Rheinpfalz Zur Sache: Weiter einbringen

Willy Schächter gibt die Leitung nach fast zwei Jahrzehnten ab.
Willy Schächter gibt die Leitung nach fast zwei Jahrzehnten ab.

„Ich bin außerordentlich froh, dass ich mit 78 Jahren jetzt einen Nachfolger gefunden habe, der einer meiner engsten Wunschkandidaten gewesen war“, sagte Willy Schächter gestern in einer ersten Reaktion. Und er sei froh, nun selbst keine Entscheidungen mehr treffen zu müssen. Carl-August Seibel sei für ihn die „ideale, hochkompetente und unabhängige Persönlichkeit, die das Deutsche Schuhmuseum in eine erfolgreiche Zukunft führen“ werde. Er gebe die Museumsleitung „erleichtert und dankbar“ an die neue Führungsgeneration unter Seibel weiter. Schächter erinnerte daran, dass er seit 1986, als damals neugewählter Ortsbürgermeister, das Projekt Schuhmuseum „mit politisch klug denkenden Gemeinderäten und kultur- und sozialgeschichtlich gleichgesinnten Partnern hauptverantwortlich geplant, aufgebaut und bis 2017 geleitet“ habe. Sein Wunsch sei es, bei Zustimmung des Stiftungsrats seinem Nachfolger sein Museumswissen und die in vielen Jahren erworbenen Erfahrungen und Kompetenzen, vor allem im Bereich Marketing, Schuhhistorie, Presse und Kundenbetreuung, ehrenamtlich zur Verfügung zu stellen. „Ich wäre dankbar, wenn ich dies noch möglichst lange in einer beratenden Funktion machen könnte“, so Schächter. Er habe im Jahr 2004 nach fast 20 Jahren bewusst auf eine Wiederwahl als Ortsbürgermeister verzichtet, um sich ganz der neugegründeten Stiftung Deutsches Schuhmuseum zu widmen. „Dies war damals die richtige Entscheidung und hat mir die Möglichkeit gegeben, mit Leidenschaft und Herzblut und vor allem zusammen mit einem guten Team das Museum zur heutigen Anerkennung als weltweit Größtes seiner Art zu führen“, so Schächter. Seibel werde mit seiner Handschrift das Museum zu neuer Blüte führen: „Davon bin ich überzeugt.“ Es habe sich mit der Überführung des Museums zu einer Stiftung des öffentlichen Rechts im Jahr 2004 als richtig erwiesen, mit dem Stiftungsvorstand und dem Stiftungsrat zwei starke Organe zu installieren, die der Größe und der Bedeutung des Museum gerecht würden. Schächter weist aber auch darauf hin, dass die Satzung mit Geschäftsordnung in wesentlichen Punkten dringend erneuerungsbedürftig sei. Die beiden Organe hätte nicht immer reibungslos zusammengearbeitet. Die Überarbeitung der Satzung sei eines seiner Hauptanliegen an den Stiftungsrat, der die Richtlinien beschließt.

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