Eisenberg Wortwechsel: „Schallmauern“ und „Fallpauschalenlogik“

Im Kreistag stieß der Bericht, den Geschäftsführer Peter Förster zur Lage des Westpfalzklinikums und insbesondere der beiden Donnersberger Krankenhäuser abgab, auf ein positives Echo. Es wurden aber auch Sorgen artikuliert. So zeigte sich Simone Huth-Haage (CDU) zwar erfreut über die gestiegene Anzahl der Geburten im Kirchheimbolander Krankenhaus. Doch sie verwies auch auf zwölf Geburtshilfestationen, die über die Jahre im Land geschlossen wurden, und auf die „Fallpauschalenlogik“, nach der sich eine Geburtshilfestation erst ab 500 Geburten rechne. Davon sei man noch ein gutes Stück entfernt. „Es gibt ja immer irgendwelche Schallmauern“, zeigte sich Förster von der Zahl 500 wenig beeindruckt. „Im Moment muss niemand den Gedanken haben, dass die Geburtshilfe in Kirchheimbolanden in Frage steht.“ Auch die Pädiatrie-Abteilung in Kaiserslautern werde immer mit Verlust arbeiten müssen, so dass es geboten sei, solche Angebote auch durch die Erträge anderer Stationen zu „sponsern“. Insofern sei ja die Zusammenlegung der Häuser eine sinnvolle Entscheidung gewesen. Michael Cullmann (SPD) sah beide Donnersberger Kliniken „prima aufgestellt“ und strich zudem die sehr gute Vernetzung und Kooperation mit den niedergelassenen Ärzten heraus. Auf die Bereitschaftsdienstzentralen kam Ernst Groskurt (Grüne) zu sprechen und auf die Sorge, dass das eingeschränkte Angebot in Kirchheimbolanden und Rockenhausen und die weiteren Wege zu den Zentralen nach Alzey und Meisenheim zu verstärktem Zulauf bei den Notaufnahmen führen könne. Gegenüber der Forderung, solche Patienten abzuweisen, sagte Förster gleichwohl: „Das werden wir nicht tun.“ „Viele haben sich bemüht, diese Entwicklung abzuwenden. Es hat zu nichts geführt“, bilanzierte Manfred Schäfer (CDU) die umstrittene Neustrukturierung der Bereitschafsdienstzentralen, für die er kein Verständnis habe. Insgesamt sah er auch durch Försters Bericht den im Donnersbergkreis eingeschlagenen Weg, die Häuser früh zusammenzulegen und durch Spezialisierungen zu profilieren, bestätigt. Auf die Frage Helmut Schmidts (Linke), ob es im Wirtschaftsbetrieb Westpfalz-Klinikum auch Einkommensunterschiede gebe wie in Konzernen, in denen Manager das Mehrhundertfache der einfachen Mitarbeiter verdienten, verwies Förster auf die klare, von der Struktur des öffentlichen Dienstes vorgegebene Gehaltsstruktur. |bke

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