Rheinpfalz Zur Sache: Der Nachfolger

Wird der Hauensteiner Carl-August Seibel am 15. August durch den Stiftungsrat des Deutschen Schuhmuseums zum Vorsitzenden des Stiftungsvorstandes gewählt, dann schließt sich ein Kreis: Der 59-jährige Schuhfabrikant ist ein Urenkel von Carl-August Seibel, dem Begründer der Hauensteiner Schuhindustrie – ohne die das Deutsche Schuhmuseum in Hauenstein gar nicht vorstellbar wäre. Und so gab es wohl für den Unternehmenslenker in vierter Generation gar keine andere Möglichkeit, als ja zu sagen zur neuen Aufgabe, als diese ihm angetragen wurde. Das habe zwar zuvor nicht auf seiner Agenda gestanden, räumte er gestern ein, aber es werde ihm sicher Spaß machen, das Thema Schuhe in Historie und Gegenwart zu verknüpfen. Dass er dies ehrenamtlich tun wird, ist für Seibel „logisch“ – er mache dies für seine Heimatgemeinde und für das Schuhmuseum, das ein Bestandteil der regionalen Schuhkultur sei. Allerdings werde er das Amt nicht in der Art wahrnehmen können, wie dies Willy Schächter über viele Jahre getan habe – eine Leistung, die man anerkennen müsse, betont Seibel. Dies solle auch entsprechend gewürdigt werden. Er selbst werde sich konzentrieren auf repräsentative Aufgaben; für das operative Geschehen werde vor allem das Stellvertreter-Team zuständig sein. Denn Seibel leitet nicht nur die international tätige Seibel-Gruppe mit den Hauptmarken Josef Seibel und Romika sowie der Lizenzmarke Gerry Weber, sondern ist seit 1. Juni noch Vorsitzender des Bundesverbandes der Schuh- und Lederwarenindustrie (HDS/L) mit derzeit 134 Mitgliedern. Bei zwei Ehrenämtern will der 59-Jährige es möglichst dann auch belassen; erst vor kurzem hat er sich aus der Führung des SC Hauenstein sowie aus dem Aufsichtsrat der inzwischen fusionierten Dahner Raiffeisen- und Volksbank zurückgezogen. Ein eigenes finanzielles Engagement beim Schuhmuseum sei nicht vorgesehen, so Seibel weiter; das Budget des Museums sei stabil. Das Museum finanziert sich aus Eintrittsgeldern, Führungen und dem Museumsshop; für feste Einnahmen sorgen zudem der Bezirksverband, die Ortsgemeinde Hauenstein und der Landkreis als Mitglieder der 2004 gegründeten Stiftung. Hinzu kommen Leistungen des Sportbundes für den Unterhalt des seit 2011 dort auch angesiedelten Sportmuseums.

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