Rheinpfalz Zum Schuldigen „gestempelt“

Im Zusammenhang mit der Legionellenbelastung im Hauensteiner Feuerwehrgebäude sieht sich Manfred Seibel (Grüne) „quasi zum Hauptverantwortlichen für die Legionellenbelastung“ gemacht, wogegen er sich wehrt.

Im Wasserkreislauf des 2016 bezogenen Feuerwehrgerätehauses war wie am Samstag berichtet bereits Ende Mai eine kritische Belastung mit Legionellen festgestellt worden, also mit krankheitsauslösenden Bakterien. In Folge dessen wurden die Duschen gesperrt und ständige Spülungen der Wasserleitungen veranlasst. Damit wurde auch die damalige Entscheidung der Verbandsgemeinde kritisiert, eine zentrale Wasserversorgung installiert zu haben. Manfred Seibel, damals Fraktionssprecher der Grünen im VG-Rat, in dem Grüne, SPD und CDU eine Mehrheitskoalition bildeten, verweist nun in seiner Stellungnahme zum RHEINPFALZ-Bericht zunächst darauf, dass der damalige TGA-Fachplaner unter der Verantwortung des Architekten verantwortlich sei für Planung und Installation, die im übrigen vom Gesundheitsamt abgenommen worden sei. Und er bekräftigt darin seine Ansicht, dass Ursache des Legionellenproblems ein Wartungsversäumnis sei – und eben nicht die Frage der gewählten Technik. Denn durch den nicht zeitnah bemerkten Ausfall der Zirkulationspumpe in Verbindung mit dem geringen Warmwasserbedarf in den Duschen – weil wenig genutzt – sei eben eine deutlich über den Grenzwerten liegende Legionellenverkeimung festgestellt worden . Seibel kritisiert nun, dass „die alte damalige Diskussion“ in dem Teil wieder aufgemacht worden sei, der ihn zum Schuldigen stempele. Was sei denn damals die Diskussion und Alternative gewesen? Ursprünglich sei eine Gasheizung vorgesehen gewesen für die Beheizung, eine Gas-Gebläseheizung für die Beheizung der Fahrzeughalle und Gas-Durchlauferhitzer für die Warmwassererzeugung. Dies habe er in der Tat als „Steinzeittechnik“ bezeichnet und dabei bleibe er auch heute. Denn erstens sei diese Technik nicht gesetzeskonform gewesen und wäre nur mit dem Zukauf von Biogas-Zertifikaten rechtlich möglich gewesen. Und die VG Hauenstein wolle klimaneutral werden, alle Energie aus regenerativen Quellen erzeugen; Gas gehöre aber nicht dazu. Außerdem sei ein Feuerwehrmann und nicht „die Wehr“ für die Gaslösung gewesen, ebenso einige Ratsmitglieder. Die Mehrheit habe sich für die Holzhackschnitzelvariante entschieden, in Verbindung mit einer Frischwasserstation in Verbindung mit einem Zirkulationssystem. Und: „Beim Warmwasser hatte ich gar keine Beteiligung, weil hier die Expertise der Fachplaner in Verbindung mit dem Gesundheitsamt gilt.“

x