Kultur Südpfalz Woi und soi

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Nur ganz wenige Menschen kennen bislang die Nummern aus Christian „Chako“ Habekosts neuem Programm „De Weeschwie’sch-Män“. Seit gestern Vormittag sind es einige mehr, die Teilnehmer unserer RHEINPFALZ-Sommeraktion nämlich, die den Kabarettisten in den Landauer Redaktionsräumen live erleben und befragen durften.

Es war ein Kreis von „Chako“-Kennern und -Fans, der sich gestern in Landau einfand und der für eine entsprechend angenehme Atmosphäre bei dem Besuch des Kabarettisten sorgte. Christian Habekost fand bei seinen beiden Kostproben aus dem neuen Programm denn auch ein aufmerksames und dankbares Publikum, bei dem er die Wirkung seiner neuen Texte schon mal testen konnte. Er gab unseren Lesern aber auch Einblicke in seine Arbeitsweise. Noch sind – wie er sagte – die Nummern aus dem „Weeschwie’sch-Män“ nur im Computer. Für die ab Oktober laufende Bühnenshow auswendig lernen wird „Chako“ sie erst noch. Die erste vorgetragene Nummer über den „kloore“ Achmed, den arabischen Pfälzer oder pfälzischen Araber, hatte ja eine politische Dimension. Er werde immer schwieriger, für Satire, Kabarett oder Comedy Texte zu verfassen. Auch wenn man kein dezidiert politisches Kabarett machen wolle, bekämen viele Beiträge eine politische Dimension, sagte Habekost. Auch er könne sich dem nicht entziehen. Wichtig sei aber in seinem Genre die zunehmend gefährdete Möglichkeit, sich ohne Tabus auch über die heiklen Themen der Gegenwart zu äußern. Die andere Nummer aus dem neuen Programm war – typisch „Chako“ – eine Szene über pfälzische Wesensart und Sprache, über Woi und soi, sprich das essenzielle Nahrungsmittel Wein, den Durst auf den denselben und über das Sein im Allgemeinen und im (pfälzischen) Besonderen. Damit war die Vorlage für die Gesprächsrunde gegeben, bei der es zunächst um die Mundart und deren Zukunft beziehungsweise Überleben ging. Habekost zeigte sich hier optimistisch und verwies auf viele junge Menschen bei seinen Bühnenshows. Gefragt wurde er unter anderem auch nach kommenden TV-Auftritten. Ja, die werde es geben, unter anderem in der Sendung „Verstehen Sie was?“, in der es um Dialekte aus dem ganzen SWR-Sendegebiet gehe. Eine Frage bezog sich auch auf den Kriminalroman „Elwenfels“, den „Chako“ zusammen mit seiner Frau Britta geschrieben hat. Dieses fiktive Elwenfels könne überall in der Pfalz sein – und bereits in diesem Herbst erscheine das wieder von dem Paar geschriebene „Elwenfels II“ mit dem sinnigen Untertitel „Schorle für den Scharfschützen“. Auch ein Hörbuch, das in München mit den Stimmen der Autoren entsteht, wird es geben. Info „De Weeschwie’sch-Män“ wird in der Südpfalz am 22. Oktober in der Landauer Festhalle, am 20. November in der Wörther Festhalle und am 16. Dezember im Haus des Gastes in Bad Bergzabern gespielt. Karten: Telefon 0621 101011, www.bb-promotion.com. Infos unter www.chako.de |rg

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