Fußball Zum Tod von Steffi Dums: Erinnerungen ihrer Weggefährten

Helene-Fischer-Fan: Steffi Dums
Helene-Fischer-Fan: Steffi Dums

Die in der ganzen Pfalz bekannte Fußballerin Steffi Dums, die in der vergangenen Woche plötzlich und völlig unerwartet im Alter von 45 Jahren verstorben ist, wird am Mittwoch (14.15 Uhr) in Hauenstein beerdigt. Ihre Weggefährten erinnern sich.

Mit dem TuS Niederkirchen hatte die Mittelfeldspielerin, sie trug die Nummer 8, in ihrem ersten Jahr in Niederkirchen gleich ihren größten Erfolg gefeiert. Im Finale um die deutsche Meisterschaft in Limburgerhof gehörte die damals 18-Jährige der Elf des TuS an, die den Favoriten TSV Siegen mit 2:1 besiegte. Außerdem gewann die Mannschaft auch noch den Super Cup in Leverkusen, auch gegen Siegen. Mit der Ü35 des FFC Niederkirchen gewann sie mehrere Male die Südwest-Meisterschaft. Ihre ehemaligen Mitspielerinnen und Freundinnen erinnern sich an eine tolle Fußballerin und einen wunderbaren, immer freundlichen Menschen – an die Taube, wie sie wegen ihres Tanzstils genannt wurde, einen immer gut gelaunten Sonnenschein und großen Helene-Fischer-Fan. Steffi Dums ließ es sich bei Konzerten der Schlager-Königin nicht nehmen, alle Lieder mit einem Mikrofon in der Hand mitzusingen.

Tina Hoffmann (42, Niederkirchen)

„Mir gehen so viele Sachen durch den Kopf. Sie war eine so super Fußballerin. Sie hat immer gekämpft, egal, wie viel Schmerzen sie gehabt hat. Und die Busfahrten mit ihr, die waren einfach immer lustig. Sie war durch und durch Fußballerin, mit Leib und Seele. Ich bin dankbar für die Zeit, die ich mit ihr verbringen durfte.“

Lisa Karch (28, Ludwigshafen)

„Als ich nach Niederkirchen gekommen bin, war sie das Idol für mich. Ich war Zwölf als ich nach Niederkirchen kam und die Bundesligaspielerinnen waren meine großen Vorbilder. Steffi war immer sehr herzlich. Ich kann mich auch an die erste Feier in Niederkirchen erinnern, die sie organisiert hatte. Das habe ich auch von ihr gelernt, das Feiern.“

Gudrun „Guddl“ Rebholz (60, Ludwigshafen)

„Für Steffi war ich immer so ein bissel Vorbild, ich war ja auch viel älter. Sie hat immer gesagt, Guddl, du bischd die Beschd. Für uns beide war es eine Selbstverständlichkeit alles zu geben – auf dem Platz und auch beim Feiern. Wir haben uns sehr gut verstanden. Letztes Jahr haben wir meinen 60. Geburtstag auf Malle gefeiert, da war sie auch dabei und wir haben wie immer schön gefeiert und Party gemacht. Das war unser gemeinsames Hobby.“

Silke „Rotti“ Rottenberg (48, Ludwigshafen)

„Meine erste Erinnerung an sie ist die deutsche Meisterschaft 1993. Da haben wir uns auf dem Platz gegenübergestanden, als Niederkirchen Meister wurde. Ich war damals in Siegen, stand im Tor und war am Ende des Spiels ziemlich frustriert. Richtig kennengelernt haben wir uns dann erst, als ich später in die Pfalz gezogen bin. Da habe ich in Niederkirchen mittrainiert. Es ist eine Freundschaft daraus entstanden. Sie ist ein unglaublich lustiger und herzensguter Mensch gewesen. Ich erinnere mich sehr gerne an die vielen gemeinsamen Momente.“

Ute „Diego“ Scherer (56, Ludwigshafen)

„Sie war eine sehr gute Fußballerin, die immer alles für die Mannschaft gegeben hat. Darin war sie schon eine Ausnahme. Sie war unser DJ in der Kabine, außerdem das Partygirl in der Mannschaft, der Sonnenschein und immer der Liebling der Trainer. Man konnte sie gar nicht nicht mögen. Es ist schwer ihn zu beschreiben, aber sie hatte einen einzigartigen Humor – einen sehr trockenen. Mit ihr hat es einfach unglaublich viel zu lachen gegeben. Wir hatten eigentlich geplant, im Herbst an einem Wochenende alle zusammen wandern zu gehen. Sie wird uns sehr fehlen.“

Janet Weisbrodt-Barth (42, Kallstadt)

„Ich vergesse nicht, dass Steffi immer mit ihrem Mikrofon rumgerannt ist. Wir sind in München zum Spiel gewesen. Und dann hieß es, alle ins Bett und Ruhe. Und wir sind natürlich hinten über die Balkone raus und haben uns getroffen. Da war Steffi immer mit dabei. Sie war halt ein Vorbild. Sie hat im Bus immer ihr Mikrofon rausgeholt und alle Lieder mitgesungen. Ich habe sie nie schlecht gelaunt erlebt. Sie war immer gut drauf.“

Susi Wadle (51, Niederkirchen, aus Waldfischbach stammend)

„Steffi hat zum mir einmal gesagt: Gell, mir sinn von hinnedraus. Und ich habe zu ihr gesagt: Nee, mir sinn e Normalgeburt.“

Anja Marx (47, Neustadt)

„Steffi war ein großer FCK-Fan. Sie ist damals am 20. April 2011 – ihrem Geburtstag – mit bei Stefan Kuntz gewesen, als wir einen Kooperationsvertrag mit dem FCK unterschrieben haben, der dann ab Sommer galt. Sie ist sehr stolz gewesen, dass wir damals dann ein gemeinsames Logo hatten, den FCK und den FFC zusammen.“

Tine Breidenbach (42, Kallstadt)

„Ich habe nie mit ihr zusammen-, sondern immer gegen sie gespielt, leider, außer in einem Ü35-Turnier. Als Gegnerin war es so: Wir waren immer froh, wenn sie nicht gespielt hat, weil sie einfach unglaublich gut war.“

Elke Walther (52, Freiburg)

„Ich war ja leider nur ein Jahr da. Steffi war so offen, wir haben so schöne Feste gefeiert, die ganze Familie war so herzlich. Man kann sie gar nicht richtig beschreiben. Ich bin aus Stuttgart, damals habe ich in Trossingen gelebt, und war nicht oft da. Aber es war trotzdem immer wie heimkommen. Ich möchte die Zeit nicht missen.“

Tanja „Lotzki“ Babelotzki (44, Haßloch)

„Es gibt so viel zu erzählen über Steffi. Wir haben sehr gerne Bier zusammen getrunken. Und sehr gerne gefeiert. Sie hat immer nur Bier getrunken, damit war sie eine Ausnahme. Es ist schwer, sie zu beschreiben. Sie war einfach ein guter Mensch. Nie hat sie etwas Schlechtes über jemanden gesagt.“

Aysun „Aysel“ Ada (48, Bechtheim)

„Ich erinnere mich immer an das Lied von Nana Mouskouri: ,Guten Morgen, guten Morgen, guten Morgen, Sonnenschein’. So ein Mensch ist sie gewesen. Sie war ein Sonnenschein. Und auch ein Vorbild für mich. Sie war Kapitän, unheimlich ehrgeizig, und hat alle mitgezogen. Sie hat sich da richtig reinsteigern können und hatte eine richtige Wut. Sie wurde auch mal laut, aber man wusste, dass sie einfach nur mehr wollte. Ich mochte auch ihren Kleidungsstil. Es hat immer alles gepasst. Mir hat das immer sehr gefallen. Sie hatte lange Jahre Probleme mit dem Knöchel. Sie hat nur mit Schmerzmitteln spielen können, aber es kam für sie nicht in Frage, nicht zu spielen. Sie hat immer alles gegeben.“

Birgit „Biggi“ Bernhardt (38, Niederkirchen)

„Steffi war ein toller Mensch, der nicht nur auf dem Fußballfeld begeistert hat, sondern auch neben dem Rasen. Sie hat mit ihrer offenen, freundlichen und lebensfrohen Art die Herzen der Menschen erobert. Steffi hat nicht nur Fußball gespielt, sondern ihren geliebten Sport von ganzem Herzen gelebt. Für sie war Fußball nicht nur das Spiel, das 90 Minuten dauerte, sondern die Mannschaft, der Verein und die Fans waren ein Teil ihrer Familie, für die sie immer alles gegeben hat.“

Sandra „Toni“ Stutzer (51, Meckenheim)

„Legendär sind für mich die Busfahrten gewesen zu den Auswärtsspielen. Es war die Gemeinschaft mit der ganzen Familie. Die Eltern waren ja auch immer dabei. Jeder Rasthof war ein Erlebnis. Du dachtest, wir kommen nicht mehr heim. So viel Essen hatten wir dabei. Und Trinken natürlich. Ob Sieg oder Niederlage, jede Fahrt war ein Erlebnis. Steffi hat immer wieder Lachanfälle bekommen und gar nicht mehr aufgehört. Mir tut das ganze Gesicht weh, hat sie immer gesagt, vor lauter Lachen. Mich hat sie immer Toon genannt, sie hat halt irgendwann das I verschluckt. Sie hatte immer das Mikrofon. Ohne wären wir auch nicht losgefahren.“

Nicole Bender (37, Köln)

„Steffi hat mir Werte vermittelt, die mich für mein ganzes Leben geprägt haben. Sie hat mir nicht nur fußballerisch viel beigebracht, sondern auch Dinge, die ich heute auch an andere weiter gebe. Steffi war sehr liebevoll und hat die Ratschläge gegeben, die ein Führungsspieler eben gibt. Ich habe sie viele Jahre leider nicht gesehen, das hätte ich ihr gerne alles einmal gesagt. Sie hat mich als junge Spielerin auch heimgefahren, als ich noch keinen Führerschein hatte. Über das, was wir von ihr gelernt haben, darüber unterhalten „Folsi“ und ich uns immer wieder. Und mein erstes alkoholisches Getränk habe ich natürlich auch mit Steffi getrunken. Es war ein Radler.“

Jessica „Polli“ Apholte (57, Ludwigshafen)

„Man konnte mit niemandem so gut feiern wie mit ihr. Sie war die absolute Stimmungskanone, egal, wie es ihr ging. Sie hatte einen ganz besonderen Humor. Und sie konnte auch gut über sich selbst lachen. Nur bei einem hat sie keinen Spaß verstanden. Das Mikrofon hat ausschließlich ihr gehört. Am liebsten hat sie Helene Fischer gehört. Sie hat sie bei uns in die Kabine gebracht. Lange bevor Helene Fischer den großen Erfolg hatte.“

Patricia „Palm“ Kehrer (49, Kaiserslautern)

„Ich sehe sie vor mir, ich sehe vor allem ihre typische Haltung, wenn sie Bier getrunken hat. Sie hielt die Flasche gerne in der rechten Hand, nach innen gedreht, an der rechten Schulter. Wir haben uns vor kurzem noch getroffen, zufällig, als sie mit ihrer Mutter einkaufen war. Ich habe fast immer mit Steffi zusammen auf der rechten Seite gespielt. Das war unsere Seite. Ich hinten, sie vorne. Wir sind beide die FCK-Fans in der Mannschaft gewesen. Wir sind damals zusammen in Hamburg gewesen, als sie Meister wurden 1998. Da haben wir Musiker getroffen, die auch in Hamburg waren. Wir haben sie im Zug kennengelernt, eine Woche später haben sie dann bei uns in Niederkirchen gespielt, als wir ein Spiel hatten. Wir haben dann mal ein Konzert von ihnen besucht und ihnen ein Trikot vom TuS geschenkt. Steffi war immer in der Westkurve, sie hatte eine Dauerkarte. Ich hatte auch eine, aber Sitzplatz. Deshalb waren wir nie zusammen bei einem Spiel. Sie hat aber immer geschaut, ob ich da bin. Das ist beim Sitzplatz ja einfach. Beim Fußball war es schön mit ihr zu spielen, weil ich wusste, was sie macht, und sie wusste, was ich mache.“

Manuela „Manu“ Ohlinger (41, Haßloch)

„Sie ist damals meine erste Partnerin auf dem Zimmer gewesen, als wir irgendwo auswärts gespielt haben. Sie war 18, ich war 14. Aber sie hat mich an der Hand genommen und gesagt, da kannste ruhig mitgehen. Wir sind auch zusammen zum ersten Mal bei einem Helene-Fischer-Konzert gewesen. Und wie immer hatte sie ihr traditionelles Mikrofon dabei gehabt und alle Lieder mitgesungen. Sie war meine beste Freundin, wie eine Schwester für mich. Ich habe mit niemandem so viele E-Mails geschrieben wie mit ihr. In einer ihrer letzten E-Mails hat sie geschrieben, dass sie geträumt hat, dass sie in Braunschweig bei den Männern Fußball spielt und 31 Jahre alt ist. Zu meinen 30. Geburtstag hat sie mir ein Lied geschrieben. Darin ging es darum, dass wir ohne zu bezahlen nach Speyer auf den Weihnachtsmarkt gefahren sind. Es heißt „Manu’s Weihnachtslied“. Es ist das umgedichtete Palz-Lied gewesen. Steffi ist und bleibt das Barbie-Girl. Dieses Lied hat sie immer gesungen.“

Nadine Anton (41, Rödersheim)

„Für mich ist Steffi eins, das Helene-Fischer-Lied ,Und morgen früh küss’ ich Dich wach’. Das hat sie immer gesungen. Sie war der ewige Motivator, in jeglicher Lage. Ich habe immer sehr gerne mit ihr gespielt und gefeiert. Ich war ja eine junge Spielerin, aber sie hat mich an der Hand genommen. Sie hatte Vorbildfunktion.“

Branka Drljaca (47, Niederkirchen)

„Für mich ist Steffi eine Führungsperson gewesen, ein Spaßvogel, eine Tanzmaus und die schönste Zeit in der Bundesliga habe ich mir ihr zusammen erleben dürfen. Das vergesse ich nicht, in meinem ganzen Leben nicht. Sie ist für den Zusammenhalt immer sehr wichtig gewesen. Wenn wir im Trainingslager waren, haben wir immer gefeiert, aber am nächsten Morgen ist sie vorne weg gelaufen.“

Vanessa „Nessi“ Maißel (41, Bingen)

„Ich bin dankbar für die gemeinsame Zeit, das Lachen und die vielen lustigen Feiern. Die Zeit, die wir zusammen verbracht haben, war sehr wertvoll. Ich behalte Steffi fest in meinem Herzen.“

Heike „Spatzl“ Pfaffmann (52, Niederkirchen)

„Wir haben zusammen in der Bundesliga gespielt von Anfang an. Ich habe 1995 aufgehört zu spielen. Aber egal, wann wir uns getroffen haben, sie hat sich immer nach meinen Eltern erkundigt. Sie war damals das Nesthäkchen, sie war immer fair und positiv. Da ist nie ein negatives Wort gefallen. Sie war immer ein Motivator, Energie pur.“

Nadine Fols (36, Iggelbach)

„Steffi, ich muss es einfach so sagen, sie war genauso dabbisch wie ich. Sie war überall gerne gesehen, sie wusste, worauf es ankommt. Sie hat feiern können, aber sie wusste trotzdem, worum es geht. Ich war ja die Klä, die immer mit durfte. Steffi hat zu meiner Mutter immer gesagt, sie passt auf mich auf. Das hat sie auch gemacht. Ich war noch ein Küken, aber wir hatten eine tolle Zeit zusammen. Die Zeit in Niederkirchen war die schönste, die ich erlebt habe.“

Steffi Dums ließ es sich bei Konzerten der Schlager-Königin nicht nehmen, alle Lieder mit einem Mikrofon in der Hand mitzusingen
Steffi Dums ließ es sich bei Konzerten der Schlager-Königin nicht nehmen, alle Lieder mit einem Mikrofon in der Hand mitzusingen.
Steffi Dums mit dem Ü35-Pokal von 2017
Steffi Dums mit dem Ü35-Pokal von 2017
Ausschnitt Deutsche Meisterschaft 1993, Steffi Dums ist die dritte Spielerin von rechts.
Ausschnitt Deutsche Meisterschaft 1993, Steffi Dums ist die dritte Spielerin von rechts.
Steffi Dums mit der Ü35 vom FFC Niederkirchen, Mitte, Zweite von rechts
Steffi Dums mit der Ü35 vom FFC Niederkirchen, Mitte, Zweite von rechts
Ü35, Steffi Dums ist die Zweite von links unten
Ü35, Steffi Dums ist die Zweite von links unten
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