Rheinpfalz Zur Sache: „’s Kanaals“

Wenn man die ganz alten Hauensteiner gefragt hat, wo die erste Schuhfabrik vor 130 Jahren eingerichtet worden war, dann hörte man immer „bei Kanaals“, ein Hausname, den heute kaum noch jemand kennt. Doch wo kam dieser Name eigentlich her? Schon die Eltern der Gründerväter Carl-August und Anton, Johann Adam Seibel und seine Ehefrau Anna Maria, geborene Seibel („’s Frieriche“), wurden um die Mitte des 19. Jahrhunderts „’s Kanaals“ genannt. Über Generationen deutete man an diesem alten Hausnamen herum. Wahrscheinlich handelt es sich um eine typische Vereinfachung im Hääschdner Dialekt, denn die Stammeltern Seibel betrieben neben der Landwirtschaft einen Krämerladen, der damals auch Kolonialladen hieß. Die Vorfahren im 19. Jahrhundert gingen also zu diesem Laden, und es ist eine für Hauenstein typische sprachliche Kontraktion, die das Wort Kolonialladen im Lauf der Zeit zu „Kanaals“ werden ließ. Unter diesem Namen waren bis weit ins 20. Jahrhundert auch die Gründerfamilie von Carl-August Seibel bekannt gewesen, wie auch die 2015 verstorbene Martha Seibel stets unterstrich. |ys

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