die Wagen stellen sich ab 13 Uhr in der Friedhof- und Finsternheimerstraße auf, es werden wie jedes Jahr rund 15 Zugnummern erwartet. Ab 14 Uhr geht der Zug durch die Weißenburgerstraße bis zum Herrmann-Eicher-Platz, wo die Straßenfasnacht im Anschluss weitergeht. Ausrichter des Umzugs ist der Karnevalverein in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und der Musikgruppe. Die Turnerfrauen bieten im alten Schulhaus Kaffee und Kuchen an. Zu einer einseitigen Straßensperrung kommt es nur kurz zu Beginn, wenn die Wagen aus der Finsternheimer Straße die Hauptstraße kreuzen, um in die Weißenburgerstraße einzubiegen. Dienstag: Mit „Zoggerbibble“ durch Hauensteiner Straßen Mit der traditionellen Strooßefaasnaacht am Fasnachtsdienstag lassen die Hääschdner Needingsterzer die Kampagne 2019, die unter dem Motto „Zurück in die 80er“ stand, ausklingen. Über Motivwagen, Gruppen und Einzelnarren, die das Motto thematisieren, freut man sich, wie in all den Jahren. Zuvor gilt aber: „Jeder ist sein eigener Narr.“ Damit sind alle Freiheiten gelassen. Der närrische Wurm stellt sich ab 12.30 Uhr in der Sommerstraße auf. Die Zufahrt zur Aufstellung erfolgt über den Bruchweg und die Speyerstraße. Ab 13.30 Uhr schlängeln sich Motivwagen und Fußgruppen durch die Bahnhofstraße, den Marktplatz und die Hauptstraße in den Ortskern. Für die „Musi“ sorgen der Fanfarenzug Niedersimten, die Hauensteiner „Crazy Gugge“ und auch phonstarke Anlagen, die die Narren auf ihren Wagen mitführen. Die Needingsterzer weisen auf die Sicherheitsauflagen hin. So teilt das Ordnungsamt mit, dass Fahrzeuge, die an der Umzugsstrecke parken, abgeschleppt werden. Die Needingsterzer müssen dafür sorgen, dass einzelne Zufahrten zur Umzugsstrecke mit Lkw blockiert werden. Aus Sicherheitsgründen ist eine rechtzeitige Anmeldung notwendig. Anmeldeformulare gibt es auf der Homepage (www.needingsterzer.de). Zugchef Ulrich Engel ist unter Telefon 0151-55765222 zu erreichen. Angemeldete werden mit den „Zoggerbibble“, Popcorn, Lollies und ähnlichem Beiwerk versorgt, die unter das närrische Volk am Straßenrand verteilt werden. Nach dem Zug bis 18 Uhr steppt der Bär bei der „After-Zug-Party“ auf dem Johann-Naab-Platz. DJ „Maaro“ aus Landau und die Needingsterzer wollen für Stimmung sorgen, für ein breites Angebot an Essen sind der Partyservice Hirschel und ein Crêpes-Stand zuständig, für das Getränkeangebot die Needingsterzer. Dienstag: Chaotisches Comeback für Umzug in Münchweiler Nach einer Pause richtet die Gemeinde Münchweiler mit Unterstützung des Fußballvereins und des Kultur- und Verkehrsvereins (KVV) am Dienstag ab 13.30 Uhr wieder einen Fasnachtsumzug unter dem Motto „Zu spät! Ungeplant! Ohne Motto und nichts Neues; wir machen’s aber trotzdem“ aus. Gestartet wird an der Ecke Lazarett-/Prinzregentenstraße. Der Gaudiwurm bewegt sich in Richtung Bürgerhaus. Abschluss ist mit Live-Musik (Band „Two Big“) im Bürgerhaus. Zugteilnehmer haben freien Eintritt. Laut KVV-Vorsitzendem Timo Bäuerle ist jeder, der mitmachen will – Einzelperson, Verein oder Gruppe – , zur Teilnahme eingeladen. Die Idee, wieder mit einer närrischen Kolonne durch die Prinzregentenstraße zu ziehen, sei kurzfristig bei der Vereinsvertreterversammlung geboren worden: „Der chaotische Umzug kann etwas geben oder nicht. Wir müssen abwarten, wie die Jecken reagieren.“ Am Luitpoldplatz (Dorfmitte) gebe es keinen Bewirtungsstand. Dienstag: Mit Guggemusik durch Bruchweiler ziehen Seit über 30 Jahren gibt es den Umzug in Bruchweiler. Die Wagen nehmen wie gewohnt ihre Aufstellung in der Talstraße. Danach schlängelt sich der Zug ab 13.30 Uhr über Lauterstraße und Dorfstraße bis zum Dorfplatz. Zwei Guggenmusiken aus der Schweiz und aus Pforzheim wollen für gute Laune sorgen. Die Wagen fahren über die Gartenstraße ab. In den betroffenen Straßen gilt an diesem Tag ein Parkverbot. Auf dem Dorfplatz wird dann bei Bratwurst und Getränken weitergefeiert. Kaffee und Kuchen gibt es im Pfarrzentrum, und ab 16 Uhr im Sängerheim und im Hasenheim das Heringsessen.

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