Rheinpfalz Zwischenstopp im Stopper

Als „gesund verrückt“ bezeichnete Mofastival-Gast den Kreis der Mopedfahrer.
Als »gesund verrückt« bezeichnete Mofastival-Gast den Kreis der Mopedfahrer.

Fest in der Hand von Mofa-Fahrern war am Wochenende der Hauensteiner Jugendzeltplatz im Stopper: Die Frauen-Mofa-Gang „Edelbronxls Zündkatzen“ hatte zum „Mofastival“ eingeladen. Und in das Fest rund um die kultigen Zweitakter war ein besonderes Ereignis integriert: Hauenstein war Etappenort der „Momoto 2017“, einer Tour quer durch Deutschland – auf Mofas und Mopeds versteht sich.

Die Tour war am 1. August in Flensburg gestartet worden und soll am kommenden Sonntag auf dem Münchener Marienplatz ihr Ziel erreichen. Die „Momoto“ ist eigentlich ein Staffellauf für den guten Zweck: Als Staffelstab wird der goldene Mofatank weitergegeben, der an jedem Etappenort mit Spenden gefüllt wird. Und die gesammelten Spenden gehen am Ende der Tour an die Arche Deutschland sowie an die Lebenshilfe, zwei Organisationen, die sich um Menschen mit Behinderungen kümmern. Und nicht nur die Mofas, auch der (Spenden-)Rubel rollte für den guten Zweck: Die Etappe, die in den Wasgau führte, hatte der „Mofa-Klubb“ aus dem Primstal verantwortet. Rund sieben Stunden brauchten 33 Mofas für den 110 Kilometer langen Weg aus dem Saarland nach Hauenstein, ehe Primstals Klubb-Chef Thomas am späten Samstagnachmittag den goldenen Tank an die Präsidentin der Hauensteiner Zündkatzen, Jule Backenstraß, übergeben konnte: 2000 Euro hatte die Gruppe in den Tank gesteckt, unter anderem auch einen Teil des Erlöses aus ihrem Sommerfest. Der Übergabe wohnten über hundert Mofafreunde bei, alle in ihre Kutten gekleidet. Da applaudierten beispielsweise die Busenberger „Park Riders“ ebenso wie die „Zweitaktteufel“ aus dem hessischen Gelnhausen, die „Black Panthers“ aus Odenheim im Kraichgau, die „Zweitaktteufel“ aus dem Kinzigtal und die „Mopedos“ aus Wiesenthal. Der „eiserne Micha“ aus Flensburg war da, der ebenso wie „Deichmann“ – seinen Vornamen kennt keiner – bisher alle 20 Etappen der Tour mitgemacht hatte. Und auch Chris aus Suhr im Schweizer Kanton Aargau knattert mit seiner schwedischen „Monarch“ aus dem Baujahr 1962 samt Anhänger und großer Schweizer Flagge zur Spendenübergabe über den Platz im Stopper. Am Abend feiert man ein Fest, lernt neue Leute mit den gleichen Interessen und „mit Gemisch im Blut“ kennen, fachsimpelt, trinkt ein Bierchen oder auch zwei: „Saugut“ sei das gewesen, berichtet Chris, „ein superschönes Fest“ hat auch Andreas aus Primstal erlebt, die Busenberger Swen, Lars, Micha und Markus finden „die ganze Leit gesund verrückt“. „Alles bestens“, urteilt Kai aus Gelnhausen, der die Tour von Bad Kreuznach aus begleitete. Es war wohl in der Tat ein tolles Fest, bei dem das „Napalm Duo und die Wildlecker“ für punkige Musik und Christof Hanß für die Infrastruktur gesorgt hatten. Am Sonntagmorgen jedenfalls kamen alle reichlich spät aus den Zelten, sodass sich die Abfahrt zur nächsten Etappe verzögerte. Auch etwas verspätet sorgte der Tross der 45 Mofas bei den Passagen durch die Dörfer Richtung Hockenheim und Bruchsal für reichlich Aufsehen und war unterwegs oft Motiv für Fotos und Videos. „Alles rundgelaufen“, berichten Katrin und Jule für die „Zündkatzen“, die diese Etappe organisierten, am Tag nach der Tour. Nach rund vier Stunden und 80 Kilometern hatten sie in Hockenheim den goldenen Tank an die „Black Panthers“ und die „Brummibärenbande“ übergeben, die ihn nach Oberkirch eskortieren werden. 300 Euro hatten sich an Spenden im Tank gesammelt. Auch das ist ansehnlich, haben die Zündkatzen doch gerade eine Spendenaktion am Laufen, um für ein behindertes Mädchen einen Lift zu finanzieren. 18.000 Euro wollen sie aufbringen. Die Zündkatzen sind zuversichtlich, dass ihnen das gelingen wird…

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