Rheinpfalz Ziele: 515 000 Gäste im Jahr 2016 und die schwarze Null 2020

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Dank des massiven Angebots von Air Berlin und der Tuifly war Mallorca 2015 das meistgesuchte Ziel von Flugreisenden, die sich für den Flughafen Saarbrücken-Ensheim entschieden. 141.000 der 469.000 Reisenden des Saarflughafens wollten auf die spanische Insel. Das Angebot an Zielen wird mit dem Ende März startenden Sommerflugplan zwar nicht größer, aber individueller.

Ensheim sei mittlerweile bei 50 Reiseveranstaltern im Programm. Vor drei Jahren seien es 14 gewesen. „Die Veranstalter besetzen Nischen und haben uns entdeckt. Das ist ein Trend in der Branche“, sieht Flughafenchef Thomas Schuck Erfolge der Werbebemühungen seiner Vertriebsmannschaft. Nur auf große Anbieter zu setzen, könne nicht Konzept eines kleinen Regionalflughafens sein. Wobei das Wachstum mit einem Anstieg von 70.000 Fluggästen (17,4 Prozent) dem (erzwungenen) Wechsel des größten Charteranbieters, Tuifly, von Zweibrücken nach Ensheim geschuldet ist. Im ersten Jahr nach der Insolvenz des Flughafens Zweibrücken wählten 38.200 Passagiere Tuifly, um Urlaub auf Mallorca zu machen; 26.800 steuerten das türkische Antalya an, 17.800 Gran Canaria und Fuerteventura. Wie berichtet, geht die Geschäftsführung davon aus, knapp die Hälfte der ehemaligen Zweibrücker Kundschaft gewonnen zu haben. 35.000 Passagiere im Jahr fehlten aber, weil Ensheim keine Nachfluggenehmigung habe. Und auch keine anstrebe, wie Schuck betont. Im Sommerflugplan 2016 sind 46 Linien- und 28 Charterflüge pro Woche vorgesehen. Auf Linien geht es nach Berlin (Air Berlin), Hamburg (Luxair) und Mallorca (Air Berlin; in den Hauptferienzeiten direkt, sonst via Tegel). Feriencharter haben Mallorca (Tuifly), Antalya (Tuifly, Sun Express, Freebird), Fuerteventura, Gran Canaria (Tuifly) sowie die griechischen Inseln Kos, Kreta und Rhodos (Tuifly) zu Zielen. Als Einzelziele, betreut meist von Spezialanbietern, stehen Neapel (9. - 16. April), Lourdes (15. - 19. September), Sardinien (10. - 17. September), Split (2. bis 9. Oktober) im Plan. Ägypten mit Hurghada und Tunesien, laut Flughafen-Chef zwei in Reisebüros der Region durchaus gefragte Ziele, sind nicht im Angebot. Die Veranstalter hätten sich wegen der Sicherheitslage dagegen entschieden. Auch das Fehlen des bulgarischen Burgas, so Schuck, sei bedauerlich, eröffne in ruhigeren Zeiten aber Wachstumspotenzial für Ensheim. Wie berichtet, hat das zum Flug-Hafen Saarbrücken GmbH umfirmierte Unternehmen, über die Strukturholding Saar zu 100 Prozent im Landesbesitz, 2015 mit einem operativen Verlust (ohne Abschreibungen) von 4,6 Millionen Euro geschlossen, nach 5,1 Millionen 2014. Man hoffe, sagte Saar-Verkehrsministerin Anke Rehlinger, das mit Steuergeld auszugleichende Defizit wesentlich reduzieren zu können und 2020 zur schwarzen Null zu kommen. Nach Vorgaben der EU dürfen 2024 keine Beihilfen zur Finanzierung mehr gewährt werden. Den Betrieb stemmen gut 100 Mitarbeiter. 20 zuvor der Flughafen-GmbH zugeordnete Mitarbeiter aus Rechnungswesen, Personal und anderen Verwaltungseinheiten wurden der Strukturholding zugeordnet. (cps) Info Der Sommerflugplan 2016 ist auf der Internetseite www.scn-airport.de abrufbar.

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