Rheinpfalz Zweifel an Einsparmöglichkeiten

Die anstehende Dreierfusion war auch Thema im Gemeinderat von Wahnwegen: Zwar gab es durchaus kritische Stimmen, doch letzten Endes gab es nur eine Enthaltung und eine Stimme dagegen.

Verbandsbürgermeister Klaus Schillo zitierte aus dem Entwurf eines Landesgesetzes über den Zusammenschluss der Verbandsgemeinden Glan-Münchweiler, Schönenberg-Kübelberg und Waldmohr. Das Schriftstück umfasst 365 Seiten. Auf die ausführliche Begründung von Martin Junkernheinrich aus Kaiserslautern ging er nicht näher ein. Schillo nannte die Fristen, die beim Bilden der Verbandsgemeinde „Oberes Glantal“ beachtet werden müssten, wie auch die Möglichkeiten, die ihm selbst blieben. Ratsmitglied Dieter Kauf sah durch die Fusion Nachteile für Wahnwegen entstehen, wenn sich nämlich der Ort in einer Randlage des Gebietes wiederfinden werde. Er bezweifelte, dass die derzeit idealen Verkehrsverbindungen nach Kusel erhalten blieben. Auch Ortsbürgermeister René Morgenstern äußerte Zweifel am Spareffekt des Zusammenschlusses. Wie Kauf könne er das Gutachten von Junkernheinrich nicht nachvollziehen. Morgenstern berichtete von einer Anwohnerversammlung „Neue Straße“. Diese ist in einem guten Zustand, weshalb sie häufig als Abkürzung von Autofahren anstelle der schadhaften Hauptstraße genutzt werde. Wegen fehlender Wendemöglichkeiten müssten dort sogar Busse fahren. Die Anwohner müssten deswegen mit ihren Fahrzeugen auf die Bürgersteige ausweichen. Nach Meinung einiger Anwohner könnte eine Begrenzung der Geschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer die Belastung lindern. Morgenstern wird nach einstimmigem Votum des Rates für das Aufstellen der Schilder sorgen, auch wenn es keine Kontrolle der Einschränkung durch die Polizei geben werde. Den anwesenden Anwohnern gestattete Morgenstern auch, ihre Meinung zur Renaturierung des hinter ihren Häusern entlangfließenden Anderbachs zu äußern. Dieses Quellgewässer des Bledesbachs ist Eigentum der Gemeinde Wahnwegen und sollte durch eine Uferbepflanzung im Zuge der Flurbereinigung aufgewertet werden. Die Anwohner waren mit Mehrheit dagegen. Der Gemeinderat überwies das Thema zur Beratung an den Bau- und Liegenschaftsausschuss. Die SG Hüffler-Wahnwegen hatte in beiden Gemeinden um Erstattung der Grunderwerbssteuer von 1228 Euro aus dem Kauf des Sportheims nachgesucht. Hüffler hatte abgelehnt. Morgenstern meinte, dass Wahnwegen dennoch die Hälfte übernehmen solle, weil die Sportförderung zu den Hauptaufgaben einer Gemeinde gehöre. Den Anteil der Nachbargemeinde wolle man zusätzlich als Spende erbringen. Der Rat folgte ihm. Im laufenden Flurbereinigungsverfahren ist der Wege- und Gewässerplan fertiggestellt. Die Wege könnten Anfang nächsten Jahres ausgebaut werden. Für die kommunalen Investitionen lässt Morgenstern die Kosten zusammenstellen. Im Keller der Leichenhalle hat es einen Wassereinbruch gegeben. Der Ortsbürgermeister hat die Arbeiten zu dessen Beseitigung in Auftrag gegeben. (hjse)

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